Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Zeit mir gegenüber immer an den Tag gelegt hatte, war Ernsthaftigkeit und Besorgnis gewichen – er würde nicht ruhen, bis er wusste, dass es mir gutging. Er war nicht länger der zurückhaltende Schriftsteller, der nicht wagte, mich anzusehen, und mir ständig aus dem Weg ging. Er war wieder der Mann, mit dem ich mich verabredet hatte, der Mann, der immer in der Lage gewesen war, meine Stimmungen zu erkennen, und zur Stelle war, um zu helfen.
«Georgina, bitte. Bitte erzähl mir, was passiert ist.»
Es sah so aus, als würden die Tränen ausbleiben, und jetzt, wo ich drinnen und auf bekanntem Terrain war, gestattete ich mir, mich etwas zuversichtlicher zu fühlen. «Warum bist du schon wieder so nett zu mir?»
Er legte die Stirn in Falten. «Warum sollte ich nicht nett zu dir sein?»
«Weilᅠ… weilᅠ… ich bei unserem letzten Gespräch nicht sonderlich nett zu dir war. Obwohl du mir das Buch geschenkt hast.»
Er machte ein kehliges Geräusch, fast wie ein Lachen, aber nicht ganz. «Du warst nicht du selbst, nicht nach den ganzen Drinks. Ist schon in Ordnung.»
«Ich weiß nicht recht», widersprach ich. «Vielleicht war ich ich selbst.»
Er schüttelte den Kopf. «Das würde auch nichts verändern. Jetzt erzähl mir, was da draußen passiert ist.»
Die Wärme in seiner Stimme, die Besorgnisᅠ… das machte mich fertig. Ich sehnte mich gerade jetzt so sehr nach dieser Vertrautheit und Sicherheit, die er ausstrahlte, und ich konnte mich ihm nicht entziehen.
«Das istᅠ… kompliziert», sagte ich schließlich.
«Unsterbliche Machenschaften?»
Ich nickte und spürte, wie mir wieder Tränen in die Augen schossen. Verdammt. Die Hälfte meiner Gefühle wurde davon verursacht, wie er mich ansah, und hatte nichts mit dem übrigen Wahnsinn in meinem Leben zu tun. Ich stand auf und sah fort, in der Hoffnung, dass er mein Gesicht nicht sehen würde, doch es hatte keinen Zweck.
«Georgina, was ist geschehen? Du machst mir Angst.»
Ich wagte, seinen Blick zu erwidern. «Duᅠ… du würdest mir nicht glauben, wenn ich es dir erzählen würde.»
Sein Gesicht war noch immer von Sorge erfüllt, aber der Hauch eines Lächelns zeichnete sich in seinen Mundwinkeln ab. «Glaubst du das ernsthaft, nach all dem, das du durchgemacht hast und das ich miterlebt habe? Stell mich auf die Probe.»
«Zugegeben», räumte ich ein. «Aber ich will nicht, dass du da mit hineingezogen wirst.»
«Ich will helfen», sagte er und kam näher. Seine Stimme war wie Samt, der mich weich und sicher umhüllte. «Bitte. Erzähl mir, was los ist.»
Ich wollte ihm sagen, dass es nichts gab, was er hätte tun können, aber auf einmal sprudelten die Worte aus meinem Mund.
«Jerome wurde beschworen – was heißt, dass er irgendwo gefangen ist und –»
«Moment mal. Beschworen? Wie in Dr. Faustus ?»
«Äh, ja. Uns solange er verschwunden ist, befinden wir uns alle in diesem seltsamen Zustand. Peter nennt ihn ‹Stasis›. Keiner von uns hat noch seine Krä-Fähigkeiten. Ich kann mich nicht mehr verwandeln. Hugh kann keine Seelen mehr sehen. Die Einzigen, die sich darüber freuen, sind die Vampire, weil sie wieder in die Sonne gehen können, was am Ende wahrscheinlich ihr Verhängnis sein wird. Und wenn wir Jerome nicht bald finden, dann werden sie hier jemand anderen einsetzen, und das will ich wirklich nicht. Andererseitsᅠ… will ich wirklich nicht eine Minute länger so sein, in diesem Schwebezustand. Ich will, das alles wieder so ist, wie es war.»
Seths Gesichtsausdruck ließ sich nicht deuten, als er mich einige endlose Sekunden lang ansah. Schließlich sagte er: «Ist esᅠ… ist es denn so schlimm, sich nicht verwandeln zu können?»
Ich schüttelte den Kopf und holte weiter aus. «Das ist es nicht. Es geht darum, dass ich vielleicht nicht mehr unsterblich bin. Ichᅠ… ich komme damit nicht klar. Hierherzukommen war schrecklich. Der Weg von meinem Apartment aus. Ich habe vor allem Angst. Das ist dämlich. Ich meine, ihr – Menschen – kommt die ganze Zeit zurecht und denkt gar nicht darüber nach. Aber ich habe Angst, das Haus zu verlassen. Angst vor dem, was mir zustoßen könnte. Und als diese Autofahrerin mich übersehen hat – verdammt. Ich bin einfach wie angewurzelt stehen geblieben. Ich war gelähmt. Mein Gott, ich komme mir vor wie ein Idiot. Ich muss mich total verrückt anhören.»
Endlich floss eine Träne aus einem Augenwinkel, der endgültige Beweis meiner Schwäche. Seth hob seine Hand und wischte
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