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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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und bemerkte plötzlich, wie schwer seine Glieder waren. Mittlerweile musste es Abend sein. Später Abend. Mit einem Ächzen ließ er sich auf dem harten Boden nieder. Er streckte seinen verspannten Rücken und nahm eine legere Haltung ein. Er träumte von einer großen, warmen Flasche Bier.
    Dann blickte er auf und bemerkte, dass der Alte ihn anstarrte, keinen Ton von sich gab, nur mit seinen stechenden Augen herüberblickte. Er schien etwas von ihm zu wollen. Aber was?
    Ben warf ihm einen seiner charmanten Blicke zu, die selbst ein Krokodil in ein schnurrendes Kätzchen verwandeln konnten. Aber der Alte blickte nur finster mit erwartungsvoller Miene zurück. Na, dann eben nicht, dachte Ben, während sich seine Lider senkten und er sich immer mehr entspannte. Er hatte für heute genügend Rätsel gelöst. Jetzt wollte er nur noch einen gemütlichen Platz, um ein Nickerchen zu halten. Sein Kinn sank langsam auf seine Brust. Nur ein Viertelstündchen.
    Er glitt langsam in einen Nebel hinein und hörte nur noch halb die leisen Geräusche, die Ashley erzeugte, während sie sich von Zeichnung zu Zeichnung bewegte. Es war so schön, den Stress des Tages von sich abfallen zu lassen. Sein Atem ging immer tiefer, und ein leises Schnarchen drang aus seiner Nase. Könnte er nur …
    »Ben! Benny. Wirst du wohl wach, mein Junge!«
    Ben riss die Augen auf. Wer zum Teufel …? Er saß immer noch in derselben Höhle, wo ihn dieselben Stalagmiten und Früchte umgaben. Aber anstatt des Alten saß ihm sein Großvater im Schneidersitz gegenüber. Er winkte mit seiner Hand, die voller Leberflecken war, über den Teich zu ihm herüber. Ben blickte sich um. Außer ihm war auf dieser Seite niemand. Auch Ashley war nicht da. Er verrenkte sich fast den Hals, als er über die Schulter schaute. Das war merkwürdig: Er konnte immer noch hören, wie sie sich links hinter ihm bewegte und irgendetwas vor sich hin murmelte, aber sie blieb unsichtbar.
    »Benny, was suchst du denn?«
    »Wo bin ich?«
    Sein Großvater hob einen gekrümmten arthritischen Finger und zeigte auf seinen Kopf. »Hier drin, mein Junge.«
    Ben schnappte nach Luft, sein Herz schlug immer schneller. Das war Wahnsinn. Langsam verschluckte die Dunkelheit seinen Großvater und die Höhle.
    »Schhh, mein Junge. Nun beruhige dich und reg dich wieder ab, sonst funktioniert es nicht.«
    Ben schluckte und begriff nur langsam, was vor sich ging. Er konzentrierte sich darauf, sich zu entspannen. Er begann mit den Zehen und arbeitete sich langsam hinauf. Die Bilder um ihn herum wurden wieder klarer und intensiver.
    »So ist es gut, Benny. So ist es besser.«
    Er konzentrierte sich darauf, gleichmäßig und tief zu atmen, während er sprach. »Du bist nicht mein Großvater.«
    »Nein, der bin ich nicht.« Sein Großvater lächelte schwach, dann wurde das Bild plötzlich unscharf, schrumpfte langsam und begann durcheinanderzuwirbeln. Seine Augenbrauen wurden buschiger, seine Augen größer. Ein Stab lag plötzlich über seinen Knien. Aus dem unscharfen Bild traten die Umrisse des alten, gebrechlichen Wesens hervor. »Dies hier ist mein wahres Erscheinungsbild. Ich heiße Mo’amba.«
    Die Stimme des Alten klang immer noch wie die seines Großvaters. Es verwirrte Ben, die Stimme aus dem Mund des fremden Wesens zu hören. »Wie? Warum?« Lauter Fragen tauchten in seinem Kopf auf.
    »Benny, keiner von uns beiden spricht die Sprache des anderen. Deshalb spreche ich mit dir in der Sprache unserer Vorstellungskraft. Meine Gedanken werden in deinem Kopf in die Bilder und Worte übersetzt, die du verstehst.«
    »Dann hast du sozusagen die Erinnerung an meinen Großvater als dein Erscheinungsbild für mich verwendet.«
    »Ich nicht. Das hast du getan. Deine Fantasie hat sein Bild hervorgeholt, um einen Heri’huti darzustellen.«
    Ben dachte an das strenge, sachliche Gesicht seines Großvaters. »Und was zum Teufel ist ein Heri’huti?«
    »Ich bin einer. Genau wie du. Jemand, der auf der Traumebene Kontakt aufnehmen kann. Jemand, der die dunklen Wege ins Ungewisse hinabschauen kann.«
    »Aber warum ich?«
    »Ich kann die Geschichte deines Blutes erkennen. In der Linie deiner Abstammung sehe ich einen starken Heri’huti in der fernen Vergangenheit. Sehr stark. Du bist noch ungeübt, aber mit der Zeit könnte deine Fähigkeit sogar meine übertreffen. Eine Fähigkeit, die mein Volk zum Überleben braucht.«
    »Was meinst du mit ›Überleben‹?«
    »Ich bin der Letzte meines Volkes, der diese

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