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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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stets ins Leben zurückgekämpft, den Tod besiegt.
    Allerdings hatte er bei allen bisherigen Malen gedacht, dass sein Tod ohne Bedeutung wäre. Er würde sterben, aber die Welt drehte sich weiter. Einmal, nach der Trennung von seiner Frau, war er von der Rah in die tosenden Wellen gestürzt. Damals hatte er nicht besonders hart gekämpft. Ein Lieutenant fischte ihn in letzter Minute heraus, und Austin hatte sich damals gefragt, ob der junge Mann ihm wirklich einen Gefallen getan hatte.
    Diesmal aber war es anders. Diesmal wollte Austin nicht sterben. Diesmal hatte er etwas, wofür er leben wollte, einen Grund, um sein Leben zu kämpfen.
    Eine Jungfer mit Brille. Eine grauäugige, sanfte Frau, die er begehrte. Sie hatte ihm einen Vorgeschmack auf die Freude gegeben, die sie ihm sein könnte, und er wollte mehr. Das Meer, Albright oder der ärgerliche Lord Rudolph würden ihn nicht von ihr trennen!
    Austin! Ihre melodische Stimme schien ihn zu umfangen, ihn im eisigen Wasser zu wärmen. Austin!
    Nun entspannten sich seine kalten Glieder, die zu dieser Wärme strebten. Er fühlte, wie er die Arme ausbreitete, sie an sich zog und den Kopf neigte, um ihre Lippen zu berühren.
    Sie lächelte strahlend und legte die Arme um ihn. Sie streichelte und küsste ihn, und Austin schloss die Augen. Ja, das ist es, meine Sirene! Ich will Sie!
    Austin, kommen Sie zu mir!
    Er griff nach ihr, öffnete den Mund, und ihre Wärme floss hinein.
    Albrights Finger strichen schwer und leblos über seinen Hals.
    Vor Schreck riss Austin die Augen auf. Er begriff, dass er aufgehört hatte zu kämpfen, unter den Wellen trieb und sich von der Taubheit einnehmen ließ. Albright hing bleiern an ihm.
    Rasch packte Austin Albright am Hals und schwamm nach oben. Binnen Sekunden hatte er die Wasseroberfläche erreicht, wo der Wind und der Regen ihm entgegenschlugen. Gierig atmete er ein, so dass die Luft wie kalter Sand in seine Lunge strömte. Er hustete, während er schnell im Wasser trat, um sich und Albright oben zu halten.
    Sein Herz klopfte wie wild, pumpte Blut, forderte Luft. Er war sehr kurz davor gewesen, für immer im Ozean zu schlafen. Nun aber war der Regen in seinem Gesicht eine Wohltat, ebenso wie der Krampf in dem Arm, mit dem er Albright hielt, denn sie bedeuteten, dass er lebte.
    Der Bug eines Ruderboots knallte ihm fast gegen den Kopf, und er hob eine Hand, um ihn abzuwehren. Das Boot neigte sich. Drei ängstliche Gesichter blickten über den Rand.
    Mit aller Kraft stemmte Austin ihnen Albright entgegen. Die Männer packten ihn und zogen den leblosen Körper an Bord. Austin versuchte, nach dem Dollbord zu greifen, doch seine Finger waren zu taub, um auf der glitschigen Oberfläche Halt zu finden.
    Drei Paar Hände umfassten seine Arme und zerrten ihn nach oben. Er rollte sich seitlich und fiel in das Boot.
    »Gut gemacht!«, keuchte er seinen Männern zu.
    Wahrscheinlich verstanden sie es nicht, denn seine Stimme klang seltsam rauh und brüchig. Wieder hustete er und spuckte Wasser. Die Matrosen ruderten das Boot zum Schiff zurück.

    Als Austin über die Reling kletterte und an Deck landete, gaben Evangelines Knie vor Erleichterung nach. Hätte Lord Rudolph sie nicht festgehalten, wäre sie einfach umgefallen.
    Sein dunkles Haar klebte ihm am Kopf, seine Kleidung war schwarz vor Nässe, und Blut lief ihm über die Wange. Aber er stand aufrecht da, das Gesicht gerötet und den gewohnt zornigen Blick in den Augen.
    Zwei Matrosen warfen ihm Albright recht grob vor die Füße. Der junge Mann stöhnte. Er war zwar noch am Leben, aber kaum bei sich.
    Austin drehte ihn mit dem Fuß um. »Trocknet ihn, und bringt ihn in die Brigg!«
    Seine Baritonstimme war noch reibender als sonst, rauh und barsch.
    Osborn sah ihn verwundert an. »Weshalb, Sir?«
    »Diebstahl. Und er hat zweimal versucht, mich umzubringen.«
    »Ja, Sir.«
    Osborn und ein Matrose packten Albrights Arme und Beine und schleppten ihn weg.
    Austin blickte sich streng unter seinen Leuten um, die unwillkürlich zurückwichen und einen Halbkreis um ihn bildeten.
    »Nun?« Er musterte einen nach dem anderen. »Sonst noch jemand? Tretet jetzt vor! Wer sonst noch in diese Meuterei, den Diebstahl und die Entführung verwickelt ist …«
    Er wandte sich nach rechts, wo alle prompt noch weiter zurückwichen. »Dieses Schiff ist zwei Schritte von der Hölle entfernt. Seward!«
    »Sir?« Der junge Lieutenant trat vor.
    »Folgender Befehl, Mr. Seward: fünfzig Peitschenhiebe für jeden,

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