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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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steif und drängend. Sie nahm seinen Kopf in die Hände und küßte ihn, während er sie abwechselnd anhob und wieder an sich zog. Bald näherte sie sich erneut ihrem Höhepunkt und stöhnte an seinem Mund. Ihre völlige Hingabe trieb ihn zur Ekstase, bis sie vor Lust in eins verschmolzen.
    Am nächsten Morgen brachten die Ravensworths ihre beiden kleinen Söhne mit, um Hallie zu besuchen. Genny sah, wie ihre fünfjährige Stieftochter für die Kleinen die liebevolle, aber keinen Unsinn duldende Mutter spielte. Als Arielle fragte, ob Hallie bei ihr bleiben könne, wenn Alec und Genny zum Landsitz fuhren, wandte sich Alec sofort an seine Tochter. »Hättest du Lust dazu, Hallie?«
    Hallie überlegte eine Weile und lächelte dann. Genny stockte der Atem, als sie dieses schöne Lächeln sah. Ihr war gar nicht aufgefallen, wie selten Hallie in letzter Zeit fröhlich gewesen war. »Ja, Papa, sehr gern, wenn es Onkel Burke und Tante Arielle recht ist.«
    »Wir hätten dich sehr gern bei uns«, sagte Burke.
    »Dann ist es abgemacht«, sagte Hallie. Sie sah Genny an. »Kommst du ohne mich zurecht?«
    »Das schon, aber du wirst mir schrecklich fehlen.«
    Am späten Nachmittag fand Genny ihren Mann in der Bibliothek. Er saß über den Papieren an seinem Schreibtisch.
    »Was machst du denn da?«
    Geistesabwesend rieb er sich das Kinn. »Alles noch Abrechnungen von der letzten Reise der
Night Dancer.«
    »Kann ich das denn nicht erledigen?«
    Alec sah sie an, als hätte sie ihn aus höchster Not gerettet. »Würde dir das wirklich nichts ausmachen?«
    »Natürlich nicht. Ich – ich will doch kein unnützes Anhängsel sein, Alec.«
    Er warf den Federhalter auf die Schreibtischplatte, lehnte sich zurück, und sein Gesicht verzog sich zu einem breiten Lächeln. »Ein Anhängsel? Das hört sich ziemlich abgeschmackt an. Du bist meine Frau, Genny, und du kriegst ein Kind von mir. Aber wenn es dir Spaß macht, dann tu es von mir aus!«
    Als Genny später eine lange Zahlenreihe addierte, fragte sie sich, ob Alec im Besitz seines vollen Gedächtnisses ihr die Arbeit auch überlassen hätte. Sie konnte sich das kaum vorstellen. Nicht bei dem Alec, der im Oktober nach Baltimore gekommen war.
    Erst nach Weihnachten reisten die Carricks von London ab. Am 7. Januar fuhr ihre Kutsche durch ein mächtiges Eichentor und rollte dann eine lange Baumallee zum Landsitz entlang. Ein zahnloser Alter winkte ihnen zu, und Alec tippte an seinen Hut. Das ist wohl der Torwächter, dachte er.
    Er hatte erwartet, daß die Erinnerung an die Vergangenheit hier schlagartig zurückkehren und ihn wieder zu einem vollwertigen Menschen machen würde. Gewisse Dinge erkannte er auch sofort wieder, wie den unglaublich dicken Stamm einer Eiche dicht neben der Auffahrt. Er wußte auch gleich, daß in der Rinde seine Initialen eingeritzt waren. Als das Anwesen in Sicht kam, zog er scharf den Atem ein. Mit seinen drei aufsteigenden Stockwerken, den beiden Rundtürmen an jeder Seite, den zahllosen Schornsteinen, den großen, zweigeteilten Fenstern und dem gewaltigen, mit Schnitzwerk versehenen Portal sah es wie eine Mischung von mittelalterlichem Schloß und elisabethanischem Herrenhaus aus. Ein großer Teil des schönen, ausgebleichten roten Backsteinbaus war brandgeschwärzt. Doch schwer beschädigt schien nur der Ostflügel zu sein.
    Mein Elternhaus, dachte er. Der Ort, an dem ich meine Kindheit verbracht habe. Vorstellungen stürmten auf ihn ein, überfluteten ihn. Es waren kurze, kristallklare Vorstellungen, die ihm in einzelnen Bildern für Sekundenbruchteile durch den Kopf schossen. Er sah sich zu einer sehr schönen Frau mit Haaren wie geschmolzenes Gold emporschauen und wußte, daß sie seine Mutter und er noch ein sehr kleiner Junge war. Dann war da ein hochgewachsener Mann, prächtig anzuschauen auf seinem schwarzen Pferd, der lachend etwas zu ihm sagte, und wieder war er noch ein kleines Kind. Ebenso plötzlich war der Mann wieder verschwunden, und er sah seine Mutter weinen. »O Gott«, flüsterte Alec. Die Bilder bedrängten und schmerzten ihn.
    »Alec? Alles in Ordnung?«
    Gennys Hand lag fest auf seinem Arm und schüttelte ihn. Nein, er wollte keine weiteren Erinnerungen mehr. Sie taten ihm zu weh. Sein Herz pochte, und sein Atem kam in rauhen Stößen.
    Auf der Vortreppe stand ein alter Mann und starrte ihn an. Wer zum Teufel war das?
    »My Lord! Dank dem Himmel, daß Sie wieder da sind!«
    Das mußte Smythe sein. Er war schon in Alecs Kindheit der

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