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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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weggehen.
    Der Wind trug ihr den Geruch von Salzwasser und den Gestank der Zivilisation entgegen – Feuer, Essen, Unrat. Sie hob das Kinn. Nein, sie würde sich nicht dem Selbstmitleid hingeben! Sie würde überleben und Anna Adams nicht gewinnen lassen. Dafür wollte Evangeline irgendwie sorgen.
    Anna sah sie und winkte sie zu sich. Seit sie an Bord waren, hatte Evangeline sich nicht mehr Annas Befehlen gebeugt, aber jetzt wurde sie neugierig. Sie verließ ihre Ecke beim Puppdeck und ging um die Taue und Winden herum zu dem kleinen Boot.
    Ein Ruderboot ähnlich dem, das sie zu der Fregatte gebracht hatte, war hochgezogen worden und hing längsseits des Decks. Zwei Matrosen – einer mittleren Alters, dessen Haut sich über festen Knochen spannte, und ein jüngerer mit wachen Augen und einem Zahnlückengrinsen – legten vorsichtig kleine runde Kugeln in das Boot. Es folgten Fässer mit Schießpulver.
    Anna lächelte. »Keine Sorge, es wird noch genug Platz für Sie sein!«
    Evangeline zog die grobe Wolljacke fester um sich. »Es ist nicht nötig, dass ich an Land gehe.«
    »Aber Sie können so nützlich sein, meine Teure! Sie sind klein und schnell, da können Sie bestens die Ladungen an den Mauern verteilen.«
    »Die Ladungen …«
    »Eine simple Aufgabe. Die beiden Burschen hier werden Ihnen zeigen, wie es geht.«
    Evangeline stellte sich vor, wie sie mit einem Schießpulverfass, das jeden Moment explodieren konnte, durch einen schmutzigen Erdtunnel kroch.
    »Und wenn ich mich weigere, erschießen Sie mich dann? Warum erschießen Sie mich nicht gleich, denn ich werde Ihnen gewiss nicht helfen.«
    Annas Augen blitzten. »Armes Mädchen! Immerzu bildet sie sich ein, ich würde ihr etwas antun.«
    »Wollen Sie die beiden Gentlemen auch erschießen? Oder werden Sie ihnen zumindest erlauben, zum Schiff zurückzurudern?«
    »Meine Teure, Sie haben wieder einen Ihrer Anfälle. Legen Sie sich hin, bis wir …«
    Ein Schrei vom Puppdeck unterbrach sie. Captain Bainbridge kam aus seiner Kajüte nach oben gelaufen und entriss einem Offizier sein Fernrohr. Der ältere Seemann, der das Schießpulver einlud, blinzelte ins schwächer werdende Licht und stieß ein grobes Schimpfwort aus.
    Anna folgte seinem Blick. Schlagartig wurde sie bleich.
    Nun drehte auch Evangeline sich um, und ihr stockte der Atem.
    An der Hafeneinfahrt war deutlich die Silhouette des amerikanischen Handelsschiffes Aurora zu erkennen. Dahinter wiegten sich zwei schmale amerikanische Kaperschiffe, deren doppelstöckige Kanonen im letzten Tageslicht blitzten.

Kapitel 8
    E in gewaltiger Lärm brach auf der englischen Fregatte aus. Captain Bainbridge brüllte seinem Steuermann Befehle zu, das Schiff zu wenden. Matrosen schwärmten in die Betakelung hinauf, bewegten die Segel, holten Taue ein. Langsam ging das Schiff auf Abstand zu den tödlichen Kanonen.
    Evangeline klammerte sich an die Reling. Ihr Herz klopfte wie verrückt. Er war zurückgekommen!
    Der ältere Matrose stellte sein Schießpulverfass ab und wollte zu den anderen eilen, um ihnen zu helfen. Da stellte Anna sich ihm in den Weg. »Das Boot wird weiterbeladen! Wir brauchen es.«
    »Das sind zwei bewaffnete Schiffe, Ma’am«, erwiderte er. »Die Kanonen sind schussbereit. Wir würden im Nu untergehen.«
    »Glauben Sie, mich interessiert, was mit diesem Schiff geschieht? Beladen Sie das Boot! Sebastian wird Ihnen größere Reichtümer bieten, als Sie jemals in der königlichen Marine zu sehen bekommen.«
    Der Matrose starrte sie mit ausdruckslosen Augen an. Dann zuckte er mit den Schultern und nahm das Schießpulver wieder auf. Der Jüngere zögerte einen Moment, bevor er es dem anderen gleichtat.
    »Beeilung!«, befahl Anna. »Bainbridge bringt das Schiff außer Reichweite.«
    » Wir werden in Reichweite sein, wenn wir ans Ufer rudern, Ma’am. Die schießen uns geradewegs aus dem Wasser.«
    »Seien Sie nicht albern! Gleich ist es stockdunkel, da kann uns niemand sehen. Sie werden auf die Lichter dieses Schiffes zielen.«
    Auf dem Puppdeck stand Captain Bainbridge, der sein Fernrohr auf die drei Schiffe richtete. Der Lieutenant rief weitere Befehle, woraufhin die Matrosen Winden betätigten und Taue einholten. An ihren bloßen Armen traten die Muskeln hervor.
    Blendend helles Licht flackerte an einem der amerikanischen Schiffe auf, und gleich darauf hörte man den gedämpften Knall einer Kanone. Das Flackern erlosch im selben Moment wie das Zwielicht am Himmel.
    Anna packte Evangeline und

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