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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Grund dafür kann ich Euch allerdings nicht nennen.«
    Wieder lacht Nessil leise, aber das Lachen klingt etwas gereizt. »Ihr warnt mich, dass sie gute Kämpfer sein könnten, aber den Grund könnt Ihr nicht nennen. Wenn ich sie alle gefangen genommen habe, werde ich erfreut sein, dass es gelungen ist.« Sein Gesicht verdüstert sich. »Wenn dieses Unternehmen aber scheitert, werdet Ihr behaupten können, Ihr hättet mich gewarnt. Die Hintertürchen der Magier! Reitet an meiner Seite, Ser Magier.«
    »Ich bitte Euer Gnaden um Verzeihung, aber was sollen wir tun? Sollen wir aufsitzen und sie angreifen?«, will Lettar wissen.
    »Nein. Wir werden ganz zivilisiert vorgehen. Wir werden zu ihnen reiten und verlangen, dass sie sich ergeben, weil sie ohne unsere Erlaubnis in unser Land eingedrungen sind. Auf diese Weise können wir vielleicht alle auf einmal in die Hand bekommen. Wir sind ihnen mehr als drei zu eins überlegen.« Nessil wendet sich an Hissl. »Und außerdem ist der Magier in unserer Nähe und kann, wenn nötig, seine Feuerkugeln abschießen.«
    »Was ist mit den Männern?«
    »Tötet sie, wenn sie Widerstand leisten. Wenn nicht, können wir sie immer noch irgendwo einsetzen. Versucht, so viele Frauen wie möglich zu retten. Ich hatte noch nie eine Gespielin mit silbernem oder flammend rotem Haar …« Nessil grinst verschmitzt und betrachtet die etwa sechzig berittenen Kämpfer. »Sollen wir uns jetzt zeigen? Hisst die Banner. Denn schließlich kommen wir ja so oder so in Frieden.«
    Hissls Augen verschleiern sich ein wenig wie bei einem Menschen, der nicht mehr ganz in seinem Körper ist.
    Dann reiten die Bewaffneten zur niedrigen Anhöhe, hinter welcher sich der eisbedeckte Gipfel erhebt, der das Dach der Welt überragt. Die Banner flattern im frischen Wind, der von Norden weht und das Windrad hinter der Hügelkuppe antreibt.
    Die Siebensterne auf der Wiese, die noch nicht vom Beackern der Felder zerstört oder verwelkt sind, weil die Blütezeit vorbei ist, nicken im Wind.

 
X
     
    O berhalb des Feldes, wo Gerlich und ein halbes Dutzend Marineinfanteristinnen Gräben zogen, hockte Nylan im Schutz einiger Felsblöcke und untersuchte das Lasergeschütz, das von einer Reihe transportabler Firinzellen gespeist wurde. Er murmelte etwas und justierte die Energieversorgung der Waffe.
    »Warum probiert Ihr den Laser nicht einfach aus, Ser?«, wollte die stämmige blonde Marineinfanteristin wissen, die hinter ihm stand.
    »Weil wir nur einen Bruchteil der Energie wieder nachladen können, Huldran.«
    »Und was ist mit dem Notstromaggregat?« Huldran nickte zum etwa mannsgroßen Windrad hin, das knapp unter der Hügelkuppe stand. Darunter waren einige Solarzellen aufgebaut. Die Solarzellen und das Windrad speisten über einen Umspanner eine einzige Firinzelle.
    Nylan lachte. »Das Lasergeschütz verbraucht in wenigen Zeiteinheiten mehr Energie, als der Generator am ganzen Tag liefern kann.« Er justierte noch ein wenig, stand auf und wischte sich die Stirn ab. »Es wird tagsüber ziemlich warm hier.«
    »Ja, Ser.« Auch Huldran wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Das habe ich gehört, Ingenieur«, rief Gerlich vom Feld herauf. »Es ist verdammt heiß hier. Es wäre unerhört schwer, wenn man versuchte, weiter unten zu leben. Ich möchte wetten, das Tiefland ist wie die Hölle der Dämonen.« Gerlich, der nur ein kurzärmliges Hemd trug, tupfte sich die Stirn ab und reichte einer Marineinfanteristin den behelfsmäßigen Spaten. »Du bist dran.«
    »Ja, Ser.« Die dunkelhaarige Soldatin nahm den Spaten und arbeitete weiter am Bewässerungsgraben, der das Wasser aus dem Bach zum Feld leiten sollte. Während sie langsam grub, blickte sie immer wieder zur Anhöhe im Norden.
    Drei weitere Marineinfanteristinnen bearbeiteten mit improvisierten Hacken den Boden, um das Gras und andere Pflanzen, die mit ihren rötlichen Blüten an Klee erinnerten, umzugraben. Auch sie blickten immer wieder zum Höhenzug oder zu den Felsblöcken. Die kleinste Soldatin wischte sich die Stirn ab und tastete unbewusst nach der Pistole, die an ihrem Gürtel hing.
    »Wie lange sollen wir eigentlich noch die harmlosen Bauern spielen?«, fragte Gerlich.
    »Bis unsere Besucher eintreffen«, antwortete Ryba, die am anderen Ende des Feldes beschäftigt war. »Jedenfalls hast du bewiesen, dass du es als Landarbeiter mit den Besten aufnehmen kannst, Gerlich.« Sie winkte dem ehemaligen Waffenoffizier zu. »Du schaffst es ja sogar, mit Pfeil und

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