Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
stand nun direkt neben mir. Ich hatte einen guten Ausblick auf ihre Stiletto-Pumps, kurz bevor sie mir damit in die Rippen trat. Schmerz schoss durch mich hindurch und mein Körper versuchte instinktiv, sich zusammenzukrümmen, um sich zu schützen. Doch sie war zu schnell und zu mächtig. Greg hatte einiges an roher Gewalt angewendet, rohe Gewalt, der ich wenigstens noch ein wenig entgegenzusetzen hatte. Aber gegen Nanette? Gegen einen Dämon? Ihre Kraft war der von Menschen weit überlegen, beinahe nicht mehr fassbar.
«Leg. Dich. Nicht. Mit. Mir. An», sagte sie und verlieh jedem Wort mit einem Tritt in meinen Magen oder meine Rippen Nachdruck. «Hast du das kapiert? Du bist ein Nichts. Ein Nichts .»
«Es tut mir leid», sagte ich. Meine Augen brannten und jeder Teil meines Körpers schrie danach, bettelte danach, dass es zu Ende war.
Ihre Tritte hörten auf und ich rollte mich auf die Seite, als mich eine erneute Welle ihrer Kraft traf, mich auf den Bauch rollte und mich auf dem Boden niederdrückte wie eine unsichtbare Ladung Ziegelsteine. Ich versuchte, mich zu bewegen, aber ich konnte keinen Muskel regen.
«Es ist mir egal, ob du Jeromes Liebling oder Cedrics neues Schätzchen bist», sagte sie. Ihre Stimme war eisig und bösartig. Wieder hatte sie mich nicht mit ihren Händen berührt, doch mein Oberteil riss am Rücken auf. «Ich könnte dich hier und jetzt zerquetschen, dich vom Angesicht der Erde radieren und niemand würde etwas dagegen sagen. Aber stattdessen – hast du Glück, denn ich habe heute gute Laune.»
Ihre «gute Laune» fühlte sich wie tausend Peitschen an, die auf meinen Rücken einschlugen. Winzige Hiebe ihrer Kraft, scharf wie Rasierklingen und brennend wie Feuer, prasselten auf mich nieder. Ich schrie, als sie meine Haut zerfetzten und aufrissen. Ein kleiner Teil von mir dachte, wenn ich nur laut genug brüllte, dann würde mich vielleicht ein Nachbar hören. Doch es war vergeblich. Sie hatte diesen Raum sicher genauso schalldicht gemacht, wie die anderen Dämonen das im Cellar getan hatten. Und was hätte ein Sterblicher auch schon gegen das hier ausrichten können?
Wieder und wieder rasten die unsichtbaren Peitschen auf mich herab. Zwar konnte ich nicht sehen, was geschah, aber vor meinem inneren Auge sah ich, wie mein Fleisch in Fetzen gerissen wurde, mein ganzer Rücken eine einzige fürchterliche, blutige Masse. Ich weiß nicht mehr, wie oft sich diese Hiebe wiederholten. Sie verschwommen ineinander. Ich bewegte mich nun schnell auf einen Punkt zu, wo der Schmerz zu intensiv war, so überwältigend, dass ich ihn beinahe schon nicht mehr spüren konnte. Mir wurde schwarz vor Augen, mein Gehirn schaffte es kaum noch, mich bei Bewusstsein zu halten.
Als die Schläge endlich aufhören, fragte ich mich, ob ich vielleicht tot war. Im Zimmer war es still. Dann hob sich die unsichtbare Macht von meinem Rücken. Ich versuchte, zur Seite zu rollen, konnte es aber nicht. Nanette kniete sich nieder, ihre Lippen waren nun direkt an meinem Ohr.
«Leg dich nicht mit mir an», flüsterte sie. «Misch dich noch einmal ein, und ich werde dich töten.»
Sie verschwand. Ich blieb allein zurück, schluchzend und blutend. Ich versuchte wieder, mich zu rühren, war aber nicht dazu in der Lage. Was sollte ich bloß tun? Ich konnte nicht mal um Hilfe rufen. Aber eigentlich war das auch egal. Meine Schmerzen waren so groß, dass ich sowieso sterben oder jeden Augenblick ohnmächtig werden würde. Ich konnte zwar nicht durch Menschenhand sterben, durch einen Dämon aber sehr wohl, ungeachtet der Stasis.
Plötzlich fühlte ich, wie starke Arme aus dem Nichts unter mich glitten und mich sanft so hochhoben, dass ich aufgerichtet wurde und dabei weiterhin auf den Bauch gedreht blieb. Ich schrie leise auf. Auch ohne dass mein Rücken berührt wurde, schmerzte die Bewegung in jedem Muskel und Körperteil, den Nanette verletzt hatte. Ich öffnete die Augen und versuchte zu erkennen, wer da war, aber mein Blick war verschwommen und verdunkelte sich schnell.
«Wasᅠ…» war alles, das ich hervorbringen konnte.
«Schsch, meine Liebe. Alles wird gut. Du kommst wieder in Ordnung.»
Die Arme legten mich sachte auf mein Bett. Ich stöhnte erneut, als Flammen durch meine Rippen rasten. Kühle Hände strichen mein Haar aus dem Gesicht, doch ich konnte immer noch nichts sehen.
«Ich kann dich nicht heilen», sagte die Stimme. «Aber ich hole jemanden, der dir helfen kann. Beweg dich einfach nicht. Alles wird
Weitere Kostenlose Bücher