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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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die niedergebrannte Festung, von der noch einige Rauchfahnen aufsteigen. Er konzentriert sich stärker und wartet, bis sich das Bild neu aufbaut. Dann erblickt er die verlassene Straße nach Berlitos.
    Von den Jeranern ist nichts zu sehen. Hissl reibt sich das Kinn. Ildyrom hat sich offensichtlich weit zurückgezogen, vielleicht sogar bis Berlitos.
    Der Magier runzelt die Stirn, weiße Schleier legen sich über das Glas und lichten sich wieder, um eine Reihe von berittenen Soldaten zu zeigen, die hinter einem Banner, das eine Tanne zeigt, bergab durch einen Wald reiten. Da es in der Umgebung Clynyas keine Wälder mit solchen Wegen gibt, bedeutet dies, dass Ildyrom tatsächlich auf das Weideland verzichtet hat – für den Augenblick zumindest.
    Der Weiße Magier schüttelt den Kopf. »Dann werde ich hier noch Jahreszeiten festsitzen, verdammt … ganze Jahreszeiten, bei den Engeln.« Er spricht leise, aber seine Stimme zischt frustriert.
    Er sieht sich im kleinen Zimmer um, dann blickt er aus dem schmalen Fenster zu den strohgedeckten Dächern Clynyas hinaus, über denen sich ein blauer Morgenhimmel spannt. Den Westarm des Flusses kann er vom ersten Stockwerk der Kaserne aus nicht sehen. Während er nach draußen schaut, verblasst das Bild im Glas.
    »Terek … wie soll ich jemals hier herauskommen, solange du in Lornth deine Ränke schmiedest? Wenn ich Erfolg habe, wird Ildyrom das Weideland nicht zurückbekommen und ich sitze hier fest. Wenn ich keinen Erfolg habe …« Er schüttelt den Kopf und starrt das leere Glas an.
    Ein letztes Mal konzentriert er sich auf den Spiegel. Die weißen Nebel wabern, bis sich das Dach der Welt herausschält. Der Sturm konnte dem Schwarzen Turm nichts anhaben. Ein Mann mit silbernen Haaren, der olivfarben und schwarz gefleckte Sachen trägt, steigt die Steintreppe hinauf. Im Glas kann man sehen, dass den Mann eine Aura der Dunkelheit umgibt.
    »Er ist ein Magier, aber er weiß es nicht.« Nach einer Weile macht Hissl eine Geste und das Bild verschwindet. Blind und stumm liegt der Spiegel auf dem Tisch.
    Schließlich lächelt er, wenngleich etwas angespannt, und denkt darüber nach, was eine Horde Banditen auf dem Dach der Welt anrichten könnte.

 
XXX
     
    E r stand draußen vor dem Landefahrzeug und ließ sich vom Wind, einem Vorboten des nahenden Herbstes, die Haare zausen. Langsam würgte er die Pampe hinunter, die hier als Frühstück galt. Dazu gab es altes Brot. Wie so oft dachte er über den Turm nach.
    Huldran und die anderen hatten nicht gerade erfreut reagiert, als Nylan darauf bestanden hatte, unten in den Turm ein Loch zu bohren, und Ryba war nicht erbaut gewesen, als er dazu den Laser benutzt hatte.
    »Eine Energieverschwendung …«
    Nylan war anderer Meinung. Das unterste Geschoss des Turms musste trocken bleiben. Feuchtigkeit konnte zu viele Dinge zerstören. Schaudernd schluckte er den letzten Bissen Pampe herunter und blickte zum Turm. Wenigstens waren das Dach und die Türen fertig und er konnte sich darauf konzentrieren, das Gebäude wohnlich einzurichten. Cessya und Weblya hatten inzwischen bereits genug Steine herbeigeschleppt, um die Lücken in den Mauern der Zufahrt zu schließen.
    Der Ingenieur ging zur Schüssel mit dem Spülwasser und säuberte den Holzteller, ehe er ihn wieder ins Regal legte. Er hoffte, sie könnten bald die Küche im Turm in Betrieb nehmen, aber vorher galt es zu überlegen, wie die Wasserleitungen konstruiert sein mussten. In einer wärmeren Gegend hätte Nylan einfach eine überdachte Leitung bauen können, aber in diesem Klima hier wäre so ein Zufluss die Hälfte des Jahres über gefroren.
    Er kehrte zu Ryba zurück und blickte noch einmal zum dunklen Turm, der gleichzeitig groß, gedrungen und wuchtig wirkte.
    »Woran denkst du?«, fragte Ryba. »Du bist ja ganz abwesend.«
    »Ich denke über Wasserleitungen, die Küche und die Wäscherei nach.« Er hielt inne. »Und darüber, dass wir ein Badehaus oder etwas Ähnliches bauen müssen.«
    »Vielleicht willst du ja auch eine Seifenfabrik errichten?«
    »Darüber soll sich jemand anders den Kopf zerbrechen. Ich bin Ingenieur, kein Chemiker.«
    »Gut.« Sie lachte heiser. »Wir haben für die Banditen eine Menge Munition verschossen. Wir brauchen mehr Schwerter. Kannst du irgendwie noch zwei Dutzend herstellen?«
    »Zwei Dutzend? Haben die meisten Kämpferinnen nicht schon eines?«
    »Sie brauchen jeweils zwei.«
    »Ein paar kann ich noch machen. Ich weiß aber nicht, wie viele. Ich

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