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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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gebieterisch um. Nylan wiegte Dyliess auf dem rechten Arm.
    »Ellysia ist tot«, begann Ryba. »Das wisst ihr inzwischen alle. Ihr mögt die besten Kämpferinnen der Welt sein, aber das heißt nicht, dass ihr immun gegen alle Krankheiten seid. Der Ingenieur hat ein Badehaus gebaut. Ich erwarte, dass ihr es regelmäßig benutzt. Sauberkeit ist die einzige Waffe, die wir noch gegen Krankheiten haben.« Die Marschallin wandte sich zu Blynnal und Kadran um. »Wenn ihr Fleisch bratet und kocht, muss es mindestens dunkel rosa sein, wenn es Fleisch von den wilden Schweinen oder von den Hühnern ist, muss es durch sein. Eier müssen hart gekocht werden.«
    »… schmeckt schrecklich …«, murmelte jemand.
    »Willst du lieber gut schmeckendes Essen haben, an dem du stirbst?«, fauchte Ryba. »Es gab gute Gründe für die primitiven Regeln fürs Essen, die wir mit der Zeit aufgegeben haben. Es gibt auch einen Grund dafür, dass sich der Ingenieur halb umgebracht hat, um das Badehaus zu bauen.« Sie überblickte die Anwesenden, die inzwischen betreten schwiegen. Nur am zweiten Tisch war das leise Wimmern eines Kindes zu hören.
    Nylan tätschelte Dyliess’ Rücken und nahm sich noch ein Stück Brot, als Ryba sich wieder setzte.

 
XCIV
     
    » W isst Ihr, das ist wirklich eine Schande«, sagt Sillek beiläufig, als er sich für einen Moment im Sattel nach vorne beugt, um sich zu strecken. »Der Hafen von Rulyarth ist viel besser als der in Armat. Aber die Suthyaner sind mit drei anständigen Häfen gesegnet und deshalb haben sie den mittleren zu ihrem größten Handelsstützpunkt gemacht.«
    »Devalonia ist ein Drittel des Jahres über vereist«, erläutert Gethen.
    »Armat ebenfalls. Deshalb meine ich ja auch, dass wir Wunder wirken könnten, wenn …«
    »Lasst uns lieber nicht über Wunder reden, Fürst Sillek, solange wir nicht Rulyarth und seinen Hafen eingenommen haben und halten können.« Gethen hustet und räuspert sich und blickt durch den Dunst, der nur feucht und noch kein richtiger Regen ist, zu den Wolken hinauf, die endlos und still über ihnen zu stehen scheinen. »Ich hasse dieses Wetter.«
    Sillek nickt. »Aber Ihr hasst es ganz sicher nicht so sehr wie meine armen Magier.«
    Ein Bote kommt von der Vorhut galoppiert und die beiden Männer halten an.
    »Wo die Straße schmaler wird und durch eine enge Schlucht zwischen den Hügeln läuft, ist hinter einer Barrikade aus Steinen eine Streitmacht zusammengezogen.«
    Gethen hebt die Augenbrauen. »Wollt Ihr den Angriff befehligen?«
    Sillek schüttelt den Kopf. »Ich will Erfahrung, Alter und Weisheit gern den Vortritt lassen.«
    Der Bote sieht von einem Fürsten zum anderen.
    »Lass die Vorhut anhalten. Wir sind gleich da«, befiehlt Sillek schließlich.
    Als der Bote wieder nach Norden reitet, fragt Gethen: »Habt Ihr Euch gerade einen neuen, wunderbaren Plan ausgedacht?«
    »Noch nicht, aber ich habe eine Idee.«
    »Ich hoffe, sie ist so wirkungsvoll wie die letzte.«
    »Ich auch.« Sillek deutet auf den Anführer der Soldaten. »Rimmur! Halte die Bewaffneten bereit. Da vorn hinter dem Steinwall liegt eine suthyanische Streitmacht.«
    »Ja, Ser.«
    Die beiden Heerführer reiten weiter, bis sie auf die Vorhut treffen. Vor ihnen erstreckt sich gewelltes Hügelland. Sillek zügelt sein Pferd und betrachtet zusammen mit Gethen das Gelände.
    Nach einer Weile winkt er Gethen und die beiden reiten ein Stück von den anderen weg.
    »Sie haben dort nicht mehr als vier Züge, die meisten sind wohl Fußsoldaten«, beginnt Sillek. »Der Hügel nördlich der Straße ist felsig, dort können sie nur eine Handvoll Soldaten aufgestellt haben. Die Magier könnten Feuerkugeln schleudern, damit wir den Hügel in die Hand bekommen. Von dort aus können wir Felsen und Feuerkugeln auf sie hinunter schleudern.«
    »Und wenn sie die Truppen auf dem Hügel verstärken?«, fragt Gethen.
    »Die Hügelflanke ist ungeschützt. Lasst Eure Bogenschützen auf sie schießen. Wir können ihren Posten auf dem Hügel erledigen, bevor sie frische Kräfte heraufschicken können, und dann ist es zu spät.« Sillek lächelt.
    »Sie werden Verstärkungen schicken, sobald sie erkennen, was Ihr beabsichtigt.«
    »Aber sie werden es nicht sehen. Ihr werdet unsere Streitkräfte in doppelter Bogenschussentfernung vor ihnen zusammenziehen und gründliche, aber langsame Vorbereitungen für einen Angriff treffen.«
    Gethen nickt, doch dann fragt er: »Und wenn sie uns vorher angreifen?«
    »Könnt Ihr die

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