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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Schädel spalten.«
    Sillek dreht sich im Sattel um. »Meister Terek?«
    »Ja, Euer Gnaden?« Der Meister-Magier lenkt sein Pferd etwas näher zum Herrscher von Lornth.
    »Könnt Ihr mit Euren Feuerkugeln die Jeraner erreichen?«
    »Von hier aus, Ser? Es ist weit …« Terek fährt sich mit der bloßen Hand durchs weiße Haar. Hissl und Jissek, die hinter ihm warten, hören aufmerksam zu.
    »Ja oder nein?«
    »Ja, Ser.« Terek hebt eine Hand. »Aber wir können nicht viele abschießen. Es erfordert mehr Energie, die Feuerkugeln so weit zu schleudern.«
    »Könnt Ihr sehen, ob Ildyrom Bogenschützen dabei hat?«
    Terek winkt Hissl herbei.
    »Ein paar Kämpfer haben kurze, stark gekrümmte Bogen, aber Langbogen sind keine dabei, Ser.«
    »Also können sie uns mit ihren Pfeilen nicht erreichen …« Sillek hält inne und wendet sich an Terek. »Dann beginnt jetzt, Meister-Magier, und bratet so viele von ihnen, wie Ihr nur könnt.«
    Koric, der neben Sillek steht, räuspert sich. »Ser … ich bitte um Verzeihung.«
    Terek wartet, auch Hissl und Jissek zögern.
    »Ja, Hauptmann?« Silleks Stimme ist gleichmütig und kalt.
    »Wenn wir Feuerkugeln einsetzen … ich meine, was ist, wenn sie auch einen Magier haben?«
    »Ist das deine einzige Sorge, Hauptmann, oder zeigst du den gleichen altmodischen Edelmut wie mein Vater?«
    »Ser …« Koric richtet sich im Sattel ein wenig auf.
    »Koric … ich bin nicht an Geschichten über Kriegsereignisse oder Angebereien interessiert. Ich habe ein paar Miststücke von Frauen im Rücken, die mit Donnerwerfern schießen. Ildyrom und Verintkya versuchen, das gute Weideland zwischen dem Südarm des Flusses und dem westlichen Arm zu erobern, und die Suthyaner haben in Rulyarth die Hafengebühren erhöht. Wenn ich nun Ildyrom loswerden kann, ohne einen Mann zu verlieren … umso besser.«
    »Beim nächsten Mal werden sie Magier mitbringen«, prophezeit Koric.
    »Es gibt nicht viele, wenn überhaupt, die so gut sind wie unsere.« Sillek wendet sich an Terek. »Trifft das nicht zu, Meister-Magier Terek?«
    »Ich denke schon, Ser.«
    »Gut, dann beweist es.«
    Koric runzelt die Stirn, während Terek sich konzentriert und mit erhobenen Armen auf die Feinde zielt.
    Pfeifend und kreischend fliegt die erste Feuerkugel aus Tereks Fingern quer über das Tal zwischen den beiden Hügeln und trifft zwei jeranische Soldaten.
    Die Schreie hallen schrill durchs sanft gewellte Hügelland, fettiger Rauch steigt von drüben auf. Ein reiterloses Pferd steigt hoch und stößt ein Wimmern aus, bevor es in Richtung Berlitos den Hügel hinunter galoppiert. Die Stadt im Wald, die zu Jerans gehört, liegt mehr als vier scharfe Tagesritte entfernt im Westen.
    Die übrigen jeranischen Pferde bleiben, wo sie sind, aber die Reiter bewegen sich nervös und dann fliegen einige Pfeile nach Osten. Doch ein gutes Stück unterhalb der Hügelkuppe, auf welcher die Truppen von Lornth stehen, fallen sie ins Gras, ohne Schaden anzurichten.
    »Noch einmal!«, befiehlt Sillek.
    Terek runzelt die Stirn, aber er konzentriert sich. Eine zweite Feuerkugel fliegt über das Tal zu Ildyrom hinüber.
    Die Feuerkugel prallt gegen die Brust eines Braunen, der sich kreischend aufbäumt. Der Reiter wird abgeworfen und bleibt bewusstlos auf dem Boden liegen. Das tödlich getroffene Pferd stürzt und rollt sich auf dem Boden herum, bis es schaudernd im feuchten Gras liegen bleibt. Eine weitere fette Rauchwolke steigt von ihm auf. Ein Soldat steigt ab und sieht nach dem Gefährten, der reglos im Gras liegt. Kurz danach legen zwei andere Soldaten den offenbar toten Kameraden auf ein Packpferd.
    Dann ruckt das Banner mit der Fichte und die Jeraner drehen ab und reiten nach Westen. Sie verschwinden hinter dem Hügel, drei qualmende Aschehaufen bleiben zurück.
    Sillek sieht ihnen nach und Terek holt tief Luft. Hissl, der Tereks bleiches Gesicht bemerkt hat, nickt gedankenverloren.
    »Und was jetzt, Ser?«, fragt Kork.
    »Wir folgen ihnen vorsichtig.«
    »Wir könnten sie angreifen und ein für alle Mal besiegen.«
    Sillek holt tief Luft, schürzt die Lippen und lässt sich mit der Antwort Zeit. »Wie viele Bewaffnete haben wir verloren?«
    »Nun ja, keinen einzigen, Ser.«
    »Und wie viele haben sie verloren?«
    »Drei.«
    Sillek nickt. »Und was passiert, wenn wir dies jedes Mal tun, sobald sie anhalten, bis wir sie in die östlichste ihrer Festungen getrieben haben?«
    »Die Festung werden wir damit jedenfalls nicht beseitigen können.«
    »Nein

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