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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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der
Luft beinahe schmecken. Angreifer und Verteidiger spürten gleichermaßen ein Prickeln im Nacken und sahen beunruhigt zum Himmel.
    Als der erste Blitz krachend einschlug, flohen die Soldaten, die die feindlichen Magier umgaben. Isak nahm im Wind etwas wahr, das ihr Geruch zu sein schien, als wäre es die Note eines verschreckten Rehs. Es gab drei Frauen, aber Ostia war nicht unter ihnen. Eine baute ihre Verteidigung auf und versuchte einen Schild um sich zu bilden. Darum konzentrierte sich Isak zuerst auf sie und zwang die Energie in der Luft dazu, sich im Boden zu ihren Füßen zu sammeln. Mit unglaublicher Anstrengung schaffte sie es, den Blitz auf ihre Gefährtinnen abzulenken. Diese waren, als sie Isaks Blick auf sich hatten ruhen spüren, vorsichtig zurückgewichen und hatten ihre eigene Abwehr aufgebaut, als weiße Lichtpfeile um sie herum einschlugen. Eine aber war zu langsam gewesen. Sie wurde von den Zähnen des Sturms gepackt, zerrissen und zur Seite geschleudert. Die dritte überlebte zwar einen Augenblick lang, doch sie hatte die Magier des Königs vergessen. Binnen Sekunden hatte deren Feuer sie aufgezehrt.
    Isak spürte etwas Hoffnung in der Frau aufsteigen, die er zuerst angegriffen hatte, als ihr Schild dem Sturm standhielt. Er lächelte.
    Jetzt schlug Isak seine Handflächen zusammen, sandte seine Sinne aus, bis das Land seinen Befehlen gehorchte und bereitwillig auf die Berührung des Erwählten reagierte. Isak konnte die Erde zwischen seinen Fingern spüren – das niedergetrampelte Gras riechen. Als er seine Hände wieder öffnete, folgte das Land seinem Beispiel und riss unter der Magierin auf.
    Sie fiel, jede Verteidigung vergessend. Die Hoffnung war durch den Schrecken ersetzt. Dann lag sie, verdreht und zerbrochen, in ihrem Grab und starrte in den wütenden Himmel. Ein Wimmern entrang sich ihrer Kehle. Sie hob die Hand, um die Erdwände
zu beiden Seiten zu berühren. Aber sie wich vor der feuchten Erde zurück, als habe sie sich verbrannt. Die Angst lähmte sie. Dann schloss Isak wieder die Hände.
     
    Die Verteidiger hatte eine kurze Ruhepause, während sich die Söldner ungeordnet zurückzogen – Isak aber wollte das nicht. Ruhe brachte seinen menschlichen Teil zurück, den Teil, der nachdachte und trauerte. Er wusste, dass es feige war, aber er wollte seiner Verantwortung entgehen, sich hinter dem Monster verstecken, das im Kampf hervortrat. Dieser Seite von ihm war es gleich, wer lebte oder tot war, wer Lord und wer Diener war. Er schwieg über den Tod Bahls, doch Schuld fraß an seinen Eingeweiden.
    Er sagte sich, dass er nie recht geglaubt hatte, der Palast am Strand sei echt. Selbst nachdem er Bahl erkannt hatte, hatte er es nicht annehmen wollen. Er hatte sich bewusst dagegen entschieden, Bahl zu warnen. Er wusste, dass ihm der alte Lord nicht zugehört hätte, weil Bahl sich doch halb nach der Erlösung gesehnt hatte, die der Tod bringen würde. Und doch hätte er damit zu viel anerkannt. Gewöhnliche Leute hatten keine Zukunftsahnungen, nicht einmal die Erwählten. Das bedeutete: Isak war anders. Und er hatte Angst davor, ebenso wie vor dem dunklen Ritter, dem er selbst sich eines Tages würde stellen müssen, und vor dem kalten Gesicht, in das er selbst eines Tages starren würde – nämlich während er starb.
    »Isak.« Carel kam mit einem Weinschlauch und einigen Stücken Brot zu ihm. »Du musst etwas in den Bauch bekommen, Junge, das wird dir Kraft geben.« Der alte Mann reichte Isak einen Kanten Brot. In seiner riesigen Hand wirkte er etwas ärmlich, bemerkte aber, dass er etwas essen musste, gleichgültig wie wenig es war.
    »Was ist los mit dir? Bist du verletzt?«

    Isak schüttelte den Kopf. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er verbarg mehr und mehr vor diesem einen Mann, der ihn besser kannte als jeder sonst. Vor einem der wenigen Leute, denen er völlig vertrauen konnte. Wie es schien, gab es wohl nie die rechte Zeit für die Wahrheit.
    »Mein Leben ist noch schwieriger geworden«, brachte Isak schließlich zustande.
    Carel furchte die Stirn und setzte sich dann, den Säbel auf der Schulter, so eng neben ihn, dass er nah genug war, um zu flüstern. »Was ist in der Arena passiert? Etwas, das Mihn sagte?«
    »Nein, wir haben jetzt keine Zeit dafür. Und außerdem ist all das unwichtig, wenn wir den heutigen Tag nicht überleben.« Der dunkle Abgrund in seiner Seele wollte auflachen. Wenn alles das wahr ist, dann ist es ganz gleich, was du tust. Du wirst hier

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