Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)
Sie war unsicher, langsam, scheu, während sie die Finger zu seinen Schulterblättern wandern ließ. Und sie zog die Brauen leicht zusammen, als müsste sie sich konzentrieren. Ihre Finger spielten mit seinen Muskeln, streichelten und ertasteten jeden einzelnen.
Er lehnte seine Stirn gegen ihre. »Das fühlt sich herrlich an, meine Sirene!«, raunte er ihr zu und schloss die Augen.
Sogleich schloss sich wieder schwarzes Wasser über ihm, ertränkte ihn, zog ihn fort von dem wunderschönen Geschöpf in seinen Armen. Seine Brust wurde zu eng, und er bekam keine Luft.
Er rang nach Atem und riss die Augen auf.
»Geht es Ihnen gut?«
Evangeline sah sorgenvoll zu ihm auf. Austins Muskeln spielten verrückt, denn er hatte sich kerzengerade aufgerichtet und die Umarmung gelöst.
Mit einiger Mühe schaffte er es, seine Atmung zu beruhigen und seine Hände zu entkrampfen. »Ja.« Seine Stimme klang heiser, vollkommen falsch. Hilflos griff er nach Evangeline, drückte sie an sich und hielt sie fest. »Ja, es wird schon wieder. Bewahren Sie mich vor dem Ertrinken, Evangeline!«
Sie antwortete nicht, aber ihre Hände glitten erneut um seine Taille. Austin schmiegte seine Wange an ihre Schulter und behielt die Augen offen. Er betrachtete die helle Rundung ihres Halses, die feinen Härchen in ihrem Nacken, die seidige Locke, die ihr über den Rücken fiel. Gleichzeitig atmete er ihren Duft von Seife und Meerwasser ein. Genüsslich rieb er seine Wange an der gestärkten Baumwolle ihres Mieders, besah sich die Streifen, die über ihren schmalen geraden Rücken verliefen, die weiche Kurve ihrer Hüften bis hinunter zu ihren wunderschönen Beinen.
Sie war wirklich hier, genau wie die Dielenbretter unter seinen Füßen da waren. Und sie lag wunderbar warm in seinen Armen. Sanft glitt er mit einer Hand zu ihrem Po, um sie noch näher an sich zu ziehen. Ihr Schenkel presste sich durch die Röcke gegen seine pochende Erektion, so dass sein Puls noch schneller ging.
Ihre Lippen streiften sein nasses Haar. »Sie sollten schlafen«, flüsterte sie.
Er schüttelte den Kopf an ihrer Schulter. »Nein. Wenn ich die Augen schließe, ist das Wasser da und holt mich. Ich kann nicht schlafen, denn dann träume ich davon.«
Als sie zu ihm aufsah, waren ihre Lippen nur Millimeter von seinen entfernt. Er fühlte ihre kühlen Brillengläser an seiner Stirn. »Sie sollten trotzdem ausruhen. Legen Sie sich hin. Sie zittern vor Kälte.«
Sie mochte recht haben, dass er zitterte, aber vor Verlangen. Jedenfalls war ihm sehr heiß. Er hob den Kopf und strich ihr eine Locke aus der Stirn. »Bleiben Sie bei mir!«
Sie sah ihn besorgt an, doch sie nickte.
Austin nahm ihr vorsichtig die Brille ab und legte sie auf den Schreibtisch hinter ihr. Dann beugte er sich vor und glitt mit den Lippen über ihre gerunzelte Stirn, um die Falten zu vertreiben, bevor er ihre Hand nahm und sie zu seiner Koje führte.
Evangelines Beine zitterten, doch sie ging neben ihm her zum Bett unter den Deckbalken. Er bückte sich, um die Decke zurückzuschlagen. Dabei glitt ihm die Wolldecke von den Schultern und ein ganzes Stück den Rücken hinunter.
Unweigerlich betrachtete sie seine Muskeln, die sich unter der straffen Haut wölbten. Wie stark er war! Und dennoch hatte seine Stimme gebebt, als er sie bat, bei ihm zu bleiben.
Austin schlug die Kissen auf und wandte sich wieder zu ihr um. Seine Mundwinkel zuckten. »Ich werde sehr schön warm sein mit den zusätzlichen Decken … und Ihnen.«
Evangelines Herz setzte kurz aus. »Die … die Schlafkoje ist zu schmal.«
Er setzte sich, so dass die Wolldecke hinunterrutschte und sich in seinem Schoß bauschte. »Um nebeneinanderzuliegen, ja, stimmt.«
In diesem Moment sah sie die Rötungen auf seinen Schultern und seinem Rücken sowie die blutigen Kratzer auf seinen Armen, als hätte jemand – Albright – ihn gekratzt und gegen ihn gekämpft. Zugleich las sie in seinem Blick ein sehnsüchtiges Verlangen, gepaart mit Angst, purer, allzu menschlicher Angst.
Sie streckte die Hand aus und strich sanft über die dunklen Blutergüsse auf seiner Schulter. Er zuckte, als würde ihm schon die geringste Berührung Schmerz bereiten.
»Sie sollten die Wunden versorgen lassen.«
»Später.« Er umfasste ihr Handgelenk. »Jetzt brauche ich vor allem eine Wundheilung für mein Herz. Meine Haut kann warten.«
Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste die Innenfläche. Hitze durchfuhr sie.
»Was möchten Sie, das ich
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