Sturz ins Glück
Eltern erinnerte. Er hat eine große Ähnlichkeit mit seinem Bruder. Doch schließlich war es sein Begleiter, der mir die Wahrheit verriet.“
„Sein Begleiter?“
„Ja. Ein Mann namens Farnsworth. Kommt er dir bekannt vor?“
Gideon durchsuchte die Dokumente, die James bei seinem letzten Besuch vorbeigebracht hatte. „Farnsworth … Farnsworth … Aha. George Farnsworth.“ Er tippte auf eine Unterschrift unter einem Dokument. „Er ist der Anwalt, der Lord Petcheys Antrag unterschrieben hat, mit dem er Lucindas Testament für nichtig erklären lassen wollte.”
„Genau.“
Das konnte kein Zufall sein. Edward Church und Reginald Petchey mussten ein und dieselbe Person sein.
„Was kannst du mir über den Mann sagen?“ Es war ein Vorteil, viel über den Gegner in Erfahrung zu bringen.
„Es scheint mir, als sei er ein bisschen größer und schwerer als sein Bruder Stuart, aber nicht, wie man es von jemandem erwarten würde, der den ganzen Tag am Kartentisch sitzt. Anscheinend ist er viel geritten.“
„Was bedeutet, dass es für ihn kein Problem darstellt, lange auf einem Pferd zu sitzen.“ Gideon runzelte die Stirn.
„Das stimmt“, antwortete James. „Aber ich habe uns so viel Zeit erkauft wie möglich, ohne auffällig zu wirken.“
Gideon sah seinen Freund verwirrt an und wunderte sich über das Grinsen, das sich auf seinem Gesicht breitmachte.
„Aufmerksam, wie ich bin“, erklärte James, „habe ich ihm einen Privatwaggon organisiert, der einen Tag nach meinem abreiste, und ihm eine Karte überlassen, die von Orientierungspunkten nur so strotzte.“
„Eine Karte? Das war ein bisschen zu viel des Guten, findest du nicht?“
„Nicht, wo ich doch eine völlig umständliche Route eingezeichnet und sie mit vielen fehlzuinterpretierenden Informationen ausgestattet habe.“ James zwinkerte. „Wenn er nicht von jemandem bei der Bahn genauere Angaben bekommt, sollten wir noch zwei Tage Zeit haben, um uns auf ihn vorzubereiten.“
„Gut mitgedacht.“ Gideon wusste, dass er sich immer auf seinen Freund verlassen konnte. „Doch das ist trotz allem nicht sehr viel Zeit.“
„Ich glaube nicht, dass er direkt hierherkommen wird.“
Gideon sah James erstaunt an. „Wohin sollte er denn sonst gehen?“
James lehnte einen Ellbogen auf die Armlehne des Sessels und stützte das Kinn in die Hand. „Ich bin mir nicht sicher, da er wirklich vorsichtig war und kaum etwas von sich preisgegeben hat. Ich habe jedoch den Eindruck, dass er erst so viele Informationen wie möglich über dich einholen will, bevor er eine Konfrontation wagt. Er weiß, dass deine Ranch zwischen Menardville und Fort McKavett liegt, und wollte von mir wissen, welche der beiden Städte größer ist und wo du deine Geschäfte tätigst. Da er einen falschen Namen benutzt, vermute ich, dass er sich dir nicht direkt entgegenstellen wird.“
Gideon überdachte alles, was er bereits über Petchey wusste, und fügte die neuen Informationen hinzu, die James ihm gerade offenbart hatte. Er erhob sich und fing an, im Zimmer auf und ab zu laufen. „Er war auch in der Vergangenheit bei der Umsetzung seiner Pläne sehr geduldig. Doch die Tatsache, dass er den weiten Weg von England hierherkommt, sagt mir, dass ihm Zeit und Geld knapp werden. Seine Gläubiger üben vermutlich starken Druck aus, nachdem sie von dem Gerichtsurteil gehört haben. Er hat nichts mehr, mit dem er sie ruhigstellen könnte. Zeit ist eine Kostbarkeit, die er sich nicht länger leisten kann.“
Gideon wurde langsamer, als ihm ein anderer Gedanke kam. „Vielleicht will er gerade die Stadt meiden, in der man mich kennt, und von einem Ort aus angreifen, an dem man mich nicht unterstützt?“
„Das würde zu dem passen, was wir über den Kerl wissen“, stimmte James zu.
„Genau.“ Gideon erreichte die Wand, an der das Sofa stand, und wandte sich um, um seinen Weg fortzusetzen. Dann hielt er wieder inne und sah seinen Freund an. „Ich vermute, dass du ihm gesagt hast, dass ich die meisten meiner Geschäfte in Menardville abwickle?“
James zuckte mit den Schultern. „Ich wusste nicht, warum ich ihm die Wahrheit hätte verheimlichen sollen. Mit ein paar gezielten Fragen hätte er es selbst herausgefunden, also entschied ich mich dazu, kooperativ zu wirken.“
„Den Manipulator manipulieren, was?“ Gideon grinste über die Ironie.
„Ich finde es beruhigend zu wissen, dass ich ein paar Tricks im Ärmel habe, wenn es darauf ankommt.“
„Wir können jeden
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