Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt

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Boden ins Rutschen kamen, wäre er fast rücklings ins Wasser gefallen. Er packte einen Busch und hielt sich fest, dann bückte er sich und schöpfte etwas Ton, der fast die Beschaffenheit von Teig hatte. Er kam ihm richtig vor, aber woher sollte er das eigentlich wissen?
    »Können wir hier ein kleines Feuer machen?«
    »Ich kann wahrscheinlich ein paar Stöcke finden.« Istril wischte sich eine Strähne des silbernen Haares hinters Ohr zurück und stieg ebenfalls ab.
    Während die Marineinfanteristin Zweige und kleine Äste sammelte, untersuchte Nylan den Ton. Er sah richtig aus und fühlte sich richtig an, aber würde er sich beim Brennen auch richtig verhalten? Er formte mit den Händen einige Kugeln, Scheiben und zwei Behälter, die entfernt an Töpfe erinnerten.
    Nachdem er mit Istrils Messer ein paar trockene Späne abgeschabt hatte, zündete er das Feuer an. Sie gaben Äste hinein, bis ein kleines Bett aus glühender Holzkohle entstanden war, auf die Nylan, nachdem er sich die Hände im kalten Wasser angefeuchtet hatte, seine Proben legte.
    Danach wusch er sich den rötlichen Ton von den Händen. Die Kälte des Wassers kroch ihm rasch in die Arme.
    Während die Proben in der Holzkohle buken, die gelegentlich zischte, wenn aus dem grauen Himmel oder von den Bäumen in der Nähe Wassertropfen hineinfielen, lief Nylan langsam die schmale Schlucht hinauf und sah sich immer wieder nach rechts um. Irgendwo weit über ihm war die Ebene, auf der die Landefahrzeuge standen.
    Istril folgte ihm und sah sich ebenfalls aufmerksam um, betrachtete aber eher den Boden. »Es scheint, als würden nicht viele Leute hierher kommen.«
    »Wahrscheinlich nicht. Du hast ja gesehen, wie kalt es den Händlern war, und dabei haben wir noch geschwitzt.« Nylan blieb stehen und sah die Klippe hinauf. Wenn sie Seile hätten … vielleicht konnte man beim nächsten Mal Seile kaufen, falls die Händler überhaupt noch einmal kamen. Und falls die Händler Seile mitbrachten.
    Er musterte die Klippen. Die Felswand war mehr als vierhundert Ellen hoch und oben wahrscheinlich gefährlich abschüssig. Außerdem war gebrannter Ton nicht sehr widerstandsfähig und das bedeutete, dass man die gebrannten Sachen gut polstern musste, damit sie keinen Schaden nahmen, wenn sie gegen die Felswand prallten. Und dies wiederum bedeutete, dass sie noch mehr Seile und Ausrüstungsgegenstände brauchten.
    Wenn er den Brennofen oberhalb des Zusammenflusses an einer Stelle baute, die fast immer trocken blieb … er rieb sich das Kinn. Entweder der Ton oder die gebrannten Ziegel mussten mit den Pferden nach oben transportiert werden.
    Holz gab es genügend in der Nähe. Er hoffte, die Zugsäge, die sie Skiodra abgekauft hatten, würde ausreichen, um das Feuerholz zu schneiden. Oder würden sie die Säge oben für das Zuschneiden von Brettern und Balken brauchen? Konnten sie hier unten eine kleinere Säge benutzen, um das Feuerholz zuzuschneiden? Warum glaubte er eigentlich immer noch, dass die Dinge mit der Zeit einfacher würden?
    Schließlich drehte er sich um und kehrte zum Feuer zurück.
    »Es ist ein langer Weg, wenn man Sachen nach oben schleppen will«, bemerkte Istril.
    »In der Tat. Aber hier unten gibt es viel Holz, oben erheblich weniger.«
    »Das ist auch wieder wahr.«
    Nylan hoffte es jedenfalls.
    Mit einem Stock rollte er eine der Kugeln aus den Holzkohlen heraus. Sie war zwar zerbrochen, aber die Hälfte, die mit Asche bedeckt war, schien recht hart zu sein. Die andere Hälfte war stellenweise noch feucht.
    Er konnte fühlen, dass der Ton geeignet war, aber vorsichtshalber wartete er noch, bis die anderen Stücke fertig waren. Er gewann den Eindruck, dass irgendjemand mit Ton und Ziegeln sehr viel Zeit würde verbringen müssen, um zu experimentieren und die nötigen Erfahrungen zu sammeln.

XX

    » W ie ich sehe, willst du nach wie vor nichts gegen die Frauen unternehmen, die auf dem Dach der Welt ihren Stolz zur Schau stellen, um dich zu verhöhnen.« Fürstin Ellindyja lässt ihre Stickarbeit etwas sinken.
    »Seit wann stickst du?«, fragt Sillek.
    »Als ich festgestellt habe, dass ich dem Herrn von Lornth nicht mehr nützlich bin, habe ich mir eine Beschäftigung gesucht, die meinem Alter entspricht.« Ellindyja zieht den äußeren Reifen etwas ab, rückt den Stoff auf dem inneren Reifen zurecht und setzt den äußeren Reifen wieder auf. Dann nimmt sie die Nadel in die Hand.
    »Wir haben noch nicht einmal die Bewaffneten ersetzt, die wir