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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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ich muss mich ohnehin daran gewöhnen, sein Repräsentant im Land zu sein. Es wird so geschehen, wie Ihr wünscht. Bis dahin entschuldigt mich bitte – wir haben hier viel zu tun.«
    »Natürlich, mein Lord. Ihr erweist meinem Bruder große Ehre. Danke.« Der Lordprotektor verneigte sich und wirkte wie eingefallen, nun, da sein Zorn verraucht war. Der Mann, der ging, um zu trauern, war deutlich weniger beeindruckend. Er stützte mit dem einen Arm seine zitternde Mutter, den anderen hatte er um seinen Neffen gelegt, der sich eng an seine Mutter presste.
    »Der Körper des Hauptmannes wurde gefunden, nehme ich an?«, murmelte Isak dem kleinen Palastbeamten zu, nachdem Lordprotektor Toquin die Tür der Halle passiert hatte.
    »Ich, äh … Das wurde er durchaus, mein Lord, aber er wurde, nun ja, stark verbrannt.«

    »Dann holt einen Sarg und nagelt ihn zu, damit niemand die Leiche sieht. Mihn wird Euch begleiten. Bereitet den Körper vor und bringt ihn zum Tempel. Erklärt den Priestern, was vor sich geht und stellt sicher, dass sie auf die Beerdigung des Hauptmannes heute Nachmittag vorbereitet sind. Mihn wird jedem wehtun, der sich Euch in den Weg stellt, und zwar so lange, bis sie ihre Hilfe zusichern. Wenn sie nicht zustimmen, werdet Ihr den Sarg über ihre toten Leiber tragen. Verstanden?«
    Wegen der Kälte in seiner Stimme starrte der Diener Isak leicht zitternd an, bis Mihn ihn fest am Arm packte und wegführte.
     
    Es wurde später Nachmittag, bis sich Isak und der König aus dem Chaos der Nachwehen der Schlacht befreien konnten. Die Schatten waren bereits länger geworden, als sich eine Reihe von Sänften vom Tempelviertel zum Palast aufmachte, durch die Schreckensstille der Straßen. Soldaten ritten zu beiden Seiten neben den leicht schwankenden Sänften. Isak blickte in die Gesichter derer, an denen sie vorbeikamen: blutverschmiert und ängstlich, müde und verwirrt.
    König Emins Herrschaft hatte mehr als ein Jahrzehnt des Friedens für das ganze Königreich bedeutet. Ein stehendes Seeheer hatte sogar die Überfälle der Piraten von den westlichen Inseln abgehalten. Krieg war etwas, das in andern Ländern stattfand.
    Jetzt hatten das Gerede vom Erlöser und die Gerüchte über seltsame Vorkommnisse in Ralan, bei denen ein Teil der Stadt abgebrannt war, Narkang wieder eine grimmige Unsicherheit beschert, von der alle inständig gehofft hatten, sie wäre ein Ding der Vergangenheit.
    Emin hatte darauf bestanden, dass sie die Sänften für den Weg zum Tempel benutzten, um damit dem Rest der Stadt zu zeigen, dass das ursprüngliche Leben weiterging. Es schien auch zu gelingen, denn die Prozession lockte die Leute trotz ihrer Angst
und der Gefahr weiterer Kämpfe aus den Häusern. Selbst mit den Toten im Palast – die Fysthrall, die nicht in der Bresche gestorben waren, waren ihren Schwertern zum Opfer gefallen – blieben noch immer Hunderte verschollen.
    Fliehende Söldner versuchten sich in den Gassen und Abwasserkanälen zu verstecken, aber Narkangs Verbrecher, angeleitet von der Bruderschaft, hatten sich ihrer angenommen und ließen die Leichen überall in der Stadt herumliegen. Bisher war Herolen Jex nicht unter ihnen gewesen, aber König Emin blieb zuversichtlich.
    Die Ankunft der Verstärkung, die von Magierinnen des Weißen Zirkels aufgehalten worden war, erleichterte die Angelegenheit, aber noch immer waren zu viele Fragen offen. Die erste hatte sich Emin gestellt, als er mit Isak durch den leichenübersäten Garten ging: Warum ist dies geschehen? Heimlich eine Abordnung von Männern zusammenzubekommen, das bewies Organisationstalent und Entschlossenheit. Es musste ein Zweck hinter dem Angriff auf eine so mächtige Nation stecken, aber zu vieles ergab doch keinen Sinn. Emin schloss – weil er keine andere Erklärung fand –, dass der gewaltige Aufwand nur durch Pech fehlgeschlagen war.
    Isak entschied sich, nicht zu erwähnen, dass der Sinn seiner Meinung nach keine allzu große Rolle gespielt hatte. Insgeheim dachte er, dass die Prophezeiung die Gedanken an Durchführbarkeit bei der Planung der Fysthrall verdrängt hatte. Vielleicht sogar noch schlimmer: Die Prophezeiung selbst war verdrängt – oder wohl eher pervertiert – worden.
    Vor ihnen gab es Unruhe. Isak lehnte sich an den Trägern vorbei, um zu sehen, um was es sich handelte.
    Vesna, der neben ihm ging, trat zur Seite, um besser sehen zu können. »Da vorn ist eine Kutsche«, berichtete er.
    »Kannst du sehen, wer darin

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