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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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gesehen habe, weißt du, wie er in euren Besitz gelangt ist?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    »Nun, wie wäre es dann mit dieser Perlenkette? Mir gefällt die blaßrosa Färbung. Was meinst du?«
    Alec war einverstanden. So besuchten sie abends das Stadthaus der Drummonds, und Genny trug bei dieser Gelegenheit ein blaßrosa Seidenkleid mit dicker Langnettenstickerei am Saum, die Perlenkette um den Hals und Perlenohrringe. Dazu Schuhe und lange Handschuhe im selben Farbton. Alec bestätigte ihr, daß sie sehr vornehm darin aussah. »Und hättest du gern jemand, der dir beim Ankleiden behilflich ist?«
    Genny kicherte. »Mrs. Britt hat mir gerade gesagt, daß sie das übernehmen wird. Sie gestattete keine Widerrede.«
    »Du wirst aber später ein Kammermädchen dafür engagieren. Mrs. Britt hat schon zu viel Verantwortung im Haushalt. Sie kann sich nicht auch noch darum kümmern.«
    »Vielleicht, nachdem wir die Angelegenheit mit dem Landsitz Carrick in Ordnung gebracht haben.«
    Er wollte Einwände erheben, doch da fiel ihm ein, daß er auf dem Landsitz mit großem Vergnügen ihr Kammermädchen spielen würde.
    Genny mochte den Graf und die Gräfin von Ravensworth auf Anhieb. Sie hatten sie so aufgenommen, daß sie sich gleich bei ihnen wohl fühlte. Nicht einen Augenblick gaben sie ihr das Gefühl, ein Eindringling oder eine merkwürdige Ausländerin zu sein. Arielle Drummond war eine bezaubernde junge Frau mit den schönsten roten Haaren, die sie je gesehen hatte. Die dichten Locken umrahmten ein ebenso anmutiges wie charaktervolles Gesicht.
    Beim Essen erfuhr Alec eine Menge über seine Vergangenheit, an die er vor zwei Monaten jede Erinnerung verloren hatte. Bei der Unterhaltung am Tisch fiel auch der Name Knight Winthrop, und sofort stand der Mann ihm so deutlich vor Augen, daß er sich an der Gemüsesuppe verschluckte. »Er hat goldbraune Augen, nicht wahr? Die Augen eines Fuchses. Er ist groß und athletisch gebaut, stimmt’s? Und er ist so urkomisch, daß man sich bei ihm oft den Bauch vor Lachen halten muß.«
    »Das ist Knight, wie er leibt und lebt«, sagte Arielle. »Vor fünf Jahren war er noch Londons eingefleischtester Junggeselle. Jedem, der es hören wollte, erklärte er, daß er die Philosophie seines Vaters zu seiner eigenen gemacht hätte.«
    »Und worin bestand diese Philosophie?« fragte Genny.
    »Frühestens mit vierzig zu heiraten und dann ein achtzehnjähriges Mädchen, das so fügsam wie ein Schäfchen und gut zur Zucht geeignet wäre. Doch nachdem er dann einen Sohn hatte, erzog er ihn gänzlich anders als sein Vater. Nun ja, es gab auch schon unsinnigere Philosophien. Der arme Knight!«
    Genny beugte sich vor. »Das mußt du uns erzählen!«
    »Knight hat also geheiratet«, begann Arielle unter fröhlichem Lachen. »Und jetzt hat er sieben Kinder! Es ist eine herrliche Geschichte. Er heiratete die schönste Frau, die mir je begegnet ist. Sie brachte bereits drei Kinder in die Ehe mit. Das heißt, es waren nicht ihre eigenen, sondern Kinder ihrer Kusine. Die Kusine war ermordet worden. Ziemlich verworren, nicht wahr? Nun, wie gesagt, sie heirateten, und Lily, so heißt Knights Frau, brachte zweimal Zwillinge zur Welt.«
    »Und was hält Knight jetzt von der Philosophie seines Vaters?« fragte Genny.
    »Meine Güte, gar nichts mehr«, sagte Burke grinsend.
    »Wann immer man ihn zu Gesicht bekommt«, fuhr Arielle fort, »klammern sich mindestens drei seiner Kinder an seine Hände, Beine und Ohren.«
    »Knight ist sehr glücklich«, sagte Burke.
    »Und Lily ist so schön, daß alle Männer stehenbleiben und ihr nachgucken. Auch wenn sie sämtliche sieben Kinder im Schlepptau hat. Es ist furchtbar komisch, dann mitanzusehen, wie Knight den großzügigen Ehemann spielt, dem es gar nichts ausmacht, daß die armen Gaffer ihr nachstarren.«
    »Starrst du ihr auch nach, Burke?« fragte Alec.
    »Ab und zu. Aber nur, damit meine Frau eifersüchtig wird.«
    »Du eingebildeter Schwachkopf!« sagte Arielle in bester Stimmung.
    Der ganze Abend verlief äußerst vergnüglich. Doch als Burke Drummond von Lannie, seiner früheren Schwägerin, sprach, hatte Alec wieder eine plötzliche Erinnerung. Ganz deutlich sah er diese Lannie vor seinem geistigen Auge. Die kleine Hand auf seinem Jackettärmel, plapperte sie drauflos. Er vergaß die Wildente, an die er sich gerade gemacht hatte, und lieferte eine genaue Beschreibung von ihr.
    Mit freudig erregtem Lächeln erklärte Genny allen am Tisch, daß

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