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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Augen ein wenig Klarheit.
    » Lemex«, sagte sie. » Deine Kontakte. Du musst sie mir geben.«
    » Ich habe etwas Schlimmes getan, Prinzessin.«
    Sie erstarrte.
    » Hauch, Prinzessin«, teilte er ihr mit. » Ich habe ihn von meinem Vorgänger geerbt, und ich habe noch mehr dazugekauft. Noch viel mehr…«
    Gott der Farben, dachte Vivenna und verspürte ein Gefühl der Übelkeit in der Magengegend.
    » Ich weiß, dass es falsch war«, flüsterte Lemex. » Aber… ich habe mich so mächtig gefühlt. Ich konnte dem Staub der Erde befehlen. Es war nur zum Besten von Idris! Menschen mit Hauch werden hier in Hallandren geachtet. Ich konnte auf Feste gehen, von denen ich normalerweise ausgeschlossen gewesen wäre. Ich konnte zum Hof der Götter gehen, wenn ich es wollte, und der Ratsversammlung zuhören. Der Hauch hat mein Leben verlängert und mich trotz meines Alters sehr gewandt gemacht. Ich…«
    Er blinzelte, und sein Blick irrte ab.
    » O Austre«, flüsterte er. » Ich habe mich selbst verdammt. Ich bin in Verruf geraten, weil ich die Seelen anderer missbraucht habe. Und jetzt sterbe ich.«
    » Lemex!«, rief Vivenna. » Denk jetzt nicht darüber nach. Die Namen! Ich brauche die Namen und Losungsworte. Lass mich jetzt nicht allein!«
    » Verdammt«, flüsterte er. » Jemand soll sie von mir nehmen. Bitte nehmt die Verdammnis von mir!«
    Vivenna versuchte zurückzuweichen, aber er hielt noch immer ihren Arm fest. Sie erbebte und dachte an den Hauch in ihm.
    » Wisst Ihr, Prinzessin«, sagte Denth hinter ihr. » Niemand sagt uns Söldnern etwas. Das ist leider ein großer Nachteil unseres Berufsstandes. Keiner traut uns. Keiner bittet uns um Rat.«
    Sie drehte sich um und sah ihn an. Er lehnte noch immer am Türrahmen, und Tonk Fah befand sich nicht weit weg von ihm. Parlin stand ebenfalls noch an seinem Platz und hielt seinen lächerlichen grünen Hut zwischen den Händen.
    » Also, wenn mich jemand nach meiner Meinung fragen würde«, fuhr Denth fort, » dann würde ich hervorheben, wie viel diese Hauche wert sind. Verkauft sie, und Ihr habt genug Geld, um Euren eigenen Spionagering einzurichten– das und alles andere, was Ihr haben wollt.«
    Vivenna betrachtete wieder den sterbenden Mann. Er murmelte etwas in sich hinein.
    » Wenn er stirbt«, meinte Denth, » dann stirbt dieser Hauch mit ihm. Der ganze Hauch, den er in sich hat.«
    » Eine Schande«, sagte Tonk Fah.
    Vivenna erbleichte. » Ich werde niemals mit den Seelen von Menschen handeln! Es ist mir egal, wie wertvoll sie sind.«
    » Wie es Euch beliebt«, sagte Denth. » Ich hoffe jedoch, dass niemand leiden muss, falls Eure Mission fehlschlägt.«
    Siri …
    » Nein«, sagte Vivenna wie zu sich selbst. » Ich kann sie nicht übernehmen.« Das entsprach der Wahrheit. Schon der Gedanke, dass sich der Hauch eines anderen mit ihrem eigenen Atem verband– und dass die Seele eines anderen in sie fuhr–, verursachte ihr Übelkeit.
    Vivenna wandte sich wieder an den sterbenden Spion. Sein Biochroma brannte nun hell, und die Laken glühten regelrecht. Es war besser, wenn sein Hauch mit ihm starb.
    Aber ohne Lemex würde sie keine Hilfe in der Stadt haben, niemanden, der sie begleitete und ihr Zuflucht gewährte. Sie hatte kaum genug Geld für Unterkunft und Essen mitgenommen und schon gar nicht für Bestechungsgelder und Ausrüstung. Wenn sie den Hauch nahm, dann wäre das, als ob sie Gegenstände benutzte, die sie in einer Räuberhöhle gefunden hatte. Aber warf man sie einfach weg, wenn sie ursprünglich durch ein Verbrechen erworben worden waren? Sie wusste aufgrund ihrer Ausbildung genau, wie dringend sie Hilfe brauchte, und der Schaden war schon angerichtet…
    Nein!, dachte sie erneut. Es ist einfach nicht richtig! Ich kann das nicht tun. Niemals.
    Aber vielleicht wäre es klug, wenn jemand anderes Lemex’ Hauch für eine Weile in sich aufnahm. Dann konnte sie nach Belieben überlegen, was sie damit tun sollte. Vielleicht… vielleicht würde sie die Menschen aufsuchen, denen der Hauch gehörte, und ihn ihnen zurückgeben. Sie drehte sich um und betrachtete Denth und Tonk Fah.
    » Seht mich nicht so an, Prinzessin«, kicherte Denth. » Ich erkenne dieses Glitzern in Euren Augen. Ich werde den Hauch nicht für Euch aufbewahren. So viel Biochroma macht einen Menschen viel zu wichtig.«
    Tonk Fah nickte. » Das wäre, als wenn man mit einem Sack Gold auf dem Rücken durch die Stadt läuft.«
    » Ich mag meinen Hauch so, wie er ist«, sagte Denth. » Ich

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