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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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sowieso nicht so sehr um meine Sicherheit als vielmehr darum, dass Carter mich daran hindern sollte, die Wahrheit über deine familiären Probleme zu entdecken. Dazu ist es jetzt zu spät, und ich bin es leid, einen Schatten zu haben. Du behältst ihn da, selbst wenn das völlig übertrieben ist, und wir werden sanft ruhen.«
    »Eloquent ausgedrückt«, kicherte Carter.
    Jerome protestierte nach wie vor, und wir zankten noch ein wenig mehr, aber am Ende lag die Entscheidung in Carters Händen. Jerome hatte nicht die Macht, ihn herumzukommandieren, und wenn Carter unbedingt dem Dämon auf unbegrenzte Zeit überall hin folgen wollte, konnte Jerome nichts dagegen tun, nicht so richtig jedenfalls. Sie würden keine epische Schlacht gegeneinander wagen, wie wütend sie gegenwärtig auch auf einander waren.
    Carter war einverstanden, uns zurück zu teleportieren, obwohl ich den Verdacht hatte, dass es eher eine freundliche Geste war, damit Cody und ich Jeromes Wohnung nie wiederfinden würden. Nachdem er den Vampir nach Hause gebracht hatte, transportierte mich Carter in mein Wohnzimmer und zögerte etwas, bevor er wieder verschwand.
    »Es ist besser so, glaube ich«, sagte er zu mir. »Wenn ich bei Jerome bleibe. Ich weiß, dass der Nephilim nicht stärker als er sein kann … aber da geht immer noch was Unheimliches vor. Ich bin auch noch nicht davon überzeugt, dass du außer Gefahr bist, aber was da mit dir läuft, ist etwas völlig anderes.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Es sind etliche schwierige Entscheidungen zu treffen; ich wünschte, Jerome würde ein wenig Hilfe von außen annehmen. Natürlich nicht zu viel. Nur ein wenig. Etwas.«
    »Keine Sorge«, beruhigte ich ihn. »Ich krieg’s schon hin. Du kannst nicht überall gleichzeitig sein.«
    »Was du nicht sagst. Ich werde diesen Nephilim fragen, wie er das getan hat, nachdem die Sache vorüber ist.«
    »Du kannst einen Toten nicht befragen.«
    »Nein«, stimmte er grimmig zu. »Allerdings nicht.« Er wandte sich wie zum Gehen um.
    »Es ist seltsam …«, setzte ich langsam an. »Die ganze Vorstellung, dass Jerome jemanden liebt. Und deswegen fällt.«
    Er schenkte mir eines dieser schlauen, unheimlichen Lächeln. »Liebe bringt Engel nicht zu Fall, Georgina. Wenn überhaupt, kann Liebe genau das Gegenteil bewirken.«
    »Und? Wenn sich Jerome erneut verliebt, könnte er dann wieder zum Engel werden?«
    »Nein, nein. So einfach ist das nicht.« Angesichts meiner Verwirrung kicherte er wiederum und drückte mir kurz die Schulter. »Pass auf dich selbst auf, Tochter der Lilith. Rufe, wenn du Hilfe benötigst.«
    »Werde ich«, versicherte ich ihm, als er verschwand. Nicht dass es einfach gewesen wäre, einen höheren Unsterblichen an die Strippe zu bekommen. Jerome konnte spüren, wenn ich verletzt war, aber für ein normales Plauderstündchen war er viel schwerer zu erreichen.
    Kurz danach ging ich zu Bett, müde von den Ereignissen, zu müde, um mir wegen eines Nephilim-Überfalls Sorgen zu machen. Am folgenden Morgen hätte ich Spätschicht, und es war mein letzter Tag vor weiteren zwei freien Tagen. Ich brauchte die Pause.
    Ich erwachte am späten Morgen und war immer noch lebendig. Beim Betreten der Buchhandlung lief ich Seth in die Arme, der mit seinem Laptop bewaffnet und bereit für einen weiteren Tag zum Schreiben war. Die Erinnerung an die Tanzstunde mit ihm schob meine Sorgen wegen des Nephilim einen Moment beiseite.
    »Haben Sie mein Buch dabei?«, fragte ich ihn, während er die Tür für mich aufhielt.
    »Nö. Haben Sie mein T-Shirt?«
    »Nö. Obwohl mir das, was Sie da anhaben, gut gefällt.« Sein T-Shirt heute zeigte das Logo für das Musical Les Miserables. »Mein Lieblingssong aller Zeiten stammt daraus.«
    »Wirklich?«, fragte er. »Welcher denn?«
    »„I Dreamed a Dream.“«
    »Ein wirklich deprimierender Song. Kein Wunder, dass Sie sich nie verabreden wollen.«
    »Was ist dann also Ihr Lieblingsstück?« Ich hatte Roman diese Frage gestellt, aber nicht Seth.
    »„Ultraviolet“ von U2. Kennen Sie es?«
    Wir näherten uns der Espressotheke. Bruce war dort und bereitete mir einen Mocha, noch bevor ich ihn bestellt hatte. »Ich kenne ein paar andere Stücke, aber das nicht. Worum geht’s da?«
    »Natürlich um Liebe. Wie bei allen guten Songs. Der Schmerz der Liebe gegenüber ihrer erlösenden Macht. Etwas optimistischer als Ihres.«
    Mir fiel Carters Bemerkung vom vergangenen Abend ein. Liebe bringt Engel nicht zu

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