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Sturz ins Glück

Sturz ins Glück

Titel: Sturz ins Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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einschläfst.“
    Es dauerte noch eine Weile, bis Isabella wirklich davon überzeugt war, dass mit Adelaide alles in Ordnung war. Ihre Reaktion erinnerte ihn an den Tag, als sie so verzweifelt geschrien hatte, nachdem sie Miguels blutverschmiertes Hemd gesehen hatte. Glücklicherweise reagierte sie diesmal nicht so heftig. Doch der Gedanke an Miguels Hemd ließ ihn an etwas anderes denken: Stuart Petcheys Hemd, als er angeschossen aus dem Wald getaumelt war.
    Bella hatte nicht ihn gemeint, als sie an dem Tag in der Küche Papa gerufen hatte. Sie hatte sich an ihren sterbenden Vater erinnert, der einer schrecklichen Verletzung erlegen war. Herr, hilf ihr. Sie hat ihren Vater sterben sehen.

Kapitel 20
    Am gleichen Morgen tippte Reginald Petchey zweihundert Meilen nordöstlich von Westcott Cottage nervös mit seinem Gehstock auf den Dielenboden des Grundbuchamtes in Fort Worth und wartete darauf, dass der Nichtsnutz Farnsworth aufhörte, mit dem schielenden Angestellten zu schwatzen und ihm endlich die gewünschten Dokumente überreichte.
    Der Brief, von dem sie den Aufenthaltsort dieses Westcotts erfahren hatten, war an das Hauptpostamt in Menardville in Texas adressiert gewesen. Es wäre einfach gewesen, von diesen Landeiern zu erfahren, wo sich Westcotts Anwesen befand, doch Reginald wollte seine Anwesenheit – und vor allem die Gründe dafür – streng geheim halten. Ein englischer Adliger fiel in einem Schlammloch wie Menardville nun einmal auf wie ein Vollblutpferd unter Maultieren. Und wenn Westcott einem tragischen Unfall zum Opfer fiel, nachdem ein gewisser Mr Edward Church in der Stadt aufgetaucht war, konnte das zu unwillkommenen Verdächtigungen führen.
    Reginald bevorzugte es, auf Nummer sicher zu gehen. Wenn er über Verträge und Besitzverhältnisse Bescheid wusste, konnte er seine eigenen Ziele verfolgen, ohne in den Vordergrund treten zu müssen.
    „Farnsworth“, rief er zwischen zusammengepressten Zähnen, „ich warte.“
    „Ich komme schon, Sir.“ Sein Assistent wandte sich mit ein paar Dokumenten und einer Papierrolle unter dem Arm zu ihm um. Als er auf ihn zukam, klingelte ein Glöckchen. Im gleichen Augenblick trat ein elegant gekleideter Mann in das Büro.
    „Ich habe eine neue Pfandverschreibung für dich, Dan.“
    Der Angestellte winkte ihm zu. „Bring sie rein, James.“
    Der Mann nickte Farnsworth zu, als er an ihm vorbeiging, und trat dann an den Schalter. Reginald ignorierte den Kerl und konzentrierte sich stattdessen darauf, die Landkarte zu betrachten, die sein Assistent besorgt hatte.
    „Der Kaufvertrag gibt an, dass das Land der Westcott Ranch 9,65 Meilen westlich von Menardville am Fluss beginnt“, erklärte Farnsworth. „Das würde bedeuten …“
    „Hier.“ Reginald tippte mit dem Gehstock auf die Karte. „Machen Sie eine Skizze, Farnsworth.“
    „Vielleicht kann ich Ihnen helfen?“
    Reginalds Kopf fuhr herum. Er bemerkte den Neuankömmling, der direkt hinter ihm stand. Er verbiss sich einen unhöflichen Kommentar und verzog seinen Mund zu einem Lächeln. „Danke, Sir. Aber das ist nicht nötig. Wir kommen schon zurecht.“
    Der Mann lächelte zurück, machte aber keine Anstalten, sie allein zu lassen. Er hatte einen selbstbewussten Blick. Freundlich, aber mit einem Ausdruck darin, der Reginald beunruhigte. Etwas sagte ihm, dass er den Kerl nicht so leicht loswerden würde.
    „Dan hat mir erzählt, dass Sie sich nach einem Stück Land erkundigt haben, das einem Gideon Westcott gehört. Ich habe es ihm verkauft und dachte, dass ich Ihnen vielleicht behilflich sein könnte. James Bevin, zu Ihren Diensten.“
    Der Mann streckte ihm die Hand entgegen und ließ Reginald keine andere Wahl, als sie zu ergreifen. „Edward Church.“ Edward sah mit fragenden Augen an ihm vorbei in Richtung Tisch. „Ach ja. Mein Assistent, Mr Farnsworth.”
    „Sehr erfreut.“ Bevin starrte Farnsworth einen Moment lang gedankenverloren an und trat dann an den Tisch, um die Karte zu studieren. „Also, woher kennen Sie Mr Westcott?“
    Reginald knirschte innerlich mit den Zähnen. Wenn er eine Erklärung verweigerte, würde er nur Misstrauen erregen. Er musste dem Kerl irgendetwas erzählen. Etwas Sinnvolles, aber trotzdem Neutrales, das ihn vor weiteren Fragen schützte.
    Der Brief!
    „Westcotts Mutter ist eine Bekannte von meiner Mutter“, sagte Reginald und verlieh seiner Stimme ein gewisses Maß an Resignation. „Als sie erfuhr, dass ich eine Reise durch Amerika machen werde, bat

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