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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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tiefer fallen. Nun konnte sie auch mit ihrem langen, stacheligen Hals nicht an ihn heran. Die Bestie fauchte die entgangene Beute an, legte ein letztes Mal den Kopf auf die Seite und verschwand dann jenseits der Felskante. Ashley atmete erleichtert auf, als Michaelson den Daumen hochhielt. Sie waren in Sicherheit. Aber was war mit Ben? Wieder hielt sie Ausschau. Plötzlich schnappte Michaelson laut nach Luft und lenkte Ashleys Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er hatte den Halt verloren und knallte gegen die Felswand, weil jemand sein Seil hinaufzog. Sie sah mit großen Augen, wie sein baumelnder Körper wieder einen Meter hinaufgezerrt wurde. Er prallte mit der Schulter hart gegen die Wand.
    »O Gott! Sie hat mein Seil!« Er wurde noch höher gezogen und war nur noch einen halben Meter von der Kante entfernt.
    Die Bestie schaute wieder über den Rand, den Kopf auf die Seite gelegt, ein Auge auf Michaelson gerichtet, das Seil fest zwischen den Kiefern. Sie riss den Kopf zurück, so dass Michaelson in die Höhe gezogen wurde und nun vom Maul der Bestie herabbaumelte.
    Ashley versuchte, ihre Pistole mit einer Hand aus dem Holster zu ziehen, ohne das Seil loszulassen. Verzweifelt versuchte sie, den Verschluss zu öffnen. Verdammt! Während sie mit dem Holster kämpfte, hörte sie Bens Stimme. Sie hielt inne.
    »He, Big Mama, behandelt man so einen Gast?« Dann stieß er einen lauten Pfiff aus.
    Ashley sah, wie die Bestie in Bens Richtung zuckte und Michaelson hin- und herschleuderte. Das Tier öffnete das Maul, um den Eindringling anzufauchen, und verlor das Seil.
    Michaelson sackte mit rudernden Armen und Beinen an ihr vorbei. Das Tau zog sich stramm, er knallte gegen die Wand. Sie hörte das Geräusch knirschender Knochen.
    Entsetzt sah sie zu ihm hinunter. Er stöhnte, die Augen vor Schmerz zusammengekniffen, und versuchte, mit einem Bein wieder in die Abseilposition zu gelangen. Ashley war erleichtert, dass er den Sturz überlebt hatte, und schaute wieder zum Klippenrand.
    Die Bestie hatte sich aus dem Blickfeld zurückgezogen. Ashley hörte, wie sie schnüffelte und schnaufte und mit den Krallen vorsichtig suchend am Felsen kratzte. Los, Ben, mach, dass du runterkommst! Sie lauschte angestrengt. Was mochte dort oben vor sich gehen? Stille. Sie warf einen Blick nach links. Bens Seil war fort! Wann war es verschwunden?
    Ein freudiges Schnauben erklang von oben. Der Jäger hatte sein Opfer gefunden. Ein verzweifeltes Scharren und Balgen brach aus.
    »Schau mal, Ma!« Bens Stimme klang aggressiv. »Ich habe dir einen neuen Schal gestrickt.«
    Wütendes Gebrüll.
    Plötzlich sprang Ben über die Felskante und schoss durch die Luft. Sein Seil fiel hinterher. Als es sich straffte, drehte er sich mitten in der Luft herum, Gesicht zur Klippe, und schoss auf die Wand zu. Mit den Beinen federte er die Wucht des Aufpralls ab. Nur sein hervorgestoßenes »Uff!« ließ erahnen, dass der Aufprall ihm zu schaffen machte.
    »Ben …«, sagte Ashley erleichtert und verwirrt, »was ist mit …«
    Ben zeigte mit dem Finger nach oben.
    Sie schaute wieder zur Felskante hinauf. Der Kopf des Beuteltiers ragte über die Klippe, seine wabblige Zunge hing aus dem schlaffen Kiefer. Das Seil war um seinen Hals geschlungen und schnitt sich tief in sein Fleisch.
    Ben zeigte der Bestie einen Schmollmund. »Also das nennst du Dankbarkeit? Ich glaube, ihr gefällt mein Geschenk nicht.«
    Der SEAL stöhnte und öffnete die Augen. Linda fühlte gerade seinen Puls. »Er kommt wieder zu sich«, sagte sie. Sie hatte befürchtet, dass ihn die Sporen bei seinem geschwächten Zustand untergekriegt hätten.
    »Das ist gut«, sagte Khalid. Man sah ihm an seinem fahlen Gesicht an, dass er selbst noch mit den Folgeerscheinungen kämpfte. Er schloss die Augen und drückte die Finger an die Schläfen.
    »Hier, versuch das mal.« Sie reichte ihm ein feuchtes Handtuch. »Zurücklehnen und auf die Augen legen.«
    Er lächelte sie matt an, gehorchte dann aber.
    Während er sich zurücklehnte, wandte sich Linda wieder Villanueva zu. Sie kühlte seine Stirn. Mit Khalids Hilfe war es ihr gelungen, ihn in eine einigermaßen pilzfreie Höhle zu bringen, durch die ein Bach mit kaltem Wasser floss, der ein wenig scharf nach gelösten Mineralien roch. Der einzige Eingang war eine enge Öffnung und zu klein für die Bestien. Dennoch hatte sie die Pistole auf einen Felsen in Reichweite gelegt.
    Villanueva versuchte zu sprechen und brachte zwischen seinen klebrigen Lippen

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