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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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also alle Segel fertig sein.«
    »Aber Sie haben keinen Käufer in Sicht?«
    »Nein. Wie ich Ihnen schon sagte, hat Mr. Donald Boynton ihr den Auftrag für das Schiff erteilt und anfänglich auch das nötige Kapital bereitgestellt. Leider ging er dann bankrott. Es stellte sich heraus, daß er bei einem Unwetter zwei Schiffe verloren hatte. Beide hatten schwarze Sklaven an Bord.« Achselzuckend fuhr James fort: »Er war ein prominenter Bürger. Sie wissen ja, wie das ist. Nach außen hin untadelig, aber alles nur Bluff – in Wirklichkeit ruchlos wie eine Schlange. Anfang September waren wir gezwungen, einen Kredit von der Union Bank aufzunehmen, um den Männern die Löhne zahlen und weiteres Baumaterial kaufen zu können. Sonst hätten wir aufgeben müssen. Aber das konnten wir nicht machen. Es hätte bedeutet, daß wir alles verloren hätten. Aber ich sage Ihnen, dieser Klipper wird ein Meisterwerk werden. Und deshalb müssen wir ihn fertigstellen. Er wird in den nächsten fünf Jahren große Gewinne einfahren.«
    Alec schaute auf seine verschränkten Hände. »Ich will wie meine Tochter sehen, was wirklich getan wurde.«
    »Also die Segelwerkstatt. Das ist gut. Nach meiner Schätzung werden die Männer eine Segelfläche von etwas mehr als tausend Quadratmetern herstellen. Dazu werden viele Meilen Nähgarn und gut fünfunddreißig Pfund Bienenwachs benötigt.«
    In diesem Augenblick kam Genny gerade wieder in den Salon gehumpelt. Sie hatte ein einfaches Musselinkleid an, das zu kurz war, ihr aber oben fast bis an die Ohren reichte. Doch das spielte keine Rolle. Denn Alec wußte ja, was sich darunter verbarg. Oh, er wollte sie wiedersehen. Sehr bald. Und ganz nackt. Vermutlich würde sie nicht einverstanden sein, aber darauf kam es nicht an. Es würde bestimmt die Lieblingsbeschäftigung in seiner Freizeit werden – Genny Paxton in Erregung zu versetzen und dann zu verführen.
    Er stand auf und fragte: »Sind wir bereit?« Zu James gewandt sagte er: »Es wird sich alles zum Besten wenden, Sir. Machen Sie sich bitte keine Sorgen mehr!«
    »Sie wissen ja, was ich verlange, Alec.«
    Alec wußte, was er meinte. Aber für ihn war es ausgeschlossen, daß er Genny Paxton heiratete, um in den Besitz der Werft zu kommen.
    »Ich lasse dich nicht sterben wie Nesta! Dir kann so etwas nicht passieren. Bestimmt nicht, ich schwör’s dir!«
    »Papa?«
    Abrupt wachte Alec auf. »Mein Kürbis? Ist alles klar?«
    »Ja, Papa. Aber ich habe gehört, wie du jemand angeschrien hast. Da bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich dachte, jemand ist bei dir und will dir was tun. Du hast laut geschrien. Aber hier ist ja keiner.«
    Das stimmte. Er hatte Genny angeschrien. Eine Genny, die mit seinem Kind schwanger war.
    »Ich habe einen Alptraum gehabt, Hallie. Habe von Genny geträumt.«
    »Mir ist kalt, Papa.«
    Alec schüttelte die bizarren Traumgefühle ab. »Komm zu mir, mein Kürbis!«
    Hallie beeilte sich, zu ihm ins Bett zu kommen. Alec war nackt, und darum ließ er sie nicht unter seine Bettdecke. Er wollte weiterschlafen. Aber dazu kam er nicht.
    »Was wolltest du Genny nicht lassen, Papa?«
    »Ich habe geträumt, Genny wäre mit mir verheiratet und bekäme ein Kind von mir – einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester für dich. Sie hatte Angst, und ich sagte ihr, sie brauche keine Angst zu haben, ich würde dafür sorgen, daß ihr nichts passiere.«
    »Sie sollte nicht sterben wie Mama?«
    »Ja, ich habe ihr gesagt, daß ich mich jetzt auskenne und sie nicht sterben ließe.«
    »Ist Mama durch mich gestorben?«
    »Nein, natürlich nicht. Wie kommst du auf diese Idee, Hallie?«
    »Na, weil sie gestorben ist, als ich auf die Welt kam. Ich habe gehört, wie Mrs. Swindel sich mit Dr. Pruitt darüber unterhielt. Sie sagte, daß manchmal ein Kind zu groß für seine Mama ist.«
    »Das stimmt. Aber deshalb war es doch nicht deine Schuld. Ebenso gut hättest du sterben können, Hallie. Das hätte ich nicht überwunden. Ich bin froh, daß du da bist.«
    »Warum hast du Mama nicht gerettet?«
    »Ich war damals noch zu unwissend, mein Kürbis. Ich hatte keine Ahnung. Ich wußte nichts von Babys, und ich habe den Verdacht, daß Dr. Richards – das war Mamas Arzt – auch nicht mehr wußte als ich. Inzwischen habe ich im vergangenen Jahr einen sehr klugen Mann in Nordafrika kennengelernt. Erinnerst du dich noch an Oran?« Es war ein arabischer Arzt gewesen. »Er hat mich darüber aufgeklärt, wie man eine Mutter bei der Geburt zu behandeln

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