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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Schlauchboot kein so angenehmes Beförderungsmittel mehr.
    Blakely schrie, als er sich mit voller Kraft auf das Steuer stemmte. »Junge, lauf auf die rechte Seite und paddele wie verrückt!«
    Jason erfasste die Gefahr, sprang nach rechts und beugte sich über den Rand des Boots, um sein Paddel ins Wasser zu tauchen. Er zog es so durchs Wasser, wie seine Mutter es ihm gezeigt hatte, als sie im Colorado River Kanu fahren gewesen waren. Er tauchte mit dem Paddel tief ein und machte lange und schnelle Züge.
    »Wir schaffen es nicht«, schrie Blakely, und seine Stimme überschlug sich.
    Die Panik in seiner Stimme war ansteckend. Jasons vorbildliches Paddeln wurde verzweifelt. Er konzentrierte sich auf das Wasser, das er aufwühlte. Dennoch lauschte er aufmerksam, während ihm das Blut in den Schläfen pochte, in der Erwartung, jeden Moment das Zerreißen der Schwimmer zu hören.
    Seine Schultern brannten vor Anstrengung, aber er tauchte das Paddel immer wieder ins Wasser.
    »Wir drehen uns!« In Blakelys Stimme erklang eine Spur Hoffnung.
    Jason warf einen Blick über die Schulter. Das Boot fuhr nun in einem spitzen Winkel und nicht mehr senkrecht auf die Wand zu. Er ruderte weiter. »Werfen Sie den Motor an!«, schrie er.
    »Die Zeit reicht nicht. Ich habe Angst, das Steuer loszulassen.«
    Jason hatte schon zu viele Kanufahrten mitgemacht, um nicht zu erkennen, dass sie es nicht schaffen würden. Dennoch paddelte er unermüdlich. Da sahen sie plötzlich, während ihr Boot mehr und mehr zur Seite trieb, durch den Rauch hindurch eine Öffnung in der Wand. Ein großer schwarzer Schlund. Wenn sie darauf zuhielten, konnten sie der zerklüfteten Wand vielleicht entkommen.
    Blakely sah sie auch. »Unsere letzte Chance.«
    Jason paddelte wie wild weiter. Glücklicherweise strömte auch das Wasser in diese Richtung. Während er ruderte, grub sich der Bug des Schiffes immer tiefer in die Strömung.
    »Vorsicht, dein Kopf!«, rief Blakely ihm zu.
    Jason duckte sich, als sie unter einem felsigen Überhang hindurchtrieben. Jeden Moment mussten sie auf die Wand treffen. Er hockte sich tief ins Boot hinein und wartete auf die Kollision. Aber die Stärke der Strömung ergriff das Boot plötzlich und zog den Bug um die Kurve in den schwarzen Tunnel hinein.
    »Wir haben es geschafft«, jubelte Jason.
    Sie glitten sanft in den Tunnel. Jason kroch nach vorn zum Suchscheinwerfer am Bug. Er wirbelte herum und untersuchte die Wände des Tunnels. Keine steinernen Speerspitzen drohten sie zu erdolchen. Stattdessen waren die Wände glatt wie poliertes Glas.
    »Hier scheinen wir sicher zu sein«, sagte Blakely. »Das ist der Fluss, in den sich der See entleert. Was für ein Glück, dass das Wasser des Flusses die Wände im Laufe der Zeit glatt poliert hat.« Das Echo warf seine Worte zurück und ließ sie hohl klingen.
    Der Fluss trieb das Boot tiefer in den Tunnel hinein. Ihr Licht durchdrang die Dunkelheit bis zur nächsten Biegung. »Wohin führt er?«, fragte Jason.
    »Ich weiß es nicht, und ich glaube auch nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um das herauszufinden. Lass uns mal schauen, ob wir das Boot wenden können, dann werfe ich den Motor an.«
    Jason gab Blakely ein Paddel, und jeder setzte sich an eine Seite. Jason paddelte vorwärts, Blakely rückwärts. Das Boot drehte sich um seine eigene Achse, gerade als die Strömung um die Kurve bog. Plötzlich fiel der Fluss steil ab. Die erhöhte Geschwindigkeit riss den Bug des Boots wieder nach vorn.
    »Halt dich fest, Jason!«, sagte Blakely, als das Boot in die wilde Strömung hineingezogen wurde.
    Jason schluckte heftig und griff mit einer Hand in eine Halteschlinge. Das Boot sackte tiefer und wurde immer schneller. Der Bugscheinwerfer hüpfte über das tosende Wasser. Als er sah, was auf ihn zukam, griff Jason auch mit der zweiten Hand in die Schlinge.
    Der Tunnel ging jetzt in eine enge Kurve. Das Wasser strömte in einem hohen Bogen an der Wand entlang, als der Fluss um die Kurve bog.
    »Scheiße!«, platzte es aus Blakely heraus, der sich hastig die Gischt mit dem Ärmel von der Brille wischte und dann verzweifelt nach einer Schlinge griff.
    Das Boot schoss in die Kurve und stieg dabei steil die Wand hinauf. Als würde man mit dem Strudel in einen Abfluss strömen, dachte Jason. Er sah, wie Blakelys Seite des Boots sich über ihm aufrichtete. Blakely versuchte krampfhaft, den Halt nicht zu verlieren, seine Beine strampelten auf dem glitschigen Gummiboden.
    Jason kauerte

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