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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sich zusammen und betete, dass das Boot nicht kippte.
    Das Boot klatschte herunter, als die Kurve wieder in die Gerade überging, und Jason fiel auf den Boden.
    »Noch eine Kurve!«, schrie Blakely.
    Jason wappnete sich. Dieses Mal schoss seine Seite des Boots steil in die Höhe. Er sah die kahle Stelle auf Dr. Blakelys Kopf. Dann sank das Boot in die Waagerechte zurück. »Wie können wir anhalten?«
    Blakely blickte mit zusammengekniffenen Augen in den Tunnel, durch den das Boot hindurchraste. »Weiß ich nicht. Ich hoffe, dass die Strömung irgendwann einmal geradeaus läuft und unsere Fahrt sich verlangsamt … Festhalten! Da kommt die nächste Kurve!«
    Nach fünf weiteren Kurven wurde Jason langsam übel. Die Trockennahrung, die er zum Frühstück gegessen hatte, lag wie ein Klumpen in seinem Magen. »Mir wird schlecht«, murmelte er.
    »Schhhh!«, sagte Blakely. »Hör mal.« Das Boot hatte seine Fahrt verlangsamt, der Fluss verlief wieder waagerecht, doch die Strömung war immer noch stark.
    Jason unterdrückte ein Stöhnen, legte den Kopf auf die Seite und lauschte angestrengt. Und? Dann hörte er es auch. Es klang, als würde jemand gurgeln. Das Gurgeln schwoll immer mehr an, bis es toste.
    Blakely nahm das Wort wie eine heiße Kartoffel in den Mund: »Wasserfall.« Er schnappte sich das Steuer. »Wir müssen umdrehen und den Motor in Gang setzen!«
    Jason schaute sich in dem engen felsigen Tunnel um. Sogar wenn man die reißende Strömung außer Acht ließ, gab es keinen Platz für eine Wende. Da erinnerte er sich an etwas, das seine Mutter ihm beigebracht hatte. »Wir wenden in der nächsten Kurve!«, schrie er durch den donnernden Lärm.
    »Was?« Blakely starrte ihn an, als wäre er verrückt geworden.
    »Wenn wir in die Kurve gehen, können wir uns durch die Kraft der Strömung drehen.«
    »Das ist zu gefährlich.«
    Jason zeigte nach vorn. »Ja, aber was ist damit?«
    »Eins zu null für dich. Wie drehen wir uns?«
    Jason gestikulierte mit Händen und Füßen, um sich verständlich zu machen. »Drehen Sie das Steuer in der nächsten Kurve in die entgegengesetzte Richtung. Versuchen Sie so, den Bug die Wand hinaufzusteuern. Die Strömung reißt dann das Heck herum und dreht uns rückwärts. Meine Mama und ich haben es einmal versucht.«
    »Und hat es geklappt?«
    »Eigentlich nicht, das Boot ist gekentert.«
    »Toll.«
    »Es soll aber funktionieren. Wir haben es nur falsch gemacht.«
    »Okay, wir haben nur einmal die Chance, es richtig zu machen. Da kommt die nächste Kurve!« Blakely musste brüllen, um das Getöse zu übertönen.
    Jason sprang zurück neben Blakely, um mit ihm das Steuer herumzulegen. »Auf mein Kommando drücken!« Blakely nickte.
    Jason wartete, bis die Spitze des Boots in die Kurve ging. »Jetzt!«
    Blakely riss das Ruder herum und stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Jason drückte ebenso fest. Der Bug schoss die Wand hinauf, das Boot stand senkrecht.
    »Nicht loslassen!«, rief Jason, der spürte, dass Blakely locker ließ. »Nicht bevor wir ganz herum sind!«
    Für einen Moment zitterte das Boot, dann flog das Heck herum, und der Scheinwerfer leuchtete in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Mein Gott!«, sagte Blakely mit großen Augen. »Wir haben es geschafft.«
    Jason wirbelte herum, um zu sehen, wohin die Strömung sie riss. Hundert Meter weiter ergoss sich der Fluss in eine große Höhle. Er guckte angestrengt auf die näher kommende Öffnung. Merkwürdig, dachte er. Er rieb die Augen und betrachtete wieder die Wände des Tunnels um sich herum. Es verschwand einfach nicht. »Schauen Sie, die Wände geben eine Art Licht von sich.«
    Blakely verdrehte den Hals, um sich umzusehen. »Eine Art leuchtender Schimmel.« Er zog an der Anlasserschnur des Außenbordmotors. Der Motor klickte, sprang aber nicht an.
    »O nein!«, sagte Jason. »Da!«
    Blakely hatte es schon gesehen und riss verzweifelt an der Schnur.
    Stromabwärts konnten sie durch das Leuchten den Schaum von Wildwasser sehen. Das Tosen drückte ihm mittlerweile aufs Trommelfell und ließ seinen Schädel vibrieren. Jenseits der mahlenden Strömung verschwand der Fluss. Über eine Klippe!
    Jason drehte sich zu Blakely, als das Boot auf den Abgrund zuraste. »Schnell!«
    Blakely riss noch einmal mit ganzer Kraft an der Schnur, der Motor stotterte – und sprang an!
    Blakely gab Vollgas. Das Boot stemmte sich gegen die Strömung, zuerst ohne Wirkung. Immer noch drängte der Strom sie auf den Wasserfall zu. Doch

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