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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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jeder Atemzug rasselte, als wären Kieselsteine in seinen Lungen.
    Jason verschränkte die Arme und sprang von einem Fuß auf den anderen. »Kommen Sie, Doc, bitte nicht sterben. Gleich ist Hilfe da.« Er wandte sich in die Richtung, aus der die Retter nahten. Beeilt euch, betete er.
    Er setzte sich neben Blakely und ergriff eine seiner Hände. So kalt, dachte er. Er rieb die Hand wie Aladin seine Lampe und wünschte sich, dass der Doktor gesund würde. Als wäre sein Wunsch erhört worden, stieß der alte Mann ein Stöhnen hervor. Jason rieb fester, sprang dann auf die andere Seite und rieb die linke Hand und das Handgelenk. »Bitte, Doc, bitte.«
    Blakely öffnete die Augen mit flatternden Lidern. Zuerst schielte er noch, dann fokussierten sie sich. Er stöhnte wieder laut und atmete dann hastig. Schließlich sagte er: »J-Jason?«
    »Alles in Ordnung?«
    Mit schmerzverzerrtem Mund flüsterte er: »M-meine M-Medizin. Nitro … Nitroglyzerin.«
    Jason blickte sich um. »Wo?«
    Blakely hob die Hand, ließ sie aber wieder sinken. »In m-meiner Tasche. In … meiner Jacke.«
    Jason klopfte die Kleidung des Doktors ab und entdeckte eine Beule in seiner Brustinnentasche, die sich wie ein Medizinfläschchen anfühlte. Er fischte eine rote Flasche hervor. »Ist es die?«
    »J-ja.«
    »Was soll ich tun?«
    »Eine … nein, zwei Pillen.«
    Jason brauchte eine Minute, um den Sicherheitsverschluss zu öffnen. Er klopfte zwei Pillen in seine Handfläche.
    Wieder öffnete der Doktor seine Augen. »Guter Junge.« Seine Stimme klang gespenstisch. Als wäre er die Puppe eines Bauchredners, der kilometerweit entfernt war. »U-unter meine Z-Zunge.«
    Jason streckte die Hand aus und ließ zwei Pillen in den Mund des Doktors fallen. Er sah, wie Blakely die Pillen unter die Zunge schob. Dann schloss er die Augen und holte mehrmals tief Luft.
    Erleichtert ließ Jason den Kopf sinken und dankte dem unbekannten Schutzengel.
    In diesem Moment erklang eine Stimme direkt hinter ihm, und Jason machte vor Schreck einen Satz in die Luft.
    »Jason? Mein Gott, was ist passiert?«
    Er wirbelte herum und blickte in ein vertrautes Gesicht. Ihre Haare strotzten vor Lehm, und dunkle Schatten lagen ihr um die Augen, aber sie war immer noch ein wundervoller Anblick. »Linda!« Er sprang auf und lief in ihre Arme.
    Sie drückte ihn fest an sich. Tränen strömten ihm plötzlich aus den Augen, und er weinte in ihr T-Shirt. All die Angst und die Schmerzen der letzten zwei Tage brachen mit einem Mal aus ihm hervor.
    »O Jason.« Sie wiegte ihn in ihren Armen. »Jetzt wird alles wieder gut.«
    Er weinte immer noch, obwohl er wusste, dass es nun gut war. Aber er schaffte es einfach nicht. Er ließ sich drücken und wiegen, bis er nur noch schluchzte, und wollte Lindas Umarmung niemals verlassen.
    Plötzlich erklang eine Stimme mit hartem Akzent.
    Jason öffnete ein verweintes Auge und sah die stahlblaue Pistole in der Hand des Ägypters. Er erstarrte in Lindas Umarmung.
    »Was zum Teufel ist hier passiert?«, fragte Khalid.

Viertes Buch
    TROMMELN DES TODES

21
    ASHLEY SCHRIE VOR Panik laut auf. Die pelzige Hand, die ihr Fußgelenk gepackt hatte, griff noch fester zu und hielt sie wie ein Schraubstock. Was zum Teufel war das? Sie sprang zur Seite, zerrte an ihrem Bein und befreite sich aus der Umklammerung des Angreifers. Dabei kollidierte sie mit Ben und stieß zufällig seine Pistole zur Seite. Ein Schuss löste sich, glücklicherweise in die Luft. Noch eine Kugel weniger.
    »Herrgott, Ash!«, platzte es aus Ben heraus. Er schob sie hinter sich. Das Rudel wolfartiger Tiere, die mit den Pfoten scharrten, ließ er nicht aus den Augen.
    »Da ist etwas im Wurmloch. Es hatte mich gep-packt.«
    Er blickte in das Loch hinein. Dort war nichts. »Ich sehe niemanden … Heiliger Strohsack!« Ben sprang mit einem Satz zurück, als etwas aus dem Tunnel kletterte. »Scheiße!«
    Zuerst dachte Ashley, es wäre ein schmutziges kleines Kind, nackt und mit Lehm beschmiert. Aber als es sich aufrichtete und sich ihnen zuwandte, merkte Ashley, wie sehr sie sich geirrt hatte. Sie trat noch einen Schritt zurück.
    Es war ein Meter zwanzig groß, gedrungen und nackt und nach den Genitalien zu urteilen offensichtlich männlich. Sein lehmverschmiertes Haupthaar war mit einem Lederband zurückgebunden. Dicke, verfilzte Haare bedeckten Brust und Beine.
    Ashleys erster Gedanke war, dass sie hier einen Hominiden oder eine Art Protomensch vor sich hatte. Vielleicht die Zwergenversion

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