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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Boden und schlug im Todeskampf um sich.
    Von Panik ergriffen, sprangen die anderen fort, eine auf einen hohen Felsen. Sie schrien einander an und schlugen zornig mit den Schwänzen. Ben nutzte die Verwirrung, krabbelte aus seinem Versteck, packte seine Lampe und rannte.
    Das sollte sie eine Weile beschäftigen – hoffte er. Er sprintete mit Volldampf. Fünf Minuten brauchte er, dann hätte er genügend Vorsprung. Nach zehn Metern wagte er einen Blick über die Schulter. Zwei Reptilköpfe starrten in seine Richtung. Sie fauchten sich nicht länger an, sondern hatten seinen Trick durchschaut und wussten nun, an wem sie sich rächen mussten.
    Ben drehte sich um und zwang seine Beine zur Höchstleistung. Als er sich erneut umsah, waren die Köpfe verschwunden.
    Die Jagd ging weiter.
    Ashley starrte den Beutel der Bestie an. »Also eine Art Beuteltier? Wie kann es das geben?«
    Linda zuckte mit den Schultern. »Es hat alle möglichen Arten von Beuteltieren gegeben. In grauer Vorzeit hielten sie jede ökologische Nische besetzt: Raubtiere, Beutetiere und so weiter. Ich nehme an, das hier ist ein früher Prototyp. Eine Spezies, die irgendwann im Laufe der Evolution ausstarb. Sogar wenn …«
    Plötzlich hörten sie, dass sich etwas auf sie zubewegte.
    Ashley riss den Kopf herum. Mehrere Meter entfernt tauchte eine einsame Lampe, die unkontrolliert auf- und abtanzte, hinter einem Felsen auf. Ashley hielt den Strahl ihrer Lampe in die Richtung.
    Michaelson kam mit schmerzverzerrtem Gesicht auf sie zugehumpelt.
    Ashley starrte ihn unverwandt an. »Wo ist Ben?«
    »Er ist hinter mir geblieben, um uns Deckung zu geben.« Michaelson richtete einen sorgenvollen Blick auf die schwarze Höhle. »Aber ich habe ihn seit einer ganzen Weile weder gesehen noch Schüsse von ihm gehört. Nur eine laute Explosion.«
    »Das heißt, Sie haben ihn zurückgelassen? Auf sich allein gestellt?«
    »Er bestand darauf, dass …«
    Ashley unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Später. Bitte steigt jetzt ins Wurmloch. Hier draußen sind wir zu ungeschützt.«
    Michaelson schüttelte den Kopf. »Ich bleibe hier draußen und bewache den Eingang, bis Ben kommt.«
    »Nein«, sagte Ashley mit einem Blick auf seinen Knöchel. »Angesichts Ihrer Verletzung halte ich lieber Wache.«
    Unwillig gehorchte er ihrem Befehl.
    Kurz darauf stand Ashley allein mit der Pistole in der einen und der Stablampe in der anderen Hand vor dem Eingang des Wurmlochs. Ihr Herz klopfte so laut, dass es sicherlich in der ganzen Höhle zu hören war. Komm, Ben, versetz mich nicht.
    Aus der Tiefe des Wurmlochs rief Michaelson: »Ist schon etwas von Ben zu sehen?«
    Ashley stand noch an der Öffnung. »Nein, kriechen Sie weiter. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn ich etwas sehe.« Mittlerweile waren ihre Hände verschwitzt und die Pistole in ihrer Hand glitschig. Es waren bereits zehn Minuten seit Michaelsons Ankunft vergangen. Ben hätte längst hier sein müssen. In ihrer Fantasie malte sie sich die schrecklichsten Dinge aus, die ihm passiert sein konnten. Komm zurück, beschwor sie ihn.
    Da sah sie von weitem eine weitere Laterne, die wild auf- und abhüpfte. Gott sei Dank, dachte sie und hob die eigene Lampe. Ben rannte in vollem Tempo auf sie zu. Er warf das Gewehr über die Schulter und scheuchte sie mit einer Handbewegung fort.
    »Lauf!«, schrie er.
    Hinter ihm tauchten zwei monströse Gestalten auf, die ihm mit riesigen Schritten näher kamen. Ihre Hälse schnellten vor und zurück, als sie ihr fliehendes Opfer mit gierigen Blicken verfolgten.
    »Spring rein!«, brüllte er ihr zu.
    In Panik drehte sie sich um, um zu gehorchen, hielt dann jedoch inne. Wie würde Ben …? Sie wirbelte herum, schob die Pistole in den Gürtel, hob seinen Schlitten und rief ihm zu: »Fang!«
    Sie schleuderte ihm den Schlitten entgegen und sah, dass er ihn aus der Luft fing. Was sie als Nächstes tat, kostete sie die größte Selbstüberwindung ihres Lebens. Sie drehte Ben den Rücken zu und sprang kopfüber ins Wurmloch.
    Mit angehaltenem Atem schoss sie den Schacht hinunter. Kaum war sie in sicherer Entfernung, hielt sie an und schaute zurück. Aus diesem Winkel konnte sie erkennen, wie Ben auf den Eingang zurannte, die Schnauze einer Bestie genau hinter seiner Schulter. Schnell!
    Er sprang auf die Öffnung zu, den Schlitten an die Brust gepresst. Ashley zuckte zusammen. Er würde die Öffnung verfehlen und gegen die Wand fliegen.
    Stattdessen landete er mit einem lauten »Uff!« im Wurmloch und

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