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Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste

Titel: Sturmwelten 03. Jenseits der Drachenküste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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mit ihm aufnehmen könnte. Ich frage mich nur, wie er
das anstellen will, denn um ein solches Artefakt zu zerstören, würde es eines Nexus bedürfen.«
    Als Tareisa das sagte, begann Sinosh plötzlich mit den Flügeln zu schlagen. Jaquento sah fragend auf den kleinen Drachen hinab und hob die Hände, als wollte er Tareisa und Franigo bedeuten zu schweigen. Er nickte einige Male mit dem Kopf und schien ansonsten zu lauschen. Nach einer Weile hob er den Blick wieder.
    »Sinosh sagt, dass Sinao etwas sei, was sich ein Nexus nennt. Ich kann mit dem Begriff nichts anfangen, und Sinosh fällt es nicht leicht, es mir zu erklären. Könnt Ihr uns behilflich sein, Meséra?«
    »Die Echse kennt einen Nexus?« Die Maestra wirkte überrascht. »Ein Nexus ist ein Gefäß, durch das die Vigoris nahezu ungehindert hindurchfließen kann. Jeder Maestre öffnet sich für die Macht, wenn er Magie anwendet, kanalisiert und formt sie, aber dabei geht immer ein wenig der ursprünglichen Macht verloren, wenn Ihr versteht, was ich meine. Sie scheitert sozusagen am Widerstand, den der Maestre bildet. Aber ein Nexus bietet keinen solchen Widerstand, deshalb kann die Vigoris in ihrer ursprünglichsten und damit auch mächtigsten Form in ihm wirken. In der Theorie kann ein Nexus eine unendliche Menge an Vigoris durch sich hindurchleiten.«
    Der kleine Drache nickte eifrig bei Tareisas Worten, während Franigo versuchte, das eben Gehörte zu verstehen.
    »In der Theorie?«
    »In der Praxis vergeht der Leib lange vorher, weil er die Macht nicht aushalten kann. Leitet eine Maestra zu viel Vigoris durch sich, leidet der Körper. Ich zum Beispiel könnte mich problemlos schwer verletzen, vielleicht sogar töten, indem ich Vigoris durch mich in diese Welt entlasse. Ein Nexus allerdings …«

    Sie ließ den Satz unvollendet.
    »Das würde einiges erklären«, murmelte Jaquento. »Sinaos Fähigkeiten sind in jeder Hinsicht außergewöhnlich, soweit ich das beurteilen kann.«
    »Ihr habt so jemanden an Bord?«, fragte Tareisa mit einiger Aufregung in der Stimme.
    »Nicht an Bord der Todsünde . Die Maestra, von der Sinosh redet, ist in der Sturmwelt. Sie ist eine Paranao, die zu den befreiten Sklaven von Hequia gehörte. Ihre Beherrschung der Vigoris war sehr … aufsehenerregend.«
    »Wenn diese Paranao wirklich ein Nexus ist, dann ist das kein Wunder«, erwiderte Tareisa. »Ich bin mir sicher, dass Maecan von ihrer Existenz weiß, sie vielleicht gar spüren kann. Wenn Eure Sinao in der Sturmwelt ist, dann liegt dort sein Ziel.«
    »Und damit auch unseres«, schlussfolgerte Jaquento.
    »Die Einheit steh mit bei«, sagte Franigo wenig begeistert. »Erst werde ich von einem Drachen in ein Land jenseits der bekannten Welt verschleppt, und nun muss ich mich wohl auch noch der Barbarei aussetzen, die in den Kolonien herrscht.«
    Jaquento schmunzelte bei diesen Worten, aber Tareisa schenkte dem Dichter ein bezauberndes Lächeln. »Ich bin mir sicher, dass die Sturmwelt für einen Mann von Euren Talenten viele Überraschungen bereithält, Mesér. Und nicht alle davon mögen unangenehm sein.«
    Franigo konnte nicht anders, als dieses Lächeln zu erwidern. »Wenn Ihr das sagt. Immerhin habe ich fast den mächtigen Maecan getötet …«
    Tareisa lachte leise, und Franigo stieg glühende Röte ins Gesicht, da er sich verspottet fühlte. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, wurde sie ernst. »Sein Leib existiert seit Jahrhunderten. Er war schon alt, als mit Corban und seinen Jüngern
der Fall des Imperiums begann. Er stammt aus der Linie des letzten Nigromantenkaisers. Ihr habt ihn verletzt, sicherlich, und das ist eine Erfahrung, die er vorher nicht oft gemacht hatte.« Ihr aufmunternder Blick ließ seinen Zorn verfliegen. »Aber Maecan ist mit Stahl nur schwer zu töten. Verglichen mit dem Wissen heutiger Maestre ist seine Macht schier grenzenlos.«
    »Aber was wollte er dann mit mir?«, wunderte sich Franigo laut.
    »Seht Ihr es nicht? Er will das Imperium wiederauferstehen lassen. Ein neues, ewiges Reich der Vigoris. Ihr solltet den Gesang der Gründung schreiben, Zeuge der Geburt sein, wenn Vergangenes wieder groß wird. Es tut mir so leid, dass ich Euch in diese Geschichte mit hineingezogen habe.«
    »Ihr?«, protestierte Franigo. »Aber bitte, wie sollte es denn Eure Schuld sein?«
    »Ich hatte Maecan von Eurem Stück und Talent berichtet.« Die Maestra schlug die Augen nieder.
    Geschmeichelt strich sich Franigo über den Bart und lächelte. »Daraus kann

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