Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
ganze Zeit über nicht gemeldet, darum rief ich ihn an, sobald ich über die Grenze gefahren war und eine Kaffeepause machte. Ich hatte einen Starbucks entdeckt und freute mich insgeheim darüber, Tim Hortons zu unterwandern. Nurᅠ… als ich den Kaffee in der Hand hielt, dachte ich mir, dass ein Donut super dazu passen würde, also ging ich doch in die Tim-Hortons-Filiale auf der anderen Straßenseite.
Blake ging nicht ans Telefon, also versuchte ich es als Nächstes bei Evan, aber dort bekam ich auch keine Antwort. Frustriert fuhr ich zu Evans Haus und klopfte dort eine Weile an die Tür. Ich war kurz davor, durch ein rückwärtiges Fenster einzusteigen, als mein Telefon wieder klingelte – und ironischerweise war es Evan persönlich.
«Georgina!», stieß er hervor und klang dabei ekstatisch. «Wo bist du? Wir brauchen dich hier!»
«Wo seid ihr ?», fragte ich.
«Auf der Aussichtsplattform», sagte er.
«Auf der Aussichtsplattform wovon?»
«Von der Space Needle . Du wohnst doch da in der Nähe, oder?»
Ich ließ fast das Telefon fallen. «Ihr seid in Seattle ?»
«Jahaa!» Ich sah seinen eifrigen, enthusiastischen Blick genau vor mir. «Cool, was? Der Engel wollte, dass wir unsere Botschaft erweitern. Also stehen wir alle hier oben mit diesen Bannern, die wir alle zur gleichen Zeit entrollen werden. Und dann haben wir noch einige andere Überraschungen –»
«Evan», flehte ich, während ich zu meinem Auto sprintete. «Tut das nicht. Ihr bringt euch in größere Schwierigkeiten, als ihr euch vorstellen könnt.»
«Darum geht es ja!», kicherte er. «Wann kannst du hier sein?»
Als ich ihm berichtet hatte, dass ich nicht in der Stadt war, verlor er das Interesse und meine Appelle wurden nicht erhört. Sobald wir aufgelegt hatten, wählte ich Cedrics Nummer und erwartete, Kristin in der Leitung zu haben. Stattdessen erreichte ich nur Cedrics Mailbox. Das machte mich irgendwie sauer.
«Cedric, hier spricht Georgina. Die Armee zieht ihre Sache nicht hier durch. Sie sind jetzt gerade in Seattle. Ich hoffe, dass du mir nun endlich glaubst, dass ich nichts mit ihren bescheuerten Plänen zu tun habe! Wenn Jerome das herausfindet, dann steht mein Arsch auf dem Spiel, und bei meinem Glück denkt er wahrscheinlich, dass du und ich zusammenarbeiten.»
Ja, das war so eine dieser Situationen, in denen ich nicht gewinnen konnte. Ich würde Ärger bekommen, was immer ich auch tat, und wieder musste ich mich in Schadensbegrenzung versuchen. Jerome hatte ein Handy, an das er aber niemals ranging und das auch keine Mailbox hatte. Der beste Weg, ihn zu erreichen, führte über Hugh – aber der ging auch nicht ans Telefon.
«Verflixt noch mal!», brüllte ich auf seine Mailbox. «Geht niemand mehr an sein gottverdammtes Telefon?» Ich hinterließ eine hastige Zusammenfassung davon, was gerade vor sich ging und wies ihn an, Jerome oder eine der Dämoninnen über die Pläne der Sekte zu unterrichten, oder Jerome würde genau von seinen Vorgesetzten unter die Lupe genommen werden, wie es Cedric widerfahren war.
Danach gab es für mich nichts anderes mehr zu tun, als nach Seattle zurückzufahren – worüber ich mich gar nicht freute. Glücklicherweise herrschte nun kein Berufsverkehr mehr und ich konnte die angenehme Fahrt genießen und mit 75 Meilen in der Stunde die I-5 entlangrasen. Pretty Hate Machine dröhnte aus meinen Lautsprechern und wirkte in meiner angespannten Stimmung seltsam beruhigend. Irgendwann verfiel ich in eine Art Trance, wie es bei Autofahrern häufiger vorkommt, wobei ein Teil meines Gehirns auf die Straße achtete, während ein anderer Teil wie verrückt darüber nachgrübelte, ob meine Warnung einen der Dämonen von Seattle rechtzeitig erreicht hatte, um die Armee noch aufzuhalten.
Ich war gerade an Everett vorbei und hatte noch etwa eine halbe Stunde Fahrt bis Seattle vor mir, als es mich traf.
Ein elektrischer Schlag schoss durch meinen Körper, alles drehte sich plötzlich um mich und ich sah nur noch verschwommen. Mir war heiß. Meine Hände rutschten am Lenkrad ab. Beinahe wäre ich auf die Gegenfahrbahn geraten. Ich konnte mich gerade noch so weit orientieren, dass ich den Warnblinker einschalten und auf den Seitenstreifen fahren konnte, bevor ich mit jemandem zusammenstieß. Eine Woge aus Übelkeit machte sich in meinem Magen breit, beruhigte sich etwas, nur um erneut zurückzukommen. Ich schaltete das Auto auf Parkposition, legte meinen Kopf auf das Lenkrad und wartete darauf, dass
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