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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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»War das richtig? Sagten Sie, die Höhle misst acht Kilometer im Durchmesser?«
    Blakely nickte, die Spur eines Lächelns um die Mundwinkel. »Ungefähr.«
    Ben pfiff anerkennend.
    Innerhalb weniger Minuten sank der Aufzug auf den Höhlenboden und stoppte in seinem »Heimathafen«. Eine uniformierte Eskorte stand bereit, um sie zu ihren Quartieren zu begleiten. Blakely wandte sich zur Gruppe. »Wir sind zu Hause!«

7
    Die Alpha-Basis, Antarktis
    MIT EINEM SCHMUNZELN beobachtete Ashley, wie Jason in seinem Schlafzimmer herumwirbelte. Ihr eigenes Zimmer in der Zweizimmersuite war ebenso beeindruckend. Kaum zu glauben, dass jeder Expeditionsteilnehmer eine eigene Suite im zentralen Wohnheim der Basis hatte. Die Vergünstigungen, die einem bei dieser Mission zuteilwurden, wurden immer besser. Spitzengardinen, Schreibtische aus Walnussholz, bequem gepolsterte Stühle, Designertapeten. Kaum zu glauben, dass sie sich drei Kilometer unter der Erdoberfläche befanden.
    »Schau, Mama«, Jason zeigte auf den Schreibtisch in der Ecke, »ein richtiger Pentium II. Keiner von diesen lahmen Klonen.«
    Zwar wollte sie ihm seine Illusionen nicht nehmen, doch einmal musste er es erfahren. »Der ist für deine Hausaufgaben.«
    Jason fiel das Kinn herunter, als er sich umdrehte. »Es ist Sommeranfang, Mama!«
    »Nur ein paar Stunden am Tag. Ich möchte, dass du die Zeit nutzt, in der ich nicht da bin. Es gibt eine Bibliothek auf der Basis. Ich möchte, dass du zwei Bücher dort ausleihst und zu jedem einen Aufsatz schreibst.«
    Entgeistert riss er die Augen auf. »Was für ein Sommer!«
    »Es wird dir Spaß machen. Roland wird … sich um dich kümmern.« Sie wagte nicht, das Wort »Babysitter« in den Mund zu nehmen, Jason würde es ihr nie verzeihen. »Er wird während meiner Abwesenheit bei dir sein. Ich erwarte, dass du ihm gehorchst.«
    Jason verzog wütend das Gesicht.
    »Wenn du dich benimmst und deine Hausaufgaben machst … ohne zu murren … dann warten ein paar Überraschungen auf dich.«
    »Klar«, sagte er in skeptischem Tonfall. »Zum Beispiel?«
    »Zum einen habe ich hier einen Kampfsportexperten gefunden, der deinen Unterricht fortsetzen kann. Wenn du den gelben Gürtel bis Ende des Jahres haben willst, wirst du trainieren müssen, wenn ich fort bin.«
    Ein wenig hellte sich seine finstere Miene auf. »Außerdem kann man hier mit elektrischen Fahrrädern und Jetski fahren.«
    Jason verzog das Gesicht. »Wieso elektrisch?«
    »Um das Ökosystem hier unten nicht zu belasten, lässt man nur eine begrenzte Anzahl von Verbrennungsmotoren zu. Das ist der bescheidene Beitrag des Militärs zur Erhaltung der Höhle.« Ashley entsann sich Bens Missmut, als sie über das Gelände gefahren waren. Auf dem ganzen Weg hatte er über die offenkundige Misshandlung des zerbrechlichen Ökosystems geschimpft.
    Jasons Schmollgesicht erforderte noch ein wenig Zuwendung. Ashley wischte ein paar lose Strähnen aus ihrem Gesicht. »Aber, Jason, das ist noch nicht alles, was ich für dich vorbereitet habe. Es gibt außerdem Angeln, Basketball, und was dein Herz sonst noch begehrt. Genug, um dich bei Laune zu halten, bis ich zurück bin. Und wenn du deine Hausaufgaben gut machst, darfst du, das hat Dr. Blakely mir versprochen, mit ihm in den Kontrollraum. Dort kannst du ihm dabei helfen, unsere Fortschritte zu überwachen. Du wirst sogar mit mir sprechen können.«
    »Na ja, ich glaube, das ist okay«, sagte Jason, immer noch ein wenig schmollend.
    »Außerdem«, sagte Ashley und wies auf das Wohnzimmer der Suite, »gibt es hier Kabelanschluss Einhundertfünfzig Sender, alle dekodiert.«
    »Wow, das muss ich ausprobieren.«
    Als er an ihr vorbeistürmte, erwischte sie ihn am Ärmel. »Moment, Söhnchen. In einer halben Stunde gibt es Mittagessen. Geh und wasch dir die Hände.«
    »O Mann, kann man hier denn gar keinen Spaß haben?« Er stampfte zum Badezimmer.
    Sie grinste. Genau wie zu Hause. Nur drei Kilometer unter der Erdoberfläche.
    »Na, was hältst du davon?«, fragte Ben und trat von hinten an Linda heran.
    Sie stand am Rand des Sees, dem die Soldaten den Spitznamen »Fass ohne Boden« verpasst hatten. Nur ein paar Zentimeter entfernt schwappte dunkles Wasser an einen Felsen; Wellen, die ein vorbeifahrendes Marineponton verursacht hatte.
    Er kratzte sich die Bartstoppeln am Kinn.
    Sie warf ihm einen Blick zu. Die Lichter des Camps tanzten in ihren Augen. »Es ist ein Wunder.« Sie wies auf die Decke mehr als hundert Meter über ihnen.

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