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Sturz in den Tod (German Edition)

Sturz in den Tod (German Edition)

Titel: Sturz in den Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Gebert
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Gang zum Innenhof der Alten Vogtei.
    Jan hatte den Vorschlag gemacht, hier noch gemeinsam etwas zu essen.
Nina und er entschieden sich für Flammkuchen, der hier besonders gut war, und bestellten
Federweißen dazu. Auf dem Weg hierher hatten sie nicht mehr darüber gesprochen,
dass Nina Nachforschungen anstellen wollte, obwohl die Sache für die Polizei abgeschlossen war.
    Die Getränke kamen. Nina trank ihr Glas fast in einem Zug aus und
bestellte bei der Kellnerin ein weiteres.
    »Heute lade ich dich ein«, sagte sie zu Jan. »Ich werde ja jetzt gut
verdienen. Kommt es dir nicht komisch vor, dass Alexander Bergmann in der
Wohnung seiner Mutter sitzt und wie besessen nach dem Testament sucht, bevor
sie überhaupt unter der Erde ist? Und dass er der Polizei keinen Druck gemacht
hat, den Fall zu lösen, sondern mich beauftragt? Dem geht es doch um etwas ganz
anderes, als denjenigen zu finden, der seiner Mutter etwas angetan hat.«
    »Dass es ihm ums Geld gehen könnte, das hatten wir schon. Noch
einmal: Da er nicht weiß, wie viel er erben wird, hatte er kein Motiv.«
    »Vielleicht war er es auch, der das viele Geld aus der Tasche hat
mitgehen lassen«, überlegte Nina.
    Die Kellnerin servierte das Essen und wünschte »Guten Appetit«.
    Nina sah unentschlossen auf ihren Flammkuchen. Auch Jan aß nicht.
    »Derjenige, der das Geld genommen hat, könnte aber der Täter sein.
Vielleicht stimmt ja, was der Sohn vermutet, und es gab tatsächlich einen Mann
in Elisabeth Bergmanns Leben.«
    »Oder es war eine Täterin«, überlegte Nina. »Denk an die Tochter,
die nach langer Zeit plötzlich aufgetaucht ist. An die Briefe von ihr, die ich
dir gezeigt habe. Wer weiß, was sie nach so langer Zeit von ihrer Mutter
wollte.«
    Jan begann, seinen Flammkuchen in Stücke zu zerteilen.
    »Elisabeth Bergmann könnte dieser Tochter alles Mögliche vermacht
haben. Auch das Geld aus der Tasche.«
    »Dann wäre sie jetzt nicht tot«, entgegnete Nina. »Und du als Anwalt
von Frau Bergmann hättest davon etwas mitbekommen. Dann würde es sicherlich
etwas Schriftliches geben. Gibt es doch nicht, oder?«
    Jan antwortete nicht.
    »Anwaltliche Schweigepflicht hin oder her. Ich würde dir anmerken,
wenn du mehr wüsstest.«
    Jan lächelte. »So gut glaubst du mich also zu kennen.«
    Nina erwiderte sein Lächeln. »Du hast dich nicht verändert.«
    Dann sah sie sie kommen. Ihre Mutter. Die bereits von Weitem
stutzte, als sie Nina und Jan zusammensitzen sah.
    »Hier steckst du also«, sagte ihre Mutter, als sie auf Höhe des
Tisches war.
    Jan stand auf, reichte ihr die Hand und bot ihr einen Platz an.
    Ninas Mutter lehnte ab.
    »Es gibt gute Nachrichten«, beeilte sich Nina zu berichten. »Die
Polizei hat gerade bestätigt, dass niemand Frau Bergmann etwas angetan hat,
sondern dass sie Selbstmord begangen hat. Jetzt kann keiner mehr behaupten,
dass ich mit der Sache etwas zu tun habe.«
    Die Mutter sah die Straße hinauf. »Wollen wir mal hoffen, dass das
stimmt.«
    ***
    Danach trank sie mit Pasquale noch
Kaffee und bat ihn dann zu gehen. Pasquale fragte, ob er wiederkommen dürfe.
Romy sagte, sie wüsste es noch nicht, sie wäre durcheinander, denn so etwas wie
mit ihm wäre ihr noch nie passiert. Pasquale nahm es als Kompliment. Er gab ihr
seine Handynummer, sie solle ihn anrufen, jederzeit, oder doch lieber SMS schicken, berichtigte er sich.
Romy versprach, es sich zu überlegen. Sie sei inkognito in Niendorf, er solle
ihr versprechen, niemandem etwas zu erzählen. Sie sei dabei, ein neues Leben zu
beginnen, alles Alte zurückzulassen. Alles Alte, das sie nicht einholen dürfe.
Dann begann sie zu weinen. Pasquale nahm sie in den Arm und versprach, dass sie
sein Geheimnis bleiben würde.
    »Auf mich kannst du dich verlassen.«
    Romy ließ ihn hinaus, nachdem sie sicher war,
dass ihre Vermieter nicht in Sichtweite waren.
    Sie wartete zwei Tage, bis sie ihm mit
    unterdrückter Telefonnummer eine SMS  mit einer Strandkorbnummer am Ende des Strandes in Niendorf
und eine späte Uhrzeit schickte.
    Zu dem Treffen brachte sie zwei Flaschen Wein,
Gläser und Kerzen mit. Romy stellte ihren Korb in den Sand und breitete eine
Decke aus. Sie sah von Weitem, dass sich Pasquale bereits auf der Promenade
herumdrückte, um nicht zu früh am Strandkorb einzutreffen. Romy drehte die
Öffnung des Strandkorbs in Richtung Wasser, damit niemand Pasquale und sie sah.
Es war Vollmond und der Himmel wie übersät mit Sternen.
    Pasquale brachte ebenfalls eine Flasche

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