Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Menge Geld mit verdienen.»
«Dante!»
«Nur ein Scherz, Sukkubus. Na ja, so ähnlich. Wenn du deine Listen bei ihm anwenden würdest und noch mehr Bücher besorgen könntest, dann könntest du ein nettes kleines Nebeneinkommen damit verdienen.»
«Ich brauche kein Zusatzeinkommen. Und meine Listen funktionieren nicht. Das ist vorbei. Er und Maddie sind glücklich miteinander.»
«Das hat nichts zu bedeuten. Denkst du, dass er dich nicht mehr will? Denkst du, dass er nicht mit dir schlafen würde, wenn er könnte?»
«Warum nimmst du immer von jedem das Schlechteste an?»
«Weil das immer zutrifft. Ich versuche, dich davon abzubringen, die Welt durch eine rosarote Brille zu sehen.» Er schwieg, während wir auf den Freeway einbogen und in Richtung Stadt fuhren. «Und er kann dich so sehr wollen, wie er will. Es macht mir nichts aus, solange du ihn nicht auch willst.»
«Schon wieder, du bist eifersüchtig.» Ich versuchte, es neckisch klingen zu lassen, um davon abzulenken, wie nah er der Wahrheit gekommen war. «Ich dachte, dass es dir egal ist, mit wem ich schlafe.»
«Ist es auch. Solange du sie nicht lieber magst als mich.»
Ich lachte und ließ das als Antwort stehen, um klarzustellen, für wie lächerlich ich diesen Gedanken hielt. Und doch, während wir schweigend zurückfuhren, ertappte ich mich dabei, wie ich das Buch fester und fester an mich drückte.
Kapitel 10
Später am Abend fiel Dante nach dem Sex auf der Stelle in tiefen Schlaf, doch ich lag noch eine Weile wach. Als ich mich endlich auf die Seite rollte, drehte ich ihm den Rücken zu und stierte meinen Nachttisch an. Ich hatte Seths Buch dort abgelegt und jetzt starrte sein Rücken zurück, als duellierten wir uns darin, wer zuerst wegsehen würde. Seth hatte es mir als Geschenk überreicht, möglicherweise als ein Friedensangebot, und trotzdem hatte ich Angst davor. Angst davor, wie ich vielleicht empfinden könnte, wenn ich es aufschlug.
Nach weiteren zehn Minuten des Starrens griff ich schließlich nach dem Buch und rutschte näher zum Bettrand, damit ich mehr Licht von meiner winzigen Leselampe hatte. Ich rollte mich zusammen, atmete tief durch und öffnete All Fools Night .
Zuerst kam die Titelseite, dann die Widmung: Für meine Nichte Brandy, die von großen Dingen träumt und noch Größeres erreichen wird. Es war peinlich, aber einen Augenblick hatte ich darauf spekuliert, dass er das Buch mir gewidmet hätte. Er hatte es ungefähr zu der Zeit fertiggestellt, als wir begannen, miteinander auszugehen, aber er hatte es überarbeitet und kleine Änderungen daran vorgenommen, bis wir uns wieder trennten. Es war pure Eitelkeit zu vermuten, Zeichen meiner Zeit mit Seth in dem Buch wiederzufinden.
Doch als ich umblätterte, wurde ich stutzig. Vor das erste Kapitel setzte Seth immer ein Zitat, etwas aus einer Rede oder möglicherweise auch einen Vers aus einem Gedicht, das relevant für das Buch war. Dieses Mal stammte es aus einem Lied:
And if I only could
I’d make a deal with God
And I’d get him to swap our places
– «Running Up That Hill», von Kate Bush
Ich las den Songtext einige Male und fragte mich, ob die Worte mehr bedeuteten oder ob nur ich eine Bedeutung in sie legte. Ich hatte den Song vor langer Zeit einmal gehört, er war poppig und synthiemäßig, wie es typisch war für die Musik der Achtziger. An diesen speziellen Teil erinnerte ich mich nicht. Endlich riss ich mich davon los und stieß zum Herzen des Buches vor.
Bevor ich Seth kennen lernte, hatte ich seine Romane nur auf Raten gelesen. Nur fünf Seiten am Tag, um die Süße des ersten Lesens in die Länge zu ziehen. Wenn etwas wirklich gut war, dann war es einfach, darin zu versinken, und bevor man sich versah, war es vorbei. Man hatte es verschlungen. Das hatte ich in meiner langen Existenz viel zu oft erlebt und ein strenger Leseplan war ein schwacher Versuch, die Dinge etwas zu entschleunigen. Als ich mich jedoch auf dieses Buch einließ, hatte ich keinen Plan, und nach kürzester Zeit wusste ich, dass es unmöglich sein würde, nach fünf Seiten aufzuhören.
Es war ausgezeichnet. Während es einige eigenständige Romane gab, war diese Reihe – Cady und O’Neill – sein Flaggschiff. Grundsätzlich handelte es sich dabei eigentlich nur um einen Mystery-Krimi, aber Seths Art zu schreiben hatte etwas Wunderbares, Lyrisches an sich, das ihn über den Sumpf seines Genres erhob. Sicher, es gab Action, Hinweise und eine heiße Spur, aber zusätzlich
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