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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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meine Brust streifte. Ich hatte unwillkürlich aufgestöhnt, und seine Hand hatte einen Herzschlag lang dort verweilt, bevor sie weiter ihrer Aufgabe nachgegangen war.
    Und ich sagte Kyriakos nicht, dass ich mich in Aristons Gegenwart so fühlte wie in den ersten Tagen unserer Ehe, nämlich klug, schön und begehrenswert. Ariston überhäufte mich mit Aufmerksamkeiten, wie es Kyriakos einmal getan hatte; Ariston liebte den scharfen Verstand, der mich einstmals, als unverheiratetes Mädchen, in Schwierigkeiten gebracht hatte.
    Und Kyriakos … na ja, ich nahm an, er würde diese Dinge ebenfalls lieben, aber er zeigte es nicht mehr so sehr. Sein Vater ließ ihn immer länger arbeiten, und wenn er schließlich heimkehrte, fiel er geradezu ins Bett oder suchte die Einsamkeit mit seiner Flöte. Ich hasste diese Flöte … hasste sie und liebte sie. Ich hasste sie, weil er ihr mehr Aufmerksamkeit zu widmen schien als mir. Dennoch war es so, dass ich in manchen Nächten, wenn ich draußen saß und ihn spielen hörte, Ehrfurcht vor seiner Meisterschaft und dieser Fähigkeit empfand, etwas so Liebliches hervorbringen zu können.
    Was jedoch nichts an der Tatsache änderte, dass ich immer öfter unberührt schlief. Als ich ihm sagte, dass ich auf diese Weise nie schwanger würde, lachte er und erwiderte, dass wir alle Zeit der Welt für Kinder hätten. Das machte mir Sorgen, weil ich ehrlich – und irrational – glaubte, dass ein Kind irgendwie die Beziehung zwischen uns wieder ins Lot bringen würde. Es verlangte mich schmerzlich nach einem Kind, ich vermisste es, wie meine kleinen Schwestern sich in meinen Armen angefühlt hatten. Ich liebte die Ehrlichkeit und Unschuld von Kindern, und der Gedanke gefiel mir, dass ich dabei helfen könnte, sie zu guten Menschen werden zu lassen. In jenen Tagen erschien mir nichts lieblicher, als Schnittwunden zu säubern, kleine Hände zu halten und Geschichten zu erzählen. Darüber hinaus hatte ich einen Punkt erreicht, an dem ich wissen musste, dass ich ein Kind haben konnte. Drei Jahre Ehe waren in jenen Tagen eine lange Zeit ohne Kind, und ich hatte erlebt, wie andere flüsterten, dass die arme Letha vielleicht unfruchtbar sei. Ich hasste ihr affektiertes Lächeln und ihr Übelkeit erregendes, überzuckertes Mitleid.
    Ich hätte Kyriakos alles sagen sollen, was mich beschäftigte, bis ins letzte Detail. Aber er war so sanft und arbeitete so hart für unseren Lebensunterhalt, dass ich es nicht konnte. Ich wollte die Zufriedenheit nicht erschüttern, die so offensichtlich unser Haus erfüllte, nur weil ich so maßlos war und Aufmerksamkeit brauchte. Im Übrigen war es nicht so, als hätte er meinen Leib stets missachtet. Ein wenig Überredung, und ich brachte ihn manchmal so weit, dass er mein Verlangen erfüllte. Dann kamen wir mitten in der Nacht zusammen, und sein Leib bewegte sich mit derselben Leidenschaft in dem meinen, wie er sie für seine Musik aufbrachte.
    Dennoch, wenn ich mir an manchen Tagen Ariston ansah, so hatte ich den Eindruck, dass er keinerlei Überredungskunst bedurft hätte. Und als leere Tage ohne Kyriakos dahingingen, gewann das allmählich an Bedeutung.
    Nur Freunde, nur Freunde. Als ich da in der Buchhandlung stand und Seth beim Davongehen zusah, überlegte ich, wie jemand immer noch diese Phrase verwenden konnte. Aber ich kannte natürlich den Grund. Sie wurde benutzt, weil die Leute nach wie vor daran glaubten. Oder zumindest daran glauben wollten.
    Als ich nach unten zurückkehrte – traurig, wütend und wie eine Idiotin, und das alles zugleich –, stolperte ich in ein Szenario, das den Tag garantiert noch abgedrehter für mich machen würde: Helena von Krystal Starz stand wild gestikulierend vor den Kassiererinnen.
    Helena hier. Auf meinem Grund und Boden.
    Ich schluckte meine Verwirrung über Seth hinunter und schritt in meiner besten Geschäftsführerinnen-Manier zu ihr hinüber, die Bibel immer noch in der Hand. »Kann ich Ihnen mit etwas helfen?«
    Helena fuhr herum, sodass die Kristalle, die sie um den Hals hängen hatte, laut klirrten. »Sie ist es – sie ist diejenige, welche. Diejenige, die mir mein Personal gestohlen hat.«
    Ich warf einen Blick hinter die Theke. Casey und Beth standen da, erleichtert über mein Erscheinen. Tammi und ihre Freundin Janice mussten sich irgendwo anders im Geschäft herumtreiben, worüber ich dankbar war. Es war besser, sie hier rauszuhalten. Ich bewahrte einen coolen Tonfall, mir stets der zuschauenden Kunden

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