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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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aber zum ersten Mal konnte er eine leichte Unsicherheit aus ihrer Stimme heraushören.
    »Wölfe reisen nie allein.«
    Sie hatte nicht einmal die Zeit, seine Worte zu verstehen, so schmerzerfüllt riss sie die Augen auf, und dann versteifte sich ihr Körper. Sie öffnete den Mund zu einem Schrei, der aber nie erklang.
Ohne aus dem Schritt zu kommen, wirbelte Mihn an ihrem fallenden Körper vorbei, zog Arugin aus ihrem Rücken und brachte es hoch, um die Wache zu Isaks Rechten zu treffen. Isak drehte sich nach links und hieb seine Handfläche gegen die Kehle des anderen Soldaten. Er spürte ein Schnalzen, als etwas unter dem Treffer nachgab und zog dann das Schwert des Mannes aus der Scheide. Die Haut des Mannes war ebenfalls rostfarben. Isak bemerkte am Rande, dass seine Rüstung ungewöhnlich geformt und gefärbt war.
    Als er sich umdrehte, sprang Ostia gerade elegant vor, fing den Kristallschädel, während das Weißauge noch stürzte, rollte sich ab und kam wie ein Straßenakrobat wieder auf die Füße. Herzogin Forell grabschte nach dem Artefakt, als sie sich aufrichtete, aber Ostia ließ den Schädel mühelos durch die Hände der Herzogin gleiten und trat zu.
    Isak hörte einen Knochen brechen. Die Herzogin brach vor Schmerz brüllend zusammen.
    Aus dem Augenwinkel sah Isak einen Mann – einen Söldner – losstürmen, darum drehte er sich um und sprang vor, durchstach mit seiner erstaunlichen Stärke den Schild des Mannes und traf ihn in den Bauch. Er riss die Klinge brutal wieder heraus, wobei sie in der Mitte zerbrach, und warf den Rest der Waffe auf den nächsten Soldaten, damit dieser Zeit genug hatte, das Schwert des Söldners aufzuheben.
    Die anderen Söldner zögerten. Isak sah zu Mihn hinüber, vor dessen Füßen zwei Tote lagen. Tränen strömten über seine Wangen, während das Blut von einer Waffe tropfte, die er geschworen hatte nie mehr zu benutzen.
    Dann spürte Isak Magie aus dem Kristallschädel hervorquellen und Ostia fauchte etwas. Er versuchte schnell eine Verteidigung gegen den unbekannten Zauber zu finden, doch dann bemerkte er, dass dieser gar nicht gegen ihn gerichtet war. Energiefäden
zuckten in alle Richtungen und beschworen rote Krallen in der Luft um die restlichen Söldner hervor. Sie starben ohne einen Laut und so standen schließlich in einem Feld zuckender Leichen nur noch drei Gestalten.
    Isak spürte Eolis, seinen Schild und den Helm auf einer Seite, sie lockten ihn zu sich. Er hielt Abstand von Ostia. »Wer im Namen der Götter bist du?«
    »Nicht im Namen der Götter.« Sie lächelte lauernd, blickte auf die Toten – und Isak sah verlängerte Zähne hinter ihren zitternden Lippen. Sie zog sich mit den behandschuhten Fingern den Schal über den Kopf. »Erkennst du mich nicht?« In ihrer Stimme lag eine Zärtlichkeit, die sein Herz aussetzen ließ. Sie erinnerte ihn an Xeliath.
    »Sollte ich dich denn kennen?«, fragte er, aber schon während er es aussprach, durchzuckte ihn die Erkenntnis. Nicht wer, sondern was. Sie hatte eine helle Haut und dunkles Haar, aber mit ihrem breiten Gesicht und den zarten Zügen war sie gewiss keine Farlan.
    Die Zähne und der dunkle Hautflecken, der sich auf ihrer Wange bildete: von der Sonne verbrannt, wie er erkannte. Schließlich stieg ein Name auf.
    »Ach, ich sehe es in deinem Gesicht«, sagte sie. »Mein Name ist Zhia Vukotic – aber du erkennst mein Gesicht nicht. Ich habe mich gefragt, ob das so sein würde. Aber es macht nichts.«
    »Warum hast du deine eigenen Männer getötet?«
    »Wenn du erraten kannst, was ich bin, dann weißt du auch sicher, dass ich zum Töten keinen Grund brauche, selbst nach deinen Maßstäben nicht.« Sie lachte spöttisch. »Ja, Junge. Ich weiß, das hast du nicht gemeint. Ich tötete sie, weil sie lästig geworden wären. Sie waren dem Zirkel treu ergeben.«
    »Und das bist du nicht? Ich verstehe es nicht.«
    »Offensichtlich. Kannst du erraten, wer sie sind? Oder bist du
wirklich so dumm? Dann sollte ich dich auf der Stelle von deinem Leid erlösen.«
    »Sie … ich habe noch nie jemanden wie sie gesehen.«
    »Dann will ich es erklären: Dein Mann hat gerade die Königin der Fysthrall getötet. Dies ist das Zeitalter der Erfüllung – und die Verbannten sind zurückgekehrt. Sie haben sich so sehr verändert. Einst waren sie wunderbar …« Ihre Stimme verklang und sie zuckte die Achseln. »Dafür ist jetzt keine Zeit. Der Weiße Zirkel ist ihre Sache, nicht meine.«
    »Warum mischst du dann mit?

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