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Sturmwind der Liebe

Sturmwind der Liebe

Titel: Sturmwind der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Mädchen ihn immer noch anschmachten, obwohl er schon weit über fünfzig wäre, aber immer noch so gut aussähe wie jetzt. O weh! »So was darfst du nicht sagen. Damit machst du ihn nur unerträglich hochnäsig und eingebildet. Er ist ja jetzt schon fast unerträglich. Du darfst ihm nicht dauernd sagen, wie vollkommen er ist.«
    »Vollkommen ist er nicht, Genny, das sagt er selber immer. Aber er ist ein wunderbarer Papa.«
    »Die Worte dieses Kindes sind außerordentlich sinnvoll, findest du nicht?« sagte Alec.
    Genny starrte an die Decke, die recht häßlich aussah. Genau über ihrem Bett war ein großer Wasserfleck. Die Tapete war früher einmal leuchtend blau und gelb gewesen. Jetzt war sie stumpfgrau und unglaublich trist. Warum hatte sie keiner darauf aufmerksam gemacht? Nahm das Personal an, sie machte sich nichts daraus? Offenbar. Sie sagte, unbeabsichtigt amüsiert: »Das ist der sonderbarste Morgen meines Lebens. Ich liege mit einem Mann im Bett, und seine kleine Tochter liegt in der Mitte zwischen uns. Das kann doch nur ein Traum sein, wohl verursacht durch den geschmorten Hasen.«
    »Du hast doch gar nichts von dem geschmorten Hasen gegessen.«
    Hallie fing an zu kichern. »Mrs. Swindel hat gesagt, ich brauche ihn nicht zu essen. Sie hat gesagt, er sieht so aus wie gekochte Knochen. Dafür hat sie mir eine große Schüssel Pflaumenpudding gegeben.«
    »Nun, mein Kürbis, jetzt kannst du wohl in dein Zimmer zurückgehen. Genny und ich müssen aufstehen, und sie möchte dich nicht dabei haben.«
    »In Ordnung«, sagte Hallie, küßte Genny auf den Hals, umarmte ihren Vater und hüpfte, die Fregatte unterm Arm, aus dem Zimmer.
    Alec wartete nicht länger, sondern wälzte sich herum, legte die Arme um Genny und zog sie an sich. »Alles in Ordnung, meine Liebe?«
    Sie wünschte, er würde sie nicht so nennen. Doch es klang in seinem Munde so hübsch, daß sie nichts dazu sagte.
    Sie nickte an seiner Schulter.
    Er fuhr ihr mit den Fingerknöcheln über Kinn und Wange. »Bist du wund?«
    Sie war nicht nur wund, sondern fühlte sich auch klebrig an. Erschrocken fuhr sie kerzengerade hoch und griff nach der Bettdecke, um ihre Brüste zu verbergen.
    Sie wandte sich ihm zu und sagte boshaft: »Du weißt über alles Bescheid, wie, Baron? Du weißt genau, was du tun und sagen mußt, um einer verängstigten Exjungfrau die Angst zu nehmen. Ich kann dich nicht ausstehen. Für mich bist du ein Schürzenjäger und Lump, der mit zehn verschiedenen Frauen in der Woche schläft. Schön, ich bin jetzt keine Jungfrau mehr, aber das tut mir nicht leid. Ich wollte ja wissen, wie das alles so vor sich geht. Doch jetzt möchte ich nichts mehr mit dir zu tun haben, hast du mich gehört?«
    Wie schön sie aussieht, dachte er. Oder wie seine Tochter es so ernsthaft ausgedrückt hatte: hübsch genug für ihn. Die Haare hingen ihr wirr ins Gesicht und über den Nacken. Die grünen Augen wirkten irgendwie noch grüner als sonst. Vielleicht weil sie so blaß war. Jetzt fiel ihm auch auf, daß sie seit dem Tod ihres Vaters abgenommen haben mußte. Die hohen Wangenknochen traten mehr hervor, waren feiner modelliert. Das verlieh ihr ein zerbrechliches Aussehen, was ihn ängstigte. Er wollte, daß sie stark war. Stark, aber ihm gegenüber nachgiebig.
    »Ich habe dich gehört. Du hast laut genug geschrien.«
    Genny schlug mit der Faust aufs Bett. »Verdammt sollst du sein, Baron! Ich meine es wirklich ernst und …«
    »Es könnte sein, daß du schwanger bist, Genny. Ich hoffe es sogar. Dann wirst du wenigstens Vernunft annehmen.«
    Sie vergaß, was sie ihm an den Kopf werfen wollte. »Schwanger?« wiederholte sie. Ihre Stimme war kaum wiederzuerkennen.
    »Ja, das heißt, du kriegst ein Kind.«
    Er hatte sehr ruhig und langsam gesprochen. Das brachte sie außer Rand und Band. Sie wirbelte herum, schlug ihm die Faust ans Kinn und warf sich dann auf ihn. Er fiel auf den Rücken und lachte. Sie setzte sich auf ihn, hämmerte so stark, wie sie nur konnte, auf seine Brust ein und schrie ihn dabei an. Schließlich packte r sie an den Armen und riß sie nach unten.
    »Du bist bezaubernd und wahnsinnig«, sagte er und küßte sie. Als sie ihn aber zu beißen versuchte, hörte er auf.
    Er hielt weiterhin ihre Hände fest, ließ es aber zu, daß sie auf ihm saß. »Dies, meine liebe Eugenia, ist eine weitere Möglichkeit, sich zu lieben. Du reitest dann sozusagen auf mir. Kannst du dir vorstellen, wie ich von unten in dich stoße? Aber weißt du, in

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