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Sturmkönige 02 - Wunschkrieg

Sturmkönige 02 - Wunschkrieg

Titel: Sturmkönige 02 - Wunschkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Kopf. »Ich beging den ältesten und dümmsten aller Fehler – ich wurde zum Opfer meiner eigenen Maßlosigkeit. Der Ifrit erklärte sich bereit, es zu versuchen, und obgleich Almarik mich warnte, sagte ich, ja, er möge es tun, sogleich und auf der Stelle!«
    Er machte eine kurze Pause, riss sich vom Anblick des flirrenden Bagdad los und wandte sich den beiden zu. Sein Gesicht war blass und wirkte noch älter als zuvor.
    »Der Ifrit wirkte seinen Wunschzauber, doch alles, was geschah, war… dass meine Atalis, mein Kostbarstes, das Licht meiner Tage… dass sie leblos zusammenbrach.«
    Seine Wangen bebten bei der Erinnerung an die Ereignisse. »Sie war wie tot, atmete nicht mehr, ihr Herz stand still. Und doch ist noch Leben in ihrem Verstand, oder ein Schatten von Leben. Ja, natürlich, ich weiß selbst, dass das unmöglich ist! Und doch ist es so. Sie mag wie eine Leiche erscheinen, aber das ist sie nicht. Sie wurde Opfer des Zaubers, vielleicht auch das Opfer des zweiten Geistes, den der Ifrit herbeirief und der sich einen Spaß daraus machte, mich zu quälen und gleich wieder zu verschwinden.«
    »Also gab es keine weiteren Wünsche?«, fragte Tarik.
    »Natürlich wollte ich gleich meinen dritten Wunsch dazu verwenden, Atalis wieder zurückzuholen, sie wieder gesund zu machen, damit ihre Augen und ihr Antlitz erstrahlten wie früher. Der Ifrit wollte mir diesen Wunsch auch erfüllen, doch als er den Zauber wirkte, geschah etwas… etwas Sonderbares. Seine Macht wurde ihm entrissen, verflüchtigte sich und kehrte nicht mehr wieder. Ich war rasend vor Wut und Verzweiflung und befahl Almarik, den Ifrit zu zwingen, mir Atalis zurückzugeben – doch ganz gleich, was Almarik auch versuchte, nichts wollte gelingen. Der Ifrit heulte und schrie, aber seine Wunschmacht war verschwunden. Almarik tötete ihn schließlich, und in meinem Zorn war mir das nur recht.«
    »Das alles ist jetzt acht Jahre her?«
    »Es geschah kurz vor Haruns Thronbesteigung.«
    »Und seither bewahrst du Atalis’ Körper in diesem Schrein mit Honig auf?« Sabatea machte keinen Hehl daraus, dass die Vorstellung sie abstieß. Auch Tarik fiel es schwer, den Magier zu bemitleiden.
    »Der Honig verhindert, dass ihr Körper verfällt. Seit jenem Tag hat sie sich kaum verändert, und doch spüre ich noch immer, wie sich ihre Gedanken regen. Ich werde ihren Geist zurückholen, wo immer er jetzt auch sein mag.«
    »Nichts von all dem erklärt, was das Versiegen des Ifritzaubers mit den Dschinnen zu tun hat«, wandte Tarik ein. »Und mit dem, was ich mit Amaryllis’ Auge sehe.«
    »Ich fand andere, denen es ähnlich ergangen war wie mir«, setzte Khalis seine Erzählung fort. »Auch ihnen waren zwei Wünsche gewährt worden, oft mit schlechtem Ausgang, und als sie den dritten einsetzen wollten, um ihre Fehler wiedergutzumachen, wurde er ihnen verwehrt. Gemeinsam begannen wir unsere Nachforschungen.«
    Tarik begriff allmählich. »Auf was seid ihr dabei gestoßen? Auf den Ursprung der Wilden Magie? Eine geheime Waffe gegen die Dschinne?«
    »So simpel ist es nicht. Aber, ja, wir fanden Dinge heraus… über das, was vor zweiundfünfzig Jahren geschehen ist. Und wir entdeckten, dass alles in einem großen Zusammenhang steht. Das Scheitern der Ifrit, die verlorenen dritten Wünsche, die Wilde Magie und das Hereinbrechen der Dschinnplage… das alles geht auf einen einzigen schicksalhaften Augenblick zurück.«
    Sabatea deutete zum wabernden Horizont. Irgendwo dahinter rückten unsichtbar die Dschinnheere näher. »Ist das der Grund, aus dem sie Bagdad angreifen? Weil der Ring hinter ihr Geheimnis gekommen ist?«
    »Wäre es nur so einfach!« Khalis schüttelte den Kopf. »Nein, wir tragen keine Schuld an dem Angriff auf Bagdad. Sie haben beschlossen, die Menschheit auszurotten, und der Fall von Bagdad ist nur der nächste Schritt auf ihrem Weg dorthin… Aber womöglich ist selbst das nur der Versuch, uns abzulenken… uns und alle anderen, die erfahren werden, was Bagdad zugestoßen ist. Möglicherweise regt sich anderswo noch Widerstand, und der Sturm auf Bagdad ist nichts als ein Exempel, um die überlebenden Völker in noch größere Furcht und Verzweiflung zu stürzen. Wer kann schon wissen, was in den Köpfen der Dschinnfürsten vorgeht? Fest steht, dass sie etwas weit Größeres vorbereiten als den Angriff ihrer Armeen auf eine einzelne Stadt. Etwas viel, viel Umfassenderes… Etwas, das uns ein für alle Mal auslöschen wird.«
    Tarik ahnte

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