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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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und darauf warteten, dass drinnen Platz gemacht wurde, damit sie in Sicherheit kommen konnten. Hinter ihm stöhnte und wankte die Wand. Zwei große Steinblöcke fielen nach innen und krachten auf den Boden. Isak hielt sich an den Streben fest, als der Wehrgang unter ihm erbebte. Er blickte sich um. Die Flammen brannten noch immer zu hoch, um sie zu überwinden. Vielleicht blieb doch noch Zeit.
    Carel war bereits halb durch den Palastgarten hindurch, als er fallende Steine hörte und beim Umdrehen – keine zehn Meter von der Bresche entfernt – Isak unsicher balancieren sah. Dann waren es nur noch fünf, als ein weiteres Stück zusammenbrach. Durch die Lücke kamen Speerspitzen in Sicht, die sich schwarz vom Fackellicht hinter ihnen abhoben. Ein weiterer Treffer, und die Söldner könnten einfach so hineinmarschieren. Er sah sich um und bemerkte, wie viele darum stritten, in den Turm zu gelangen  – und da kamen auch noch Graf Vesnas Kompanien aus dem hinteren Teil des Palastes auf sie zugestürmt, im verzweifelten Versuch, das Tor rechtzeitig zu erreichen.
    Carel wandte sich Isak zu und zog dann wieder Arugin, als vier Mann vom nächsten Turm auf ihn zugelaufen kamen, von den Soldaten überholt, die dort schon gewesen waren. Sie blieben stehen, als er vortrat. Unbewaffnet und in bunte Farben gekleidet konnten dies eigentlich nur die Magier des Königs sein.
    »Ihr vier, helft ihm.«

    Einer sah zu der silbernen Gestalt auf der Mauer hin. Isak kniete dort, den Schild über den Kopf erhoben. Die Treppe war in Reichweite, aber er blickte nicht einmal zu ihr hinüber.
    »Ihm helfen?«, fragte ein anderer ungläubig. Er war jung, wenig älter als Isak. Seine orange-rote Robe schien teuer gewesen zu sein. Noch heute Morgen hatte sie sicher beeindruckend gewirkt. Jetzt war sie schmutzig und versengt. »Wir müssen hier fort«, erklärte er.
    »Was?«, fragte Carel. »Warum?«
    »Er beschwört den Sturm herab, nutzt seine Magie, um ihn zu sich zu rufen. Die Blitze werden jeden treffen, der Magie benutzt. Bitte, lasst uns vorbei!« Er klang verzweifelt, als flehe er mit aller verbliebenen Kraft.
    Bevor Carel antworten konnte, erschien Hauptmann Brandt. »Was tut er da oben?«, fragte er. Der Wachmann schien vor allem wütend zu sein. Seine ramponierte Rüstung war von Blut bedeckt, aber wenn es sein eigenes war, hatte er es wohl noch nicht bemerkt.
    »Er erkauft uns Zeit. Wenn sie jetzt durchbrechen, werden wir abgeschlachtet.«
    Brandt blickte zu seinen Leuten, die in den Turm zu gelangen versuchten, dann sah er Isak an.
    »Das wird er allein nicht schaffen. Seht.« Brandt wies auf die unbeschädigte Mauer, auf der sich die Söldner langsam vorarbeiteten, indem sie Leichen auf die prasselnden Flammen warfen, um sie zu ersticken.
    »Ihr.« Brandt packte den ältesten Magier. »Der Feind warf Männer mit Magie auf die Mauern. Könnt Ihr das auch?«
    Der Mann starrte ihn vor Angst einen Augenblick lang ausdruckslos an, dann klärte sich seine Miene. »Ich denke schon, Hauptmann, das ist ein einfacher Zauber. Wir vier zusammen, wir können es, ja.«

    »Gut.« Brandt zog sein Schwert, woraufhin der Magier erschrocken zurückwich. »Dann schafft mich da rauf, oder wir werden alle sterben.«
    »Wir brauchen Zeit dafür …«
    »Ihr habt aber keine. Wenn ich in einer Minute noch hier bin, dann schwöre ich, dass Ihr als Erster sterbt.«
    Der Magier öffnete den Mund zu einem Widerwort, sah noch einmal das blutige Schwert an und schloss ihn wieder. Er ging um Brandt herum, bis er Isak über die Schulter des Kommandanten hinweg sah. Während die anderen Magier vortraten, um ihre Hände auf seine Schultern zu legen und ihm ihre Stärke zu verleihen, umfasste er einen Gegenstand an seinem Gürtel und atmete tief durch. Er schloss die Augen, durch die wilde Magie in der Luft beinahe aufgekratzt. Die Lider des Magiers zitterten vor Angst, als er die Kraft spürte, die von den anderen Magiern in ihn einströmte. Es fühlte sich wie eine ganze Ewigkeit an, während er seine zitternde Hand hob. Die Energie darin verbrannte seine Finger, drängte darauf, losgelassen zu werden – und dann plötzlich übernahm die Magie und er schlug die Handfläche gegen Brandts Kürass. Er spürte die rohe Kraft um sich aufblühen – und das Verschwinden des Kommandanten, bevor ihn die Ohnmacht umfasste.
     
    »Bei den Augen des Schicksals, wer ist das?« Die Königswache wies über den Wehrgang, wo gerade eine Gestalt einige Meter neben Lord Isak

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