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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Spionieren aufgeben. Das war der Preis, den sie dafür zahlen müsste, dass ihre Geheimnisse geheim blieben und er sie nicht seinem Mentor auslieferte.
    Und er würde dafür sorgen, dass es sich für sie lohnte.
    Die Nacht ging dahin. Evangeline lag entspannt schlafend auf ihm, während er vom Deck oben die Schritte der Matrosen hörte sowie das stündliche Glasen. Hin und wieder vernahm er Mr. Seward, der einen Befehl rief. In der Kabine brannte die Kerze in der Laterne herunter, wobei sich die Schatten zunächst verlängerten, bis schließlich alles dunkel wurde.
    Bald brach der neue Morgen an, und mit dem Sonnenaufgang musste Austin zurück an die Arbeit. Dann wäre seine Ruhepause in den Armen seiner Sirene beendet.
    Beim vierten Läuten schlüpfte er behutsam unter Evangeline hervor aus dem Bett und stand auf. Er war froh, dass seine Beine nicht zitterten. Zwar schmerzten seine Muskeln noch von dem Kampf mit dem Meer und mit Albright, und seine zerschundenen Schultern pochten, doch die tödliche Kälte war fort, und seine Glieder fühlten sich nicht allzu wund an, auch wenn sie nach wie vor ein wenig steif waren.
    Er entzündete eine neue Kerze in der Laterne, öffnete einen Schrank und nahm sich ein Hemd und eine Hose heraus. Beides streifte er sich leise über, ehe er ein Paar trockene Stiefel anzog.
    »Austin?«
    Evangeline stützte sich auf einen Ellbogen auf und sah schläfrig zu ihm hinüber. Das Haar fiel ihr offen über die Schultern und auf die Decke, die ihre Brüste verhüllte.
    »Wie spät ist es?«
    »Noch sehr früh morgens. Schlafen Sie weiter.«
    Sie setzte sich auf und schien besorgt. »Wo wollen Sie hin?«
    Er lächelte ihr zu und ging zur Tür. »Ich habe so viel Wasser aus dem Meer genommen, dass ich einiges wieder zurückgeben sollte. Schlafen Sie, meine Sirene!«
    Immer noch zog sie die Brauen zusammen, legte sich aber dennoch wieder hin. Ihre Augen glänzten im gedämpften Licht, und Austin war klar, dass sie wachliegen würde, bis er zurückkam – ob es ihm gefiel oder nicht.
    Er öffnete die Tür und ging hinaus.
    Die Luft an Deck war frisch, allerdings bei weitem nicht mehr so wie während des Sturms. In der letzten Nachtwache herrschte gewöhnlich Ruhe auf dem Schiff, und die Matrosen unterhielten sich leise mit müden Stimmen.
    Austin marschierte schnurstracks nach vorn an den Bug. Im Moment war niemand anders dort, was ihm nur angenehm war. Von hier aus hatte er freien Blick aufs Meer und die weißen Wellen, die das Schiff warf. Von den Fenstern seiner Kabine aus konnte er sehen, wo sie herkamen, vom Bug aus sah er, wo sie hinsegelten. Alles war neu. Obwohl er wusste, dass das Schiff den Bostoner Hafen ansteuerte, faszinierte ihn der Ausblick auf den dunklen Horizont nicht minder, wo sich die leuchtenden Sterne dem Wasser zuneigten. Dieses Bild barg ein süßes Glück, eine konstante Macht. Leben und Schiffe kamen und gingen, aber die Sterne und das Meer blieben für immer.
    Nachdem Austin sich erleichtert hatte, wandte er sich wieder zum Heck um. Am Vormast traf er Seward, der ihm salutierte.
    Austin erwiderte den Gruß und betrachtete das wettergezeichnete Gesicht des jungen Mannes. Seward hatte sich sehr verändert, seit er zu Beginn der Reise als junger, leicht verwirrter Bursche an Bord kam. Irgendwann unterwegs war sein Rückgrat stärker geworden, seine Schultern hatten sich verbreitert, und sein Tonfall wandelte sich von einem zögerlichen Murmeln zu einem stimmhaften Rufen. Er hatte kühn den Gefahren getrotzt, hatte aus ihnen gelernt und war an ihnen gewachsen.
    »Sehr gut gemacht heute Abend, Mr. Seward! Ihr Handeln dürfte mir und dem jungen Albright das Leben gerettet haben. Wenn wir wieder an Land sind, werde ich Sie für eine weitere Beförderung vorschlagen.«
    Auf Lob reagierte Seward bis heute verlegen. Er sah aus, als wollte er am liebsten mit den Füßen scharren und den Kopf senken, salutierte aber stattdessen etwas steif. »Vielen Dank, Sir. Ehrlich, Sir!«
    »Schon gut. Machen Sie einfach weiter so!«
    »Aye, Sir.«
    Nach einem weiteren Salut drehte Seward sich um und ging forschen Schrittes davon, um seine Arbeit zu tun.
    Ohne Unterbrechungen schaffte Austin es beinahe bis zum Heck. Doch als er sich der Treppe zu seiner Kajüte näherte, trat Lord Rudolph aus dem Schatten des Besanmastes und funkelte ihn mit seinem einen Auge an.
    »Wo ist Evangeline?«
    Austin blieb stehen. »Sie schläft.«
    »Dann haben Sie ihr die Tugend geraubt?«
    Er musste sich

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