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Sturz ins Glück

Sturz ins Glück

Titel: Sturz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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nicht noch mehr Schmerz zufügen, doch er befürchtete, dass das Gift dieses schrecklichen Ereignisses ihre Lebensfreude zerstörte, wenn sie es in sich behielt.
    Adelaide starrte ihn lange an, dann nickte sie zögernd.
    Saba trippelte unruhig hin und her. Zweifellos wollte sie nicht länger zwei Besucher in ihrem Schlafzimmer haben. Gideon hob Adelaide in seine Arme und trug sie aus der Box. Als er auf den Ausgang zuging, schüttelte sie den Kopf.
    „Nein. Bitte. Ich bin noch nicht so weit.“ Ihre Stimme brach. „Die anderen werden sehen … Ich will nicht …“ Sie versteckte ihr Gesicht an seinem Hals. „Können wir nicht noch kurz hierbleiben?“
    „Natürlich.“ Ihren Wunsch, an diesem Ort des Schreckens zu bleiben, verstand er zwar nicht, doch das war unwichtig. Im Moment würde er ihr auch den Mond versprechen, wenn sie ihn darum bäte.
    Er setzte sie vorsichtig ab und griff in ein Regal, wo eine Laterne stand. Er entzündete den Docht und stellte das Licht zwischen sie.
    „Ich weiß, dass es albern klingt“, sagte sie, „aber wenn ich diesen Stall verlasse, will ich diese Sache vergessen.“ Sie zitterte immer noch. Ob aus Angst oder wegen der Kälte, konnte er nicht sagen. „Wenn ich Ihnen erzähle, was passiert ist, dann hier. Dann muss ich nicht mehr darüber nachdenken, wenn ich durch diese Tür trete.“
    Gideon wusste, dass sie noch lange brauchen würde, bis sie diesen schrecklichen Abend völlig überwunden hatte, doch er würde alles tun, um ihr dabei zu helfen.
    Zuerst einmal etwas Praktisches. Er musste etwas finden, mit dem er sie zudecken konnte, damit sie endlich aufhörte zu zittern. Alles, was er selbst hatte, war sein verschwitztes Arbeitshemd. Vermutlich würde sie sich zu Tode erschrecken, wenn er es auszog. Stattdessen machte er sich auf die Suche nach einer Pferdedecke. Als er eine gefunden hatte, klopfte er das Stroh und die Pferdehaare so gut wie möglich ab und legte sie dann um Adelaides Schultern.
    Sie schlang die Decke um sich wie einen Mantel und lehnte sich an die Wand.
    „Nichts von alledem war Ihre Schuld“, versicherte ihr Gideon.
    Er wartete darauf, dass sie etwas sagte, doch nichts geschah. Die Stille ließ ihn fast verrückt werden. Endlich traute er sich, die Frage zu stellen, vor der ihm am meisten graute.
    „Hat er … ähm … hat er Sie … kompromittiert?“
    „Nein.“
    Erleichterung durchströmte ihn bei ihrer leisen Antwort. Gott, ich danke dir!
    Dann, als hätte dieses eine Wort ihre Zunge gelöst, fing sie an zu erzählen.
    „Ich bin in den Stall gekommen, um Saba eine Karotte zu bringen, die ich in der Küche gefunden hatte. José tauchte plötzlich hinter mir auf.“
    Gideon merkte sich den Namen.
    „Er hat sich wie ein Kojote angeschlichen. Ich habe ihn nicht gehört, bis er etwas sagte. Oh, Gideon, ich hatte solche Angst! Er hat so getan, als hätte ich den ganzen Tag mit ihm gespielt und ihm schöne Augen gemacht, aber das habe ich nicht. Wirklich. Nachdem er sich im Schafstall so unverschämt verhalten hat, bin ich ihm aus dem Weg gegangen.“
    „Ich glaube Ihnen.“ Hatte sie gemerkt, dass sie ihn mit seinem Vornamen angeredet hatte? Ob es nun Absicht gewesen war oder nicht, er konnte nicht leugnen, dass es ihm gefiel, wenn sein Name über ihre Lippen kam. Er zog einen Strohhalm aus ihrem Haar und zerbröselte ihn in der Hand. „Sprechen Sie weiter.“
    „Ich habe mich bei ihm entschuldigt und ihm gesagt, dass es ein Missverständnis war, aber er hat mir nicht geglaubt oder wollte es nicht akzeptieren oder … Wer weiß schon, was dieser Verrückte gedacht hat?“ Sie richtete sich etwas auf, wobei endlich wieder ein Funke in ihre traurigen Augen trat. „Ich habe versucht, höflich zu sein, aber er wollte nicht gehen, also habe ich schließlich darauf bestanden, dass er verschwindet. Das hat ihn wütend gemacht. Er wurde ausfallend und beschimpfte mich, ich sei wie alle anderen gringas und hielte mich für zu gut für einen mexikanischen Scherer. Ich habe versucht, vernünftig mit ihm zu reden. Aber er hat sich einfach nicht darum gekümmert. Irgendeine weiße Frau muss ihn früher sehr verletzt haben und jetzt wollte er seinen Stolz zurückgewinnen, indem er mich ... nun .... mir Gewalt antat.“
    „Aber das hat er nicht.“ Er wartete darauf, dass sie es ihm noch einmal bestätigte. „Das hat er nicht.“
    Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. Gideon fühlte sich, als würde die Sonne aufgehen.
    „Das stimmt. Das hat er

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