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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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wollen.«
    »Stimmt nicht. Ich werde dich teleportieren.«
    »Äh.« Über die Jahre hinweg hatte ich mich immer mal wieder von höheren Unsterblichen auf diese Weise transportieren lassen. Ein unangenehmes Erlebnis.
    »Komm schon!«, drängte er, weil er mein Widerstreben spürte. »Willst du diese Nephilim-Sache nicht zu einem Ende bringen?«
    »Na gut, na gut, dann will ich mich erst umziehen. Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass wir am Ende nicht in einen Stau geraten.«
    Er äußerte einige Bemerkungen über mein Bedürfnis, mich auf die altmodische Art und Weise zu verschönern, die gut und gern von Jerome hätten stammen können, aber ich beachtete ihn nicht. Als ich fertig war, wurden wir beide unsichtbar, und er packte mich an den Handgelenken. Es folgte ein Gefühl, nur eine Millisekunde lang, als würde Wind über mich hinwegfegen, und dann standen wir in einer Ecke von Eriks Laden. Eine schwache Welle von Übelkeit, ähnlich der, die ich hatte, wenn ich zu viel trank, wälzte sich durch mich hindurch und verschwand rasch wieder.
    Da ich niemanden sah, nicht einmal Erik, wurde ich wieder sichtbar. »Hallo?«
    Wenige Augenblicke später steckte der alte Ladeninhaber den Kopf aus einem Hinterzimmer. »Miss Kincaid, meine Güte! Ich habee Sie nicht eintreten hören. Freue mich, Sie wiederzusehen.«
    »Ich auch.« Ich schenkte ihm ein preisgekröntes Sukkubus-Lächeln.
    »Sie sind heute Abend gut angezogen«, sagte er nach einem Blick auf mein Kleid. »Besondere Gelegenheit?«
    »Ich gehe anschließend tanzen. Eigentlich kann ich gar nicht lange bleiben.«
    »Ja, natürlich. Haben Sie denn Zeit für einen Tee?«
    Ich zögerte einen Augenblick, und Carter in meinem Kopf sagte: Ja.
    »Ja.«
    Erik machte sich daran, den Kessel aufzusetzen, und ich räumte den Tisch ab, unsere übliche Rollenverteilung. Als er mit dem Tee zurückkehrte, erfuhr ich, dass es sich um einen weiteren seiner berühmten Kräutertees handelte, diesmal genannt „Klarheit“.
    Ich machte ihm deswegen ein Kompliment, lächelte die ganze Zeit über und gab mein Bestes, mich charmant zu geben. Ich ließ mich sogar auf etwas Smalltalk ein, bevor ich schließlich zu meinem eigentlichen Thema kam.
    »Ich wollte Ihnen für die Hilfe vom letzten Mal bei der Schriftstelle danken«, erklärte ich. »Dadurch habe ich diese gefallenen Engel etwas besser verstanden, aber ich muss gestehen … das hat mich in eine unheimliche Richtung geschickt.«
    »Oh, ja?« Seine buschigen Brauen gingen in die Höhe, als er die Tasse an den Mund hob.
    Ich nickte. »Es wurden gefallene Engel erwähnt … damit zugleich auch jene, die geheiratet und Nachkommen hatten. Die Nephilim hatten.«
    Hallo, du verschwendest aber keine Zeit, bemerkte Carter trocken.
    Der alte Mann nickte zu meinen Worten, als ob ich eine völlig gewöhnliche Beobachtung gemacht hätte. »Ja, ja. Faszinierendes Thema, die Nephilim. Unter Bibelgelehrten ziemlich kontrovers.«
    »Weshalb?«
    »Na ja, einige Anhänger geben nicht gerne zu, dass Engel, die Heiligsten der Heiligen, sich in so grundlegende Aktivitäten verstricken ließen, gefallen oder nicht. Dennoch ist es wesentlich überraschender, dass ihre halb-göttlichen Bastarde auf Erden wandeln. Da werden viele Gläubige ziemlich wütend.«
    »Aber ist es denn die Wahrheit? Dass es Nephilim da draußen gibt?«
    Erik schenkte mir eines seiner schlauen Lächeln. »Wiederum stellen Sie mir Fragen, bei denen ich überrascht bin, dass Sie die Antwort nicht kennen.«
    Siehst du? Das macht er bei mir auch. Der Frage ausweichen.
    Das machen du und Jerome mit uns die ganze Zeit, schoss ich zurück.
    Erik erwiderte ich: »Na ja, wie schon gesagt, mein Horizont ist ziemlich beschränkt.« Er kicherte einmal, und ich legte nach. »Also? Gibt es sie, oder gibt es sie nicht da draußen?«
    »Sie hören sich an, als wären Sie auf der Jagd nach Außerirdischen, Miss Kincaid. Welche Ironie, da einige Verschwörungstheoretiker behaupten, UFO-Sichtungen seien eigentlich Nephilim-Sichtungen und umgekehrt. Aber zu Ihrer Beruhigung – oder auch nicht, vielleicht – ja, es gibt in der Tat welche da draußen.«
    »Außerirdische oder Nephilim?«, witzelte ich im Versuch, das Gespräch leicht klingen zu lassen, obwohl ich wusste, dass er Nephilim gemeint hatte. Ich wusste bereits von ihrer Existenz, war jedoch froh darum, dass er dies so bereitwillig bestätigte. Wenn er wirklich verbergen wollte, dass er Verbündeter eines Nephilim war, hätte er

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