Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
runzelte die Stirn, sagte aber nichts, sondern räusperte sich nur.
    »Du hast uns von den Alten erzählt«, drängte Ayrlyn ihn weiter. »Und wie sie auf dem Rücken ihrer großen Vögel auf die Hochebene von Analeria gekommen sind …«
    »Diese Vögel hatten Federn, die weißer waren als der Schnee, und die Spitzen der Federn waren wie Spiegel. Sie haben die Sonne gespiegelt … und die Alten brachten das Wissen um die Metalle und über das kalte Eisen mit, welches das Feuer des Chaos abzuwehren vermag …« Narliat unterbrach sich und sah Ryba an.
    Nylan folgte dem Blick des Einheimischen und versuchte, sich Ryba vorzustellen, wie Narliat sie sehen mochte – ein kantiges Gesicht, eine scharf geschnittene Nase, hohe Wangenknochen, helle und reine Haut, die in der Sonne kaum Farbe annahm, durchdringende grüne Augen, die breiten Schultern und der muskulöse, aber nicht zu stark untersetzte Körperbau, das kurze Haar, das so dunkel geworden war, dass es beinahe das Licht zu verschlucken schien. Ja, sie wirkte fast wie ein Racheengel.
    »Das Feuer des Chaos?«, fragte Ayrlyn. »Was kannst du uns über das Feuer des Chaos erzählen?«
    »Ich bin leider kein Magier«, erklärte Narliat. Er blickte zuerst zu Nylan und dann zu Ayrlyn. »Die Magier beherrschen jedenfalls das Chaos-Feuer.«
    »Wie der weiß gekleidete Mann?«, fragte Nylan.
    »Hissl? Ja, er ist … er war einer der drei Magier des Fürsten Nessil.«
    »Er ist es immer noch«, fügte Nylan hinzu. »Hissl ist geflohen. Aber was ist mit diesem Nessil?«
    »Fürst Nessil … Euer Seraph hat ihn mit dem eisernen Blitz getötet.« Narliat musste husten. »Er war der Fürst von Lornth und Lornth beansprucht das Dach der Welt für sich.«
    »Jetzt nicht mehr«, gab Ryba zurück.
    Nylan starrte ins Kochfeuer, über dem verschiedene kleine Nagetiere auf Spießen geröstet wurden. Das Pferdefleisch von den getöteten Tieren hatte besser geschmeckt als die Nagetiere, aber nicht viel besser. Sie hatten einen großen Teil des Fleischs verloren, weil sie es nicht konservieren konnten. Ryba war darüber alles andere als begeistert gewesen. Aber es gab Tage, grübelte Nylan, da war sie mit überhaupt nichts zufrieden. Daran hatte sich nicht viel geändert. Sie war im Grunde immer noch so wie auf dem Schiff.
    Auf der anderen Seite des Feuers lehnte Gerlich sich an eine schlanke Marineinfanteristin namens Selitra. Der ehemalige Waffenoffizier, der inzwischen Fürst Nessils zweihändiges Schwert trug, sagte etwas und die beiden lachten. Aber Selitra warf einen kurzen Blick zu Ryba, die sich ihrerseits auf Narliat konzentrierte.
    Verschmorte, im Feuer geröstete Nagetiere, ergänzt durch die schwindenden Konzentrate aus den Vorräten des Schiffs – nicht unbedingt das, was Nylan sich unter reichhaltiger Kost vorstellte. Ayrlyn hatte einige Wurzeln gefunden, die an wilde Zwiebeln erinnerten, aber ohne Kochtöpfe konnten sie nicht viel damit anfangen.
    »… die Fürsten von Lornth kamen vor vielen, vielen Jahren aus den Westhörnern hierher. Es ist fast so lange her wie die Ankunft der Alten, die auf ihren mächtigen Vögeln mit Federn wie Spiegel aus dem Himmel gekommen sind …«
    »Gibt es Händler, die diese Berge hier durchqueren?«, fragte Nylan.
    »Händler?«, fragte Fierral, die hinter Nylan saß.
    »Wir haben mehrere Münzen, etwas Schmuck und die Klingen erbeutet. Wir sollten ein paar Dinge einkaufen – beispielsweise schwere Hämmer, Keile und Kochtöpfe. Die meisten Händler kümmern sich nicht um Politik.« Nylan räusperte sich. »Vielleicht gibt es auch noch andere nützliche Dinge.«
    »Aber … aber wer würde es wagen, mit den Engeln Handel zu treiben?«, wandte Narliat ein.
    Wenn die alten Geschichten nicht gewesen wären, vermutete Nylan, dann hätten sie auf der Hauptstraße, die durch die Berge und unter dem Höhenzug verlief, wahrscheinlich schon längst Händler oder Reisende gesehen.
    »Jeder, der Geld verdienen will, wird es wagen«, meinte Ryba.
    Narliat hatte es nicht verstanden und Ayrlyn musste übersetzen.
    Der einheimische Soldat grinste. »Skiodra.«
    »Ist er ein Händler?«
    »So nennt er sich, aber eigentlich ist er ein Dieb und seine Wächter haben Klingen, die oft geschärft werden müssen.«
    »Warum müssen sie geschärft werden?« Fierral schüttelte verständnislos den Kopf, dass ihr rotes Haar hin und her flog.
    »Die Waffen bekommen Scharten, wenn man kämpft«, erklärte Ryba trocken.
    »Wie können wir diesen Skiodra

Weitere Kostenlose Bücher