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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sich einfach nicht richtig.«
    »Ich weiß. Nichts geht so, wie man es sich vorstellt.«
    »Habt Ihr den Mörtel nicht ganz verbraucht?«, fragte Huldran.
    »Nein … kannst du ihn zu Pulver mahlen oder so?«
    »Das mache ich sowieso schon. Kippt ihn einfach da drüben auf den sauberen Stein, den mit der Einbuchtung. Wenn er trocken ist, zermahlen wir ihn zu Pulver und geben ihn wieder dazu.«
    Ein kühler Windstoß fegte über die Wiese und die Baustelle, gleichzeitig zog eine dicke Wolke rasch über den Himmel.
    »Der Wind tut gut«, bemerkte Huldran.
    »Vielleicht werden wir es schaffen, die Seitenwände zu bauen, bevor der Tag vorbei ist.«
    »Glaubt Ihr, das ist zu machen?«
    »Wir haben genügend geschnittene Steine und ich will den Generator ein paar Firinzellen nachladen lassen, ehe ich den Laser wieder benutze. Die Kapitänin meint, ich soll noch mehr Schwerter schmieden und …« Nylan zuckte mit den Achseln.
    »Ihr versucht, genug Energie zu speichern, um den Turm fertig zu stellen und gleichzeitig Waffen zu schmieden?«
    Der Ingenieur nickte und machte sich daran, die nächste Fuhre Steine nach oben zu schleppen. Er war damit fast fertig, als oben auf dem Hügel mehrere Pferde auftauchten, die langsam zu den Landefahrzeugen herunterkamen. Quer über einem Sattel lag ein regloser, olivgrün gekleideter Körper.
    Nylan schüttelte den Kopf. Musste wirklich jeder Angriff von Banditen dazu führen, dass sie einen Gefährten verloren?
    Er sah zu, wie die Reiterinnen direkt aufs rauchende Feuer zuhielten, wo Kyseen, die wegen des gebrochenen Beins nicht am Kampf teilgenommen hatte, mit Kochen beschäftigt war.
    Für sie hatte Nylan noch nicht viel tun können. Bisher hatte er erst den Grundriss der Küche und die Entwürfe der Kochherde für den Turm gezeichnet. Er hoffte, die Banditen hatten die Ziegelsteinfabrikation nicht zu sehr gestört, aber er behielt seine Befürchtungen für sich.
    Der Ingenieur erkannte die schlanke, silberhaarige Istril. »Istril!«, rief er winkend.
    Die Marineinfanteristin lenkte ihr Pferd zum Turm, nachdem sie sich mit einem Wort von den anderen beiden, die weiter zu den Landefahrzeugen ritten, verabschiedet hatte.
    Nylan wartete, bis sie nahe genug heran war, dann deutete der Ingenieur zur Wiese.
    »Wen hat es erwischt?«
    »Desinada.« Istril zügelte ihr Pferd.
    Nylan erinnerte sich undeutlich an die Frau. Sie hatte zu der Gruppe gehört, die in seinem Landefahrzeug gesessen hatte. »Das tut mir Leid.«
    »So ist es eben, was will man machen?«
    »Gibt es auch gute Neuigkeiten?«, wollte Huldran wissen.
    »Einer von ihnen hatte eine Börse dabei.« Istril hob einen Lederbeutel und schüttelte ihn, damit Nylan und die anderen die Münzen klingeln hören konnten. »Nicht, dass ich Desinada für ein Dutzend davon eintauschen würde.«
    »Wurde sonst noch jemand verletzt?«, fragte Nylan.
    »Nein. Rienadre hat sich hinter dem Brennofen versteckt und einen der Bastarde erledigt, ich habe den zweiten erwischt. Einer könnte entkommen sein oder vielleicht sogar noch mehr, aber Berlis hat mindestens einen Verletzten gestellt. Er hat eine dicke Lippe riskiert und sie hat ihn aufgespießt. Manchmal kann sie richtig böse werden.«
    »Und ob …«, murmelte Weblya. »Und ob.«
    »Danke.« Nylan nickte Istril zu.
    »Gern geschehen, Ser.« Istril zog ihr Pferd herum und ritt zu den Landefahrzeugen.
    Neue Hufschläge verrieten ihm, dass Ryba und die anderen Marineinfanteristinnen zurückkehrten. Sie hatten zwei Pferde erbeutet, auf denen jeweils ein gefesselter Bandit saß.
    Nylan nickte und bückte sich, um den nächsten Stein hochzuheben. »An die Arbeit.«
    »Macht Ihr denn niemals eine Pause, Ser?«, fragte Cessya.
    »Der Winter macht auch keine.« Nylan ging die Treppe hinauf.
    »Noch ein Balken«, erklärte Cessya. »Es ist nur noch einer.«
    »Und dann müssen wir Bretter sägen«, sagte Weblya.
    »O ja … dieses Mal gehe ich nach oben und du kommst unten in die Grube.«
    »Danke.«
    Die Sonne war schon hinter den Gipfeln im Westen untergegangen, als Nylan im vierten Stockwerk den letzten Stein in die Ostwand setzte. Er hatte nicht ganz geschafft, was er sich vorgenommen hatte, denn in der Südwand klafften noch ein paar Lücken. Es würde noch einen Tag dauern, ehe Cessya und Weblya die großen Balken einsetzen und mit Mörtel fixieren konnten. Dann würden die Dielenbretter darüber gelegt. Er schlurfte mit dem leeren Mörteltrog hinunter.
    »Darum kümmern wir uns, Ser«, sagte

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