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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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starren«, sagte Nylan schließlich.
    »Ich werde froh sein, wenn der Turm erst fertig ist«, fügte Huldran hinzu.
    Weblya lachte kurz auf. »Dann müssen wir eine richtige Zufahrt und ein paar Ställe bauen. Es gibt eine Menge zu tun.«
    »Wie wäre es mit einem Badehaus mit Duschen?«, schlug Nylan vor. »Und mit einem Raum, wo man Wäsche waschen kann?«
    »Duschen mit eiskaltem Wasser? Nein, danke«, antwortete Stentana.
    »Er arbeitet an einem Heizofen«, erklärte Huldran. »Vielleicht kann er uns auch einen Warmwasserbereiter bauen.«
    Nylan stöhnte.
    Huldran grinste. »Ich dachte, fragen kostet nichts, Ser.«
    »Lasst uns zuerst versuchen, ein ordentliches Dach auf den Turm zu bekommen.«
    »Ja, Ser.« Die Blonde zuckte mit den Achseln.
    Nylan hatte die letzten Dachpfannen bearbeitet, bevor die Sonne hinter den Gipfeln versank, und ihm blieb sogar noch etwas Zeit und Energie, um zwei neue Schwarze Klingen zu schmieden. Allerdings konnten sie erst benutzt werden, wenn die Felle der großen Katzen, die Gerlich getötet hatte, gegerbt waren oder wenn sie auf andere Weise an Leder herankamen, mit dem sie die Griffe verkleiden konnten.
    Danach verstaute Nylan die Energiezellen wieder im Lager unter der Treppe des Turms. Er schlurfte zum oberen Bach und wusch sich so gut wie möglich, bevor er zu den Kochfeuern ging.
    Drei Schläge mit der Triangel riefen alle bis auf die Wachen zu den Feuern.
    Ryba stieg auf einen Baumstamm und wartete, bis alle schwiegen. Ihr Gesicht war ernst. »Frelita ist tot. Es wäre nicht nötig gewesen, aber sie hat nicht aufgepasst.«
    »… die arme Frau …«
    »… hätte eben besser hinschauen sollen …«
    »Ihr Narren!«, fauchte Ryba. Ihre Stimme war kalt wie ein Wintersturm und übertönte das leise Murmeln. »Habt ihr denn wirklich geglaubt, wir hätten alles hinter uns, nachdem wir die ersten Räuber in die Flucht geschlagen haben? Wir können es uns nicht erlauben, dass jedes Mal, wenn irgendein Bandit hier auftaucht, eine von uns stirbt. Wollt ihr selbst die Nächsten sein, die von Pfeilen durchbohrt werden? An Orten wie diesem hier gibt es nicht nur eine Gruppe von Banditen. Wenn ihr eine Bande erledigt habt, taucht die nächste auf. Und das Leben ist hier oben so hart, dass es ihnen egal ist, wenn sie sterben, solange sie nur etwas Spaß dabei haben. Spaß, das bedeutet Essen, Bier und Frauen, und es ist ihnen egal, wie sie an die Frauen kommen.«
    Saryn tastete unwillkürlich nach ihrer Klinge. Es war eine der besten, die Nylan gemacht hatte. »… Mir aber nicht …«
    Die Worte kamen bei ihm so deutlich an, als hätte sie neben Nylan gestanden. Er runzelte die Stirn. Wie kam es, dass er Saryn so gut verstehen konnte?
    Ayrlyn, die auf halben Wege zwischen Nylan und Saryn stand, schüttelte den Kopf, sah sich zum Ingenieur um und hob die Augenbrauen. Er zuckte nur mit den Achseln und versuchte, ein Husten zu unterdrücken, als der Rauch von den Kochfeuern in seine Richtung wehte.
    Vielleicht würde es nicht mehr lange dauern, bis Rienadre und Denalle genug Ziegel gebrannt hatten, damit er den großen Herd und den Heizofen im unteren Geschoss des Turms bauen konnte. Möglicherweise waren sie alle besser geschützt, wenn der Turm fertig war.
    Aber dann schürzte er die Lippen. Wem wollte er eigentlich etwas vormachen? Sie mussten sich nach wie vor um die Äcker kümmern, jemand musste jagen, andere mussten Wache halten. Der Turm würde ihnen Schutz vor der winterlichen Kälte und eine Zuflucht in der Nacht bieten, aber bei warmer Witterung würde er ihnen keinen großen Vorteil verschaffen. Höchstens, dass er einen guten Ausblick bot.
    »Frauen werden hier – außerhalb von Westwind – wie Sklaven gehalten. Vergesst mir das nicht. Außerhalb des Dachs der Welt gibt es nicht viele Männer, die euch nicht auf der Stelle töten, demütigen und vergewaltigen würden, in welcher Reihenfolge auch immer. Für viele Menschen hier sind wir die bösen Engel. Wir können das im Laufe der Zeit ändern und das werden wir auch tun, aber es wird uns nicht gelingen, wenn wir vorher getötet werden.« Die Kapitänin wirkte einen Moment traurig. »Es tut mir Leid, dass Frelita tot ist. Ich wünschte, es wäre nicht passiert. Und auch um Desinada trauere ich noch. Wir dürfen nicht zulassen, dass es noch einmal geschieht.« Sie stieg vom Baumstamm herunter und kam zu Nylan.
    Er berührte sie am Unterarm und sie sah ihn an und nickte in Richtung des Turms. Sie gingen den kleinen Hügel

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