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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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besserer Wein.«
    »Ha, da habt Ihr eine gute Wahl getroffen, wenn Eure Gemahlin für Schönheit und guten Wein zugleich steht. Ein Dämon seid Ihr«, lacht Lygon.
    Sillek und Zeldyan lächeln, aber Gethen und Ellindyja scheinen alles andere als amüsiert.
    »Ich habe einige Gerüchte gehört – Ihr wisst ja, wie das geht –, dass ein paar verrückte Frauen im Osten Eurer Ländereien eine Hochebene besetzt hätten.« Lygon schluckt herunter und bedient sich noch einmal mit Birnapfel und Käse. »Manche sagen sogar«, fügt der Händler mit vollem Mund hinzu, »es wären böse Engel.«
    »So wird es berichtet«, bestätigt Sillek, »und wenn sie den Winter überleben, dann habe ich möglicherweise dort oben ein Problem im Nacken.« Er lacht trocken. »Andererseits könnte es aber auch sein, dass ich mit den Jeranern beschäftigt bin. Ihr habt sicherlich auch die anderen Gerüchte gehört. Nun ja … sie sind wahr. Der Befehlshaber meiner Bewaffneten hält sich derzeit in Clynya auf. Er ist nicht sehr erbaut.«
    »Es heißt auch, Ihr hättet Ildyrom eine schmerzliche Niederlage beigebracht.« Lygon verspeist die restlichen Stücke des Birnapfels, während er spricht. Er kann gerade noch verhindern, dass er Bröckchen aufs Tischtuch spuckt.
    Fürstin Ellindyja, die am anderen Ende des Tisches sitzt, verzieht geringschätzig das Gesicht.
    »Das Problem mit solchen Siegen«, erklärt Sillek, »besteht darin, dass man ständig bemüht sein muss, nicht wieder zu verlieren, was man einmal gewonnen hat. Dazu braucht man Vorräte.« Er sieht den Händler erwartungsvoll an.
    »Keine Geschäfte bei Tisch, Fürst Sillek«, protestiert Lygon. »Draußen ist es bitterkalt und heute Abend will ich die Wärme und das gute Essen genießen.«
    »Euer Wunsch ist mir Befehl.« Sillek hebt beide Hände und gesteht lachend seine Niederlage ein.
    Zeldyan lächelt, auch ihr Vater lächelt jetzt.

 
LVII
     
    E ndlich einmal brannte ein kleines Feuer im Herd des großen Saales. Ryba saß am Ende des Tischs auf ihrem Stuhl, Saryn rechts neben ihr und Nylan zu ihrer Linken. Ayrlyn hatte sich neben Saryn niedergelassen, Fierral neben Nylan und neben Fierral wiederum saß Kyseen. Relyn hatte Ayrlyn gegenüber Platz genommen. Am Fußende des ersten Tisches hatten sich Gerlich, Narliat und Selitra niedergelassen, ihnen gegenüber Huldran, Istril, Murkassa und Hryessa.
    »Ich denke, man könnte dies als Planungskonferenz bezeichnen.« Rybas Atem ließ eine Kerze auf dem Tisch flackern. »Ich möchte von euch hören, wie ihr vorankommt und ob ihr Vorschläge habt.« Die Marschallin wandte sich an Gerlich. »Wie geht es mit der Jagd?«
    »Es wird schwerer«, antwortete Gerlich. »Die Hirsche, die wir jetzt noch erlegen, sind ziemlich mager. Seit der Ingenieur die Katze getötet hat, haben wir keinen Schneeleoparden mehr gesehen. Die großen Katzen sind in niedrigeres Gelände ausgewichen oder überwintern in ihren Höhlen, ebenso die Bären.«
    »Die Alten sagen, dass die Leoparden miteinander reden können«, fügte Murkassa hinzu.
    Ihr Atem hätte beinahe die zweite Kerze gelöscht. Huldran schob sie ein Stück weiter in die Mitte des Tisches.
    »Was ist mit den kleineren Tieren?«, wollte Ayrlyn wissen.
    »Es ist mühsam, sie zu fangen, und was nützt uns ein Hase, wenn wir mehr als zwanzig Leute satt bekommen müssen?« Gerlich zuckte die Achseln und sah Kyseen an.
    »Besorge mir drei Hasen und ich koche eine anständige Mahlzeit«, erwiderte die Köchin.
    »Wie steht es mit den Vorräten?«
    »Nicht so gut, wie wir es gern hätten«, erklärte Kyseen. »Wir haben ein paar dieser Wurzeln gemahlen und das Mehl damit gestreckt. Manche Wächterinnen klagen, das Brot sei bitter. Aber was soll ich machen? Die Kartoffeln sind gut, werden aber in einem oder zwei Achttagen aufgebraucht sein, selbst wenn wir nur jeden dritten Tag welche essen.«
    »Die Kartoffeln sind die Grundlage«, erklärte Huldran. »Fleisch haben wir nicht genug und die Brote werden mit jedem Mal kleiner.«
    Draußen heulte der Wind, als wollte er ihre Worte unterstreichen. Einen Augenblick lang war es still im Saal.
    »Vögel?«, fragte die Marschallin.
    »Es gibt hier oben Eulen und Graufalken. Mehr haben wir nicht gesehen«, antwortete Gerlich. »Diese Vögel haben nicht viel Fleisch und sind so schnell, dass wir sie kaum schießen können.«
    Ryba nickte und wandte sich an Saryn. »Was ist mit dem Vieh?«
    »Wir haben nicht genug Gras und Heu für die Pferde und Schafe«,

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