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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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wesentlich ausweichender geantwortet.
    »In der Tat beides, wenn Sie genügend Zeit in meinem früheren Beschäftigungsverhältnis verbracht hätten.«
    Ich lachte laut heraus, weil mir einfiel, dass Krystal Starz tatsächlich Bücher auf Lager hatte, in denen stand, wie man mit Wesen aus dem All kommunizieren könnte. »Das hatte ich völlig vergessen. Wissen Sie, ich hatte einige Auseinandersetzungen mit Ihrer früheren Brötchengeberin.«
    Eriks Blick wurde schärfer. »Wirklich? Was war los?«
    »Keine große Sache. Nur berufliche Differenzen, vermutlich. Ich habe ein paar Ihrer alten Kollegen – Tammi und Janice? – abgeworben. Helena war nicht sehr glücklich darüber.«
    »Nein. Kann ich mir vorstellen. Hat sie was unternommen?«
    »Ist in meinen Laden gekommen, hat viel Lärm veranstaltet und einige düstere Weissagungen mir gegenüber ausgesprochen. Keine große Sache.«
    »Sie ist eine interessante Frau«, bemerkte er.
    »Das ist eine Untertreibung.« Mir ging auf, dass wir auf einen Seitenpfad geraten waren, und ich erwartete fast, von Carter dafür getadelt zu werden. Nichts. »Ist Ihnen also eine Möglichkeit bekannt, einen Nephilim zu entdecken? Vorherzusehen, wo er als Nächstes sein wird?«
    Erik sah mich merkwürdig an und reagierte nicht sofort. Ich hatte ein leicht flaues Gefühl im Magen. Vielleicht wusste er tatsächlich mehr über unseren Nephilim. Hoffentlich nicht.
    »So richtig nicht«, sagte er schließlich. »Unsterbliche zu identifizieren ist nicht so einfach.«
    »Aber möglich.«
    »Ja, natürlich, aber einige können sich besser verbergen als andere. Insbesondere Nephilim haben allen Grund, im Verborgenen zu bleiben, da sie beständig gejagt werden.«
    »Selbst wenn sie kein Ärgernis sind?«, fragte ich überrascht. Das hatten weder Carter noch Jerome erwähnt.
    »Selbst dann.«
    »Das ist irgendwie traurig.«
    Mir fiel der Waschzettel von Harringtons Buch ein, und ich erinnerte mich, dass sowohl Himmel als auch Hölle die Nephilim zurückgewiesen hatten. Vielleicht wäre ich in diesem Fall ebenfalls stinksauer, wollte Probleme bereiten und beide Seiten wissen lassen, dass mir ihre Politik absolut missfiel.
    Im Hinblick auf Nephilim hatte Erik wenig mehr zu bieten, und unser Gespräch entfernte sich immer weiter vom Thema. Zu meiner Überraschung verstrich eine ganze Stunde, obwohl ich doch erwartet hätte, dass Carter mir inzwischen Einhalt geboten hätte. So trug ich meine eigenen Entschuldigungen vor und sagte Erik, dass ich nun gehen müsste. Wie üblich kaufte ich etwas von dem Tee, und er drängte mich, ebenfalls wie üblich, jederzeit wiederzukommen.
    Als ich die Tür erreicht hatte, rief er zögernd: »Miss Kincaid? Was die Nephilim betrifft …«
    Ich spürte, wie ich eine Gänsehaut bekam. Er wusste tatsächlich etwas von der Sache. Verdammt.
    »Vergessen Sie nicht, sie sind unsterblich. Sie sind schon lange hier, aber anders als andere Unsterbliche müssen sie keine Tagesordnung oder keinen göttlichen Plan abarbeiten. Viele versuchen schlicht, ein bedeutsames und sogar gewöhnliches Leben zu leben.«
    Ich dachte über dieses seltsame Informationsbruchstück nach, als ich hinausging, und stellte mir einen Nephilim in einem Alltagsjob vor. Schwer in Einklang zu bringen mit den schrecklichen Bildern, die ich sonst vor mir gesehen hatte.
    Es war längst Abend geworden, und der Parkplatz war leer. Ich wurde unsichtbar und wartete darauf, dass Carter uns hinausbringen würde. Und wartete. Und wartete.
    »Nun? Wo hakt’s?«, murmelte ich.
    Keine Antwort.
    »Carter?«
    Keine Antwort.
    Dann traf es mich wie ein Schlag: Carter war zu einer weiteren Nephilim-Jagd aufgebrochen. Ich war allein. Na, Klasse! Was sollte ich tun? Ich hatte keinen Wagen, und obwohl mir der Engel gesagt hatte, dass ich in Sicherheit wäre, wenn er auf Jagd war, war mir nicht wohl dabei, allein hier draußen im Dunkeln zu stehen. Ich kehrte in den Laden zurück, sichtbar. Erik sah überrascht auf.
    »Was dagegen, wenn ich hier auf jemanden warte, der mich abholt?«
    »Ganz und gar nicht.«
    Natürlich musste ich jetzt jemanden finden, der mich abholte. Ich holte mein neues Handy heraus und überlegte, wen ich anrufen könnte. Cody wäre ideal, aber er wohnte weit im Süden von der Buchhandlung entfernt, und ich befand mich im Norden. Er wäre bereits auf dem Weg zur Tanzstunde, und wenn er erst hierher käme, würden wir gewiss beide zu spät kommen. Ich brauchte jemanden, der näher wohnte, aber ich

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