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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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der Hammer aus der Hand. Er fiel genau auf die Süll, beinahe auf Alecs Fuß. Ich habe noch nie einen Menschen so schnell und so hoch in die Luft springen sehen wie ihn. Und ihr hättet ihn mal fluchen hören sollen!«
    »Ihre Tochter, Sir, hat etwas von einem Sadisten an sich.«
    »Was ist das, Papa?«
    »Ein Sadist«, sagte James, »ist ein Mensch, der sich an den Leiden eines Mitmenschen ergötzt, so wie meine Tochter.«
    Hallie kicherte. »Das muß aber komisch gewesen sein! Sonst macht Papa nie etwas, über das andere Leute lachen können. Er hat mir auch gar nichts davon erzählt.«
    Alec hob eine Augenbraue. »Wie zum Teufel kommst du darauf? Selbstverständlich erzähle ich es dir immer, wenn mir etwas Dummes passiert.«
    »Nein, Papa. Du bist doch immer vollkommen.«
    »Hallie, er hat gequiekt. Die Haare standen ihm zu Berge, und er wurde gelb vor Schreck. Er riß den Mund auf, und sein Kinn fiel ihm beinahe auf die Brust. Kein Wunder, daß Sie so hochnäsig sind, Alec. Sie haben Ihre Tochter ja darauf dressiert, immer Ihr Loblied zu singen!«
    »Nein«, sagte Hallie in vollem Ernst. »Das würde Papa nie tun, Genny. Es ist nur so, daß ihn alle gut leiden können und ihn bewundern, weil er so klug ist. Und erst die Frauen – na, die beobachte ich manchmal, sie schauen ihn verzückt an und reden hinter ihren Fächern über ihn.«
    »Iß jetzt, Hallie!« sagte Alec. »Wenn du noch mehr solchen Quatsch redest, hole ich Mrs. Swindel.«
    »Wer ist das denn?« fragte James, der gerade das Weinglas zum Munde führte.
    »Mrs. Swindel ist eine Frau, die man nicht unbedingt eine Optimistin nennen kann. Wenn irgendwo eine Wolke auftaucht, die auch nur ein wenig schwarz umrandet ist, macht sie sofort ein Unwetter daraus.«
    »Sie ist die einzige Frau, die nicht dauernd von Papa schwärmt.«
    »Hallie, du ißt jetzt! Halt den Mund, oder es geht dir schlecht! Das meine ich ernst.«
    »Ja, Papa. Und wenn ich mich nicht irre, ist es bei Genny genauso.«
    »Hallie!« sagte Genny, »hör auf deinen Papa und iß!«
    Als wieder Ruhe am Tisch herrschte, sagte James: »Ich weiß, daß die Fountain Inn ganz bezaubernd ist. Aber Sie suchen doch nach einem Haus, Alec, wir haben ein geräumiges Haus, das fast leer steht. Genny und ich wären erfreut, wenn Sie und Hallie und, ja, Ihre Mrs. Windel bei uns wohnten, bis Sie ein geeignetes Haus gefunden haben.«
    »Dann könnte ich Mr. Moses jeden Tag sehen! Gracie ist auch sehr nett. Sie schenkt mir immer Korinthen und Äpfel, wenn Lannie nicht hinguckt. Ach, das wäre wunderbar, Papa.«
    Genny schaute ihren Vater an. Sein Angebot hatte sie verblüfft. Sie war sich nicht darüber im klaren, was sie davon halten sollte. Im Wachen konnte sie nur an Alec denken. Wie er sie nackt liegen sah und liebkoste. Dann wurde ihr innerlich ganz heiß, und die Röte schoß ihr ins Gesicht. Aber mit ihm in einem Haus zu wohnen, zu wissen, daß er in einem Schlafzimmer wäre, das von ihrem nur durch einen Flur getrennt war …
    »Bist du nicht derselben Ansicht?« fragte James seine Tochter. »Wir haben hier jetzt so viel Platz. Du könntest dann noch zu Grades Unterstützung ein weiteres Hausmädchen engagieren.«
    »Ja, das stimmt.«
    Alecs und Gennys Blicke trafen sich. Sie sah erschrocken, ja, entsetzt aus und unleugbar erregt. Sofort überlegte er es sich anders. »Wenn Sie meinen, daß wir Ihnen nicht zu sehr zur Last fallen, Sir, würden Hallie und ich gern zu Ihnen ziehen. Was Mrs. Swindel angeht, so wird sie zwar an jedem Zimmer etwas zu mäkeln haben. Aber sie ist nett zu meiner Tochter, und ich werde nach Möglichkeit verhindern, daß sie sich mit Ihrem Personal in die Wolle kriegt.«
    »Ausgezeichnet. Das wäre also abgemacht. Moses! Bringe Portwein für uns Männer! Genny, du gehst mit Hallie in den Salon. Erzähl ihr die Geschichte, wie du dich zum erstenmal im Kalfatern versucht hast! Mein Gott, Hallie, was sie da für eine Schweinerei angerichtet hat!«
    Lächelnd lehnte sich James zurück. Es war schön, wenn man genau das erreichte, was man sich wünschte. Genny sah zwar aus, als hätte sie in einen holzigen Apfel gebissen, aber sie würde schon darüber hinwegkommen.
    Genny nahm Alecs Tochter an die Hand. Und schon spürte er wieder den Kitzel der Wollust. Er mußte unbedingt noch einmal Oleah besuchen. Noch heute abend. Da durfte er nicht vergessen.
    Eine halbe Stunde später stand er eine Weile vor der Tür zum Salon. Es war Zeit, Hallie zur Fountain Inn zurückzubringen. Sonst

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