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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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es mir lieber, sie würden alle verschwinden. Dann können wir später behaupten, von nichts gewusst zu haben. Es ist aber schwer, Unwissenheit zu heucheln, wenn es Zeugen gibt.«
    Die drei betrachteten die Reiter, die zum Lager der Engel heruntergeritten kamen. Neben dem purpurn gekleideten Anführer ritt ein ganz in Weiß gekleideter Mann. Nylan konnte förmlich spüren, wie eine Art Weiß, das rot zu flimmern schien, von dem Mann ausstrahlte. Er war der Einzige, der keine sichtbaren Waffen trug, und genau dieser Umstand bereitete dem Ingenieur gewisse Sorgen.
    »Achtet auf den Weißen«, sagte er leise, während er langsam nach der Handfeuerwaffe griff, die er im Kampf gegen die Lichtdämonen oder ihre Spiegeltürme natürlich noch nie hatte erproben können.
    »Ich werde daran denken.« Ryba richtete sich auf, trat vor und entfernte sich ein Stück von den Felsen.
    Die Reiter kamen mehr oder weniger in gerader Linie heran und kreisten das kleine Feld, das die Gestrandeten angelegt hatten, zur Hälfte ein. Die Marineinfanteristinnen, die auf dem Feld arbeiteten, hatten die Hacken sinken lassen und die Hände auf die Griffe ihrer Feuerwaffen gelegt.
    Der purpurn gekleidete Mann zügelte sein Pferd dicht vor Ryba, nickte und sagte etwas.
    »Nicht gut«, flüsterte Nylan. »Sie wissen, dass sie den Befehl hat.«
    Ryba neigte leicht den Kopf und fragte, ohne den Kopf herumzudrehen: »Was hat er gesagt?«
    »Mehr oder weniger, dass wir hier nichts zu suchen hätten.«
    »So viel konnte ich auch selbst verstehen«, fauchte Ryba, die den purpurn gekleideten Mann keinen Augenblick aus den Augen ließ.
    Der Anführer der Einheimischen sagte noch ein paar Worte, die mit etwas ausklangen, das beinahe wie ein höhnisches Lachen anmutete.
    Ryba erwiderte seinen Blick und antwortete gleichmütig. »Ich würde vorschlagen, dass du das Gleiche erst einmal mit dir selbst machst.«
    Der Purpurmantel zog das große Schwert und hielt es bereit.
    »Und was jetzt?«, fragte Ryba.
    »Jage ihm eine deiner sybranischen Klingen durch den Leib und renne vor dem Weißen weg, so schnell du kannst«, schlug Nylan vor.
    »Es tut mir Leid, aber wir können Eure Autorität nicht anerkennen«, erläuterte Ryba dem Anführer mit zuckersüßer Stimme.
    Wieder sagte der Anführer der Einheimischen einen Satz, dann deutete er zum Himmel.
    Nylan schürzte die Lippen. Ob die Einheimischen wussten, dass sie aus dem Weltraum gekommen waren?
    »Wir können unmöglich dorthin zurückkehren, wo wir hergekommen sind«, widersprach Ryba.
    Wieder stieß der Mann das Schwert zum Himmel hinauf.
    »Nein.«
    Der purpurn gekleidete Mann bellte einen Befehl. Er trieb sein Pferd an und wollte Ryba angreifen. Auch die anderen Reiter gingen zum Angriff über.
    »Feuer frei!«, rief Ryba.
    Noch bevor die schwere Klinge des einheimischen Anführers auch nur auf Armeslänge an Ryba herangekommen war, kippte der purpurn gekleidete Mann von seinem großen Pferd. In seiner Brust steckte ein Stück sybranischer Strahl.
    Die anderen Reiter griffen jeden an, der sich in ihrer Nähe befand. Mit blank gezogenen Klingen stellten sie sich mehr oder weniger in einer Doppelreihe auf und sahen sich nach Zielen um. Nur der weiß gekleidete Mann hielt sich zurück und schien prüfend die Wiese zu überblicken.
    Schon die erste Pistolensalve der Marineinfanteristinnen holte fast ein Dutzend Angreifer von den Pferden. Eins der purpurnen Banner flatterte zu Boden.
    Die anderen ignorierten das Krachen der Feuerwaffen und ritten der Handvoll Marineinfanteristinnen entgegen, die sich offen aufgebaut hatten.
    Eine weitere Pistolensalve, und wieder kippten Reiter mit ungläubig verzerrten Gesichtern aus den Sätteln.
    Nylan zielte auf den weiß gekleideten Mann.
    Nichts geschah, aber der Ingenieur hatte den Eindruck, als wäre das Keramikgeschoss zersplittert, bevor es überhaupt sein Ziel erreichte.
    Er feuerte noch einen Schuss ab.
    Der mit weißen Hosen und weißem Hemd bekleidete Mann gab einige theatralisch klingende Sätze von sich, hob die rechte Hand und machte eine Geste.
    Ryba verschwand hinter dem nächsten Felsblock und Nylan duckte sich. Sie kauerten sich zusammen.
    Die Feuerkugel prallte vom Felsen ab, flackerte über dem zur Hälfte bestellten Acker und prallte gegen die Seitenwand des nächsten Landefahrzeuges. Weiße Asche rieselte auf die Wiese. Wo die Feuerkugel eingeschlagen hatte, war jetzt eine Delle im dunklen Rumpf zu sehen und das nackte Metall war

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