Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah
Off Dead. Say Anything. Grosse Pointe Blank. Alles John-Cusack-Filme.
»Ich wusste es«, keuchte ich, während ich an die zufällige Ähnlichkeit des Dämons mit dem Schauspieler dachte. »Ich wusste, dass er ein Fan war. Er hat es stets abgestritten.«
»Warte, bis wir es Peter und Hugh erzählen«, johlte Cody. Er zog Better Off Dead vom Regal. »Der hier ist der Beste.«
Ich zog Being John Malkovich heraus, und meine Anspannung wich kurzzeitig. »Unmöglich. Der hier ist der Beste.«
»Der ist zu unheimlich.«
Ich warf einen Blick zum Plasmabildschirm hinauf, den ein gewaltiger Riss zierte. »Normalerweise würde ich vorschlagen, wir würden die Sache mit einem Sehduell bereinigen, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass man sich hier eine Weile lang keine Filme mehr ansehen kann.«
Cody folgte meinem Blick und grimassierte angesichts des Massakers. »Welche Verschwendung! Dieser Nephilim ist ein echter Bastard.«
»Zweifelsohne«, stimmte ich zu und erhob mich. »Kein Wunder …«
Ich erstarrte. Alles erstarrte. Ein echter Bastard.
»Georgina?«, fragte Cody neugierig. »Geht’s dir gut?«
Ich schloss die Augen. Alles drehte sich vor mir. »Oh, du meine Güte!« Ein echter Bastard.
Dann ließ ich sämtliche Ereignisse mit dem Nephilim vor dem inneren Auge ablaufen. Jerome, der uns von Anfang an vor ihm gewarnt hatte. Vordergründig hatte er es getan, damit uns nichts zustoßen sollte, aber es hatte kein Grund bestanden, uns die Sache mit dem Nephilim nicht zu erklären, es wäre keine echte Gefahr für uns gewesen, die Natur unseres Gegners zu verstehen. Dennoch hatte sich Jerome darüber sehr bedeckt gehalten und war auf irrationale Weise wütend geworden, wenn einer von uns zu nahe gekommen war. Als Cody zum ersten Mal die Theorie vom „groben Engel“ aufgestellt hatte, hatte ich die Geheimnistuerei der Verlegenheit der anderen Seite zugeschrieben. Dennoch war es nicht ihre Seite, die etwas zu verbergen hatte. Sondern unsere.
Klick, Klick. Einmal angefangen, fielen die Dominosteine in meinem Kopf rasend schnell um. Ich dachte an Harringtons Buch, dass: … die korrumpierten Engel ihre Frauen „Zauberformeln und –sprüche“ lehrten, während ihre Nachkommen frei auf Erden herumliefen … Sprüche. Wie der veraltete an Jeromes Wand. Es soll mich daran erinnern, mit wem wir es zu tun haben – als ob ich das irgendwie hätte vergessen können, hatte er so nebenbei erklärt.
Carter hatte mir gesagt, dass Dämonen im Allgemeinen auf Nephilim-Jagd gingen. Nanette hatte herüberkommen und bei diesem hier helfen wollen, aber Jerome wollte das nicht zulassen, damit die Zahl derer, die in die Sache verstrickt wären, so gering wie möglich bliebe. Carter hatte er jedoch neben sich geduldet. Wollte Jerome es nicht selbst tun?, hatte ich mich gefragt, aber der Engel war einer Antwort ausgewichen.
Noch immer fielen die Dominosteine. Nephilim erben wesentlich mehr als die Hälfte der Fähigkeiten ihrer Eltern, obwohl sie diese nie übertreffen können. Jeromes Worte von letzter Woche, ebenfalls beiläufig geäußert, kurz nach dem Überfall auf mich. Vor nur wenigen Minuten hatte ich mich gefragt, woher er die Zuversicht nahm, stärker als der Nephilim zu sein, wie er sich da so sicher sein konnte. Aber natürlich konnte er es. Göttliche Genetik hatte bereits die Parameter diktiert.
»Georgina? Wohin gehst du?«, rief Cody aus, als ich aus dem Zimmer schritt und zu dem nach wie vor äußerst lautstark ausgetragenen Streit unten am Flur zurückkehrte.
»Sieh mal«, sagte Carter gerade, »es würde nicht wehtun, einfach …«
»Er ist deins!«, rief ich Jerome zu und versuchte, ihn mit dem Blick in die Knie zu zwingen – schwierig, da er größer als ich war. »Der Nephilim ist deins.«
»Mein Problem?«
»Tu nicht so! Du weißt, was ich meine. Dein Kind. Dein Sohn … oder deine Tochter … oder was auch immer.«
Schweigen. Jerome starrte mich mit diesen schwarzen Augen an, die mir bis in die Seele drangen. Ich erwartete jeden Moment, quer durchs Zimmer geschleudert zu werden. Stattdessen fragte er bloß: »Und?«
Überrascht von dieser sanften Reaktion musste ich schlucken. »Und … und … warum hast du uns das nicht einfach gesagt? Von Anfang an? Warum solche Geheimnistuerei?«
»Wie du dir vielleicht vorstellen kannst, ist das kein Thema, das ich gerne anspreche. Und entgegen populärem Glauben habe ich durchaus etwas für ein Privatleben übrig.«
»Ja, aber …« Da es jetzt
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