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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Charon.»
    Jerome nickte und trat zu Yasmine. «Zeit zu gehen.»
    Sie sah zu ihm auf und auf ihrem Gesicht glänzten die Tränen. Sie sprach kein Wort, aber das war auch nicht nötig. Ihr Ausdruck besagte alles. Es war ein Betteln, ein Flehen, dass nichts hiervon wirklich wäre, dass Jerome es vielleicht – nur vielleicht – rückgängig machen könnte. Er schüttelte den Kopf und berührte sie an der Schulter. Sie verschwanden.
    Im Zimmer herrschte Stille, eine unnatürliche, fast niederdrückende Stille. Meine Stimme erschien völlig fehl am Platz.
    «W-was ist geschehen?», fragte ich Carter. Erst jetzt bemerkte ich, dass Whitney weinte.
    «Yasmine ist gefallen», erwiderte er leise. «Sie ist jetzt eine Dämonin.»
    Kapitel 23
    Da konnte ich nicht mehr in meinem Schlafzimmer bleiben, nicht, nachdem ich die beiden Engel hatte sterben sehen – den einen körperlich, den anderen geistig. Ich musste hier raus, raus aus der Wohnung. Es fiel anscheinend niemandem weiter auf, dass ich floh, und es war ihnen wohl auch egal. Nach der Gefangennahme von Nyx musste man sich um größere Dinge im Universum kümmern als um einen verwirrten Sukkubus.
    Ich war etwa zehn Minuten mit meinem Wagen unterwegs, bevor ich begriff, wohin ich fuhr. Zu Dante. Vincents Worte von dem bösen Zauber erschienen auf einmal bedeutungslos. Was ich gerade jetzt brauchte, war jemand, mit dem ich über das Gesehene sprechen konnte. Seth würde es nicht richtig verstehen, und zudem waren die Angelegenheiten zwischen uns noch nicht bereinigt. Über ernste Dinge mit den Vampiren zu reden, fiel mir manchmal ebenfalls schwer. Auf Hugh war ich nach wie vor sauer. Erik wollte ich nicht behelligen, weil er sich immer noch erholen musste. So blieb nur Dante.
    Er öffnete die Tür, nachdem ich etwa fünf Minuten heftig geklopft hatte. Das verwuschelte Haar und die zerknitterte Kleidung sagten mir, dass ich ihn wieder einmal aus dem Bett geholt hatte. Er wirkte verärgert, wie üblich.
    «Hat das Ding nicht funktioniert? Ich hab dir gesagt…» Er nahm mich näher in Augenschein. «Was ist denn passiert?»
    Ich stolperte zu einem der Stühle und brach darauf zusammen, die Hände an den Schläfen – ein Spiegelbild Yasmines. Ich öffnete den Mund zum Sprechen, setzte zu einer Erklärung dessen an, was geschehen war… aber es kamen keine Worte heraus. Er kniete neben mir nieder.
    «Sukkubus! Du machst mir eine Scheißangst! Was ist los?»
    Mehrere Sekunden lang starrte ich ihn ausdruckslos an, bevor ich mich schließlich auf sein besorgtes Gesicht konzentrieren konnte. «Sie ist gefallen.»
    «Hm? Nyx?»
    «Nein… Yasmine.»
    «Wer?»
    Mein Blick verlor sich bei der Erinnerung an diese schwarze Flamme wieder in der Ferne. Bei der Erinnerung an das schreckliche Geräusch. Blinzelnd versuchte ich es abzuschütteln und mich wieder auf Dante zu konzentrieren. «Sie ist ein Engel. War ein Engel. Vielleicht ist sie’s immer noch. Weiß es nicht. Verdammt, ich weiß gar nichts. Ich weiß nicht, was sie ist.»
    Er packte mich an den Armen und schüttelte mich leicht, um meine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. «Sieh mal, da komme ich nicht mehr mit. Ich weiß nicht, wie ein gefallener Engel mit Nyx zusammenhängt. Wenn er mit Nyx zusammenhängt. Du musst dich beruhigen und von vorn anfangen. Hol tief Luft!» Ich tat es. «Nun noch mal.» Ich tat es. «Jetzt sprich!»
    Ich tat es.
    Anfangs fiel es mir schwer, und ich musste mehrmals neu ansetzen. Schließlich war ich jedoch in der Lage, Dante die Sache mit den gefallenen Engeln zu erklären. Die Geschichte kam mir nur langsam über die Lippen, aber ich erzählte ihm alles, was geschehen war: Nyx’ Gefangennahme, Joels Tod und Yasmines Fall.
    Anschließend hielt er mich weiterhin an den Armen fest, und später begriff ich, dass er mich damit beruhigen wollte. Ich zitterte am ganzen Leib. Mehrere Minuten verstrichen in Schweigen, während wir dort saßen. Schließlich stieß er die Luft aus und schüttelte den Kopf.
    «Verdammt, Sukkubus! Das ist ’ne Menge Stoff für eine Nacht. Sogar für dich.» Er nahm mein Kinn in die Hand und hob mein Gesicht an. «Aber du weißt, dass Engel fallen. Du weißt, dass sie nach wie vor fallen. Immerzu.»
    «Aber ich hab’s nie mit eigenen Augen gesehen», flüsterte ich. «Die ganze Zeit… ich habe nie jemanden kennen gelernt, der ein Engel war und dann zum Dämon wurde. Sämtliche Dämonen, die ich kenne… na ja, sie sind immer schon Dämonen gewesen. Ich habe sie

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