Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
Paxtons Brief hin nach Baltimore kommen dürfen. Jetzt hatte er sich in das Leben der Paxtons verstrickt und sie in seins, und er sah keinen Ausweg. Ja, er wünschte auch keinen.
    Wonach er verlangte, war Genny. Er verlangte stärker nach ihr als je zuvor nach irgendeiner Frau. Hoffentlich war es nur reine Wollust. Aber nein, das war es eben nicht, das war ihm klar geworden. Er sah keinen Sinn darin, und dennoch war es war. Er sah sie immer wieder mit angeschwollenem Bauch, in dem sie sein Kind trug, vor sich. Verdammt, das hatte er nicht gewollt, seit Nesta gestorben war. Er wollte nicht Heim und Herd. Er wollte nicht zahm werden und abends angekettet in seinem Salon sitzen und sich tödlich langweilen.
    Und das Verrückteste war, daß Genny es ebenso haßte, von Heim und Herd und einem Ehemann zu träumen, der sie beherrschen und ihr sagen wollte, was sie zu tun hatte. Sie wollte etwas schaffen, etwas bauen, etwas fertigbringen und dann auf Reisen gehen und Dinge sehen, von denen die meisten Menschen nur träumen.
    Das war einfach nicht normal. Es verstieß gegen die natürliche Ordnung. Es war die Aufgabe der Frau, den Mann ans Haus zu gewöhnen, und nicht umgekehrt. Und dennoch konnte er sich zu seinem Leidwesen vorstellen, daß er mit Genny im Salon saß, wo sie sich unterhielten und auch miteinander stritten. O ja, sie würden sich viel streiten und sich danach lieben. Vor seinem geistigen Auge sah er Kinder und ein Leben an einem Ort, und dieser Ort hatte Bedeutung für sie und Freunde und Bindungen, die einem viel zu sehr ans Herz gewachsen waren, als daß man sie wieder lösen wollte.
    Plötzlich ging seine Schlafzimmertür leise auf. Er wandte nicht einmal den Kopf. Er schaute nur vor sich hin und wartete klopfenden Herzens, und sein Körper spannte sich voller Erwartung.
    »Alec.«
    »Hallo, Genny. Da bist du ja. Ich habe gehofft, du würdest kommen.«
    »Ja – ich sah … Kannst du mich nicht ansehen?«
    Er drehte den Kopf auf dem Kissen zu ihr und lächelte sie an. Sie war im Nachthemd, das sie wie ein Zelt vom Kinn bis zu den Zehen verhüllte.
    »Du siehst wie eine Vestalin aus. Eine schon ziemlich bejahrte Vestalin. aber ich will mich nicht beklagen.«
    Genny merkte, daß er sie aufziehen wollte. Doch sie war zu nervös, um davon Notiz zu nehmen. Ihr war klar, daß sie eigentlich ins Irrenhaus gehörte. Aber andererseits war ihr Entschluß gefaßt. Es gab kein Zurück. Alec würde nicht in Baltimore bleiben. Ein Mann wie der Baron tat das nicht. Bald würde er fort sein – und damit ihre letzte Gelegenheit, alles kennenzulernen, was zwischen Mann und Frau körperlich vorging. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß sie nach Alec noch den Wunsch hätte, einen anderen Mann auch nur anzusehen.
    »Ich will, daß du mit mir schläfst.«
    »Aha. Und ich dachte schon, du wolltest mir eine Tasse Tee bringen.« Er hob ein wenig die Bettdecke an. »Komm her, Genny!«
    Er war nackt, und sein Glied war steif und hart und zitterte vor Erregung. Langsam kam Genny an sein Bett. Dann blieb sie stehen. »Alec, kann ich dich sehen?«
    »Du meinst meinen Körper?«
    »Ja. Ich habe noch nie einen Mann gesehen.«
    »Komm her! Laß uns darüber sprechen!«
    Genny warf einen Blick auf die angehobene Bettdecke, sie wußte, wenn sie zu ihm ins Bett stieg, würde es mit ihrer Jungfernschaft vorbei sein. »Soll ich das Nachthemd ausziehen?«
    »Noch nicht. Später. Komm her, Genny!«

12
    Ihre Hände flatterten. Sie zögerte, den Blick auf die angehobene Bettdecke gerichtet.
    »Möchtest du dich hier hinsetzen?« Er klopfte mit der Hand auf die Stelle neben ihm.
    Sie setzte sich, die Hände artig im Schoß gefaltet, zu ihm aufs Bett. Ihre nackten Füße reichten nicht ganz bis zum Boden. Sie kam sich kindisch vor. Schlimmer noch, wie ein Närrin. Sie hätte nicht kommen sollen. Sie hatte den Verstand und das Augenmaß verloren. Und das alles in der Hoffnung, ihrer Jungfernschaft beraubt zu werden.
    Sie hob den Blick und sah ihn an. »Würdest du wirklich die Wette zurückziehen, wenn ich nicht mit dir schlafe?«
    »Natürlich. Das hab’ ich dir doch gesagt, nicht wahr? Es ist immer viel leichter, sich etwas vorzunehmen, als es dann auch durchzuführen, nicht wahr, Mr. Eugene?«
    »Ich war wirklich fest dazu entschlossen, als ich hier reinkam«, sagte Genny. Jetzt ruhte ihr Blick auf dem Kissen über seiner rechten Schulter, die ganz nackt war, ebenso wie seine Brust. Sie wollte ihn ganz sehen, sich an ihm satt sehen, ihn

Weitere Kostenlose Bücher