Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
das würde genügen.
Doch jetzt, wo ich hier mit ihm stand, wurde mir klar, dass sie nicht genügen würden. Nachdem ich jetzt ganz genau wusste, was ich niemals haben konnte, würde es nur noch mehr wehtun. Niemals wieder würde ich mit Seth schlafen, nie wieder würde ich diese intimen Momente voller Trost und gegenseitigem Einklang erleben. Er gehörte nicht mehr zu mir. Das konnte er nie wieder.
«Ich weiß nicht, was wir tun sollen», sagte Seth und küsste mich auf die Stirn.
«Was meinst du damit? Wir haben keine Wahl.»
«Wir haben immer eine Wahl, Thetis. Wenn das vorbei ist und auch wenn du wieder ein Sukkubus bistᅠ… ich weiß es nicht. Ich wollte dich so sehr vor all dem Schmerz in der Welt beschützen. Das will ich immer noch. Aber nachdem ich diese letzte Woche mit dir verbracht habe, frage ich mich –»
«Verdammt noch mal, das meint ihr jetzt doch nicht ernst.»
Seth und ich sahen verblüfft auf. Von Roman hätte ich erwartet, dass er in unseren romantischen Augenblick hineinplatzen würde, und vielleicht sogar von Grace, die ihre Beute verteidigen wollte. Allerdings hatte ich nie im Leben mit Dante gerechnet.
Ich hatte keinen Schimmer, von wo er aufgetaucht war. Er trat um den Felsen herum, so als hätte er sich die ganze Zeit dahinter verborgen, aber ich hatte den Verdacht, dass er in unserem Moment der Angst einfach unbemerkt an uns herangetreten war. Rasende Wut ging von ihm aus und seine Augen waren so düster und aufgewühlt wie die See jenseits von uns. Und sobald ich ihn sah, brauchte ich kein langwieriges Verhör, keine Hinführung zur Erkenntnis. Ich brauchte ihn nicht zu fragen, was er hier tat, denn plötzlich wusste ich es.
«Du bist der Beschwörer», sagte ich.
«Natürlich.» Er sagte es in herablassendem Tonfall, so als ob die Vorstellung, dass irgendjemand anderes diese Rolle gespielt haben könnte, einer Beleidigung gleichkäme. «Wer denn sonst? Als ich dir erzählt habe, dass ich einer der Besten in der Gegend bin, war das kein Scherz. Ich kann wirklich nicht glauben, dass du mich nicht einmal in Betracht gezogen hast. Nein, streich das wieder. Natürlich kann ich das glauben. Ganz egal, wie fertig und von Sorgen zerfressen du bist, immer gibt es da den blauäugigen, optimistischen Teil in dir, der an das Gute in den Menschen glauben will, die dir wichtig sind.»
«Du sagst das, als wäre es etwas Schlechtes», sagte ich und spürte, wie jetzt meine eigene Wut in mir hochkam. Dass ich die ganze Zeit als Spielball missbraucht worden war, war schon schlimm genug. Aber das mein eigener Freund mich dazu benutzt hatte? Das war inakzeptabel. Und dennochᅠ… er hatte Recht. Es war dumm von mir gewesen, ihn nicht zu berücksichtigen, und trotzdem konnte ich nicht glauben, dass er mich all diesen Qualen ausgesetzt hatte.
«Das ist eine schlechte Angewohnheit. Ich hatte gehofft, dass ich sie dir irgendwie austreiben könnte, aber das hat wohl nicht geklappt.» Sein Blick zuckte zu Seths Gesicht herüber und dann wieder zu meinem. «Allerdings fällt es mir schwer, dich naiv zu nennen, denn schließlich hast du mich die ganze Zeit nur verarscht. Und ihn gevögelt.»
Es gab eigentlich nichts, was ich darauf erwidern konnte. Ich konnte ja schlecht sagen: «Es ist nicht so, wie du denkstᅠ…», dennᅠ… es war ja genauso, wie er dachte. Egal, welche Rolle er in Jeromes Beschwörung spielte, Tatsache war, dass ich Dante betrogen hatte und dabei erwischt worden war.
«Tut mir leid», sagte ich lahm, wobei ich immer noch Seths Hand fest in meiner hielt. Seth hatte einen Schritt nach vorne gemacht. Er schirmte mich zwar nicht von Dante ab, doch er nahm eindeutig eine beschützende Pose ein.
«Ja, ja, ich weiß.» Dante stieß einen ärgerlichen Seufzer aus. «Verdammt, Georgina. Was ist das nur mit dir. Ich habe dich nie wegen deines Jobs blöd angemacht. Ich habe versucht, ein gutes Leben für uns zu schaffen. Und trotzdemᅠ… bist du zu ihm zurückgegangen. Sobald du ihn ficken konntest, ohne ihm zu schaden, hast du sofort losgelegt.»
«Uns ein gutes Leben zu schaffenᅠ… hast du deswegen all das getan?» Ich erinnerte mich an Gregs Bemerkung darüber, dass derjenige, der an der Beschwörung beteiligt war, mit Konkubinen und Fernsehern belohnt werden würde. In Dantes Fall war es wohl eher etwas Simpleres gewesen. Er war schlicht und einfach mit Geld bezahlt worden, genug, um mir Schmuck und Blumen zu kaufen und davon anzufangen, dass wir uns eine Wohnung teilen
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