Sturz ins Glück
außerhalb der Hütte, dem er etwas zurief?
Gideons Kiefer spannte sich an. Er hatte seinen Finger am Abzug. Dann brach plötzlich sein Vorarbeiter durch einen Busch. Sofort ließ Gideon seinen Arm sinken.
„Bella?“ Ihr Name entschlüpfte ihm, ohne dass sein Verstand begreifen konnte, dass sie tatsächlich vor ihm stand.
Sie klammerte sich an Miguels Hals, ihre Beine umschlangen seine Taille, während er sie auf dem Rücken zu ihrem Vater trug. Unbändige Freude durchflutete ihn. Er nahm Miguel seine Tochter ab und presste sie an sich. Seine Augen waren feucht, als er den vaquero fragend ansah. „Wie …?“
Dann erkannte er das Gewehr in der Hand des Mannes. Sein Gewehr! Das Gewehr, das er Adelaide gegeben hatte. Eine furchtbare Angst ergriff ihn und schien ihn fast zu ersticken. Miguels ernster Gesichtsausdruck bestätigte seine Befürchtungen.
Bella schmiegte sich in Gideons Arme und legte ihre Hände an seine Wangen. „Miss Addie ist durchs Fenster geklettert, um mich zu holen. Aber Onkel Reginald hat sie gefangen, bevor sie wieder rauskommen konnte. Du musst sie holen, Papa Gidyon. Der Onkel ist verrückt.“
Die furchtbare Angst um Addie lähmte Gideon einen Augenblick lang, doch so schnell sie gekommen war, hatte er sie auch wieder verdrängt. Er wusste, was er zu tun hatte. Gideon sah Miguel an. „Gibst du mir Feuerschutz?“
Der Mann nickte, ohne zu zögern. „ Sí .“
Gideon ging zu James und reichte ihm Bella. „Beschütze meine Tochter.“
„Mit meinem Leben, Gid.“ James legte seinen Arm um die Schultern des Mädchens und zog es an sich.
Gideon legte Bella noch einmal die Hand auf den Kopf. Sie sah ihn mit ihren großen blauen Augen an. „Alles wird gut, Papa Gidyon. Ich habe dafür gebetet, dass Miss Addie und du kommen, um mich zu holen, und ihr seid jetzt hier. Ich bete weiter, wenn du Miss Addie holst. Dann kann dir nichts passieren. Gott hilft dir.“
Oh, wenn er nur den Glauben dieses Kindes hätte. Hilf meinem Unglauben, Herr. Hilf mir, dir zu vertrauen.
„Hör nicht auf zu beten, meine Bella“, sagte Gideon leise. Er strich ihr noch einmal über die goldenen Locken und wandte sich dann ab.
Mit vorgehaltener Waffe trat er an die Lichtung heran. Miguel folgte ihm. Gideon sah sich noch einmal genau um, während er seinem Vorarbeiter den Plan erklärte.
„Du musst in die Höhe zielen. Ich hole die Waffen von der Lichtung, wenn wir auf das Haus zulaufen. Sobald wir angekommen sind, kümmere ich mich um Petchey, während du meine Frau befreist.“
Gideon sah Miguel an. „Ich weiß, dass du in Kalifornien Familie hast. Ich denke nicht schlecht von dir, wenn du lieber vom Schutz der Bäume aus feuern möchtest. Du musst mir nicht in die Hütte folgen. Ich würde auch nicht darum bitten, wenn ich nicht Angst haben müsste, dass er sie tötet, wenn wir nicht sofort handeln.“
„Ich folge Ihnen, patrón. Señora Westcott ist eine gute Frau. Ich würde auch wollen, dass jemand für meine Familie kämpft, wenn sie in Gefahr ist.“
Gideon nickte. „Danke, mein Freund.“ Er sah wieder auf die kleine Lichtung, die ihn von Addie trennte. Sie schien sich endlos weit zu erstrecken, obwohl die Hütte in Wirklichkeit nicht einmal einen Steinwurf weit entfernt lag.
Sie würden keine Zeit zum Nachladen haben. Der Revolver hatte sechs Schuss, das Gewehr fünfzehn. Wenn er seine Waffe erreichte, hatte er sechs weitere. Das musste reichen.
„Mit Gottes Hilfe, Miguel. Ich laufe jetzt los.“
Gideon sprang auf die Lichtung und gab einen Schuss in Richtung des Hüttenfensters ab. Er rannte und schoss und rannte und schoss. Die Schüsse aus Miguels Waffe knallten hinter ihm. Gideon hatte erst ungefähr ein Drittel der Strecke zurückgelegt, als Petchey anfing, das Feuer zu erwidern. Gideon rannte weiter. Schneller. Noch schneller. Seine Oberschenkel brannten. Seine Lungen schmerzten. Er verschoss die letzte Kugel aus seinem Magazin und erreichte dann die Stelle, wo seine Waffe im Staub der Lichtung lag.
Miguel feuerte weiter. Als Gideon sich nach seinem Colt bückte, spürte er den Luftzug einer Kugel, die aus der Hütte abgefeuert worden war. Er ließ sich zu Boden fallen, schnappte sich seine Waffe und sprang wieder auf die Beine.
Je näher sie an die Hütte herankamen, desto schneller schossen sie. Petchey feuerte auch mehrmals, doch seine Schüsse waren ungenau, weil er darauf bedacht war, seinen Kopf hinter der Wand in Sicherheit zu behalten. Ein paar Meter vor der Hütte hatte
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